Liebe Leser,

ich bin sehr sicher, dass ich im Laufe der letzten 7 Jahre mehr als einmal auf die Entwicklung im journalistischen Bereich hingewiesen habe und sowohl die Qualität, wie auch die journalistische Unabhängigkeit der schreibenden Fanboys thematisiert habe. Jetzt bekommt das Ganze eine neue Dimension.

Radikaler Umbau bei Axel Springer: DJV rechnet mit 20 Prozent weniger Stellen

“Einer der größten Medienverlage Europas strukturiert so massiv um, dass kein Stein auf dem anderen bleibt” 

 So soll die Sportberichterstattung von “Bild”, “Welt” und “Sport Bild” zusammengefasst, die “Welt Kompakt” und der Hamburg-Teil der “Welt” werktags eingestellt werden, die Redaktionen von “Bild” und “Bild am Sonntag” fusionieren

“Springer bleibt die Antwort auf viele Fragen schuldig, zum Beispiel auf den Nutzen für die Leser, in drei Zeitungen künftig die gleichen Sportberichte zu finden. Das ist das Gegenteil von Medienvielfalt und das werden Leser und Nutzer vermutlich abstrafen.”

Geht man von Durchschnittskosten von 80.000 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr aus, wären mehr als 450 Stellen betroffen.

Quelle: https://meedia.de/2019/09/30/radikaler-umbau-bei-bei-axel-springer-djv-rechnet-mit-20-prozent-weniger-stellen/?fbclid=IwAR1dqFTtUtz8gsQo_R9ImOU3M-Md8iIB6Od7ljgCkwSeRX6-uG2B0PPhzyk

Das ist übel, wirklich übel. Bedenkt man, dass das Hamburger Abendblatt bereits vor einigen Jahren die Rentabilität eines eigenen Blogs verneint und „Matz Ab“ abgeschafft hat und bedenkt man weiterhin, dass die Hamburger Morgenpost aktuell die Wahl zwischen Verkauf und endgültiger Einstellung hat, kann man sich vorstellen, wie es um die (Sport)-Berichterstattung bestellt ist. Aber es geht natürlich noch weiter. Denn welcher Schreiber, der sich eventuell an die letzten Reste seiner Ausbildung erinnert und für so etwas wie die Wahrheit einstehen möchte, wird sich das in Zukunft noch trauen? Nicht wahrscheinlicher, sondern sicher ist es, dass man als Konsument dieser Erzeugnisse zukünftig nichts Anderes mehr als Mainstream, Hofberichterstattung und Nachrichten auf dünnstem Niveau vorgesetzt bekommt.

Was bedeutet das für HSV-Fans, HSV-Interessierte und Fußball-Fans in Hamburg grundsätzlich? Man bekommt einen journalistischen Einheitsbrei, vorgefiltert, schleimig und anbiedern, der mit der Realität noch weniger zu tun haben wird als ohnehin schon. Man hat dann noch den Blog einer Hofschranze, die dem Ganzen inhaltlich noch die Krone aufsetzt. Springer will jeden 5. Journalisten vor die Tür setzen und was das für die Freien bedeutet, kann man sich vorstellen. Im Detail heißt das aber auch, der HSV hat von außen überhaupt keinen Gegenwind mehr zu befürchten hat, für investigative Geschichten ist kein Geld mehr da und was das für die Entwicklung des Vereins bedeutet, haben wir gestern erörtert.

Und wenn ich jetzt auch noch die HSV-Arena dichtmache, ist das Szenario perfekt für Leute wie Hoffmann, Wettstein, Boldt und Co., die sich dann nur noch von ihren Hofberichterstattern und Nachrichten-Verkäufern wie SKY und Dopa feiern lassen müssen. Was für ein Glück, dass mein Herz an der Sache nicht mehr hängt. Und da dies so ist, bin ich auch nicht länger bereit, dafür Geld aus eigener Tasche zu berappen. Wie wird das wohl sein, wenn es diesen Blog nicht mehr gibt und man überall die gleichen Scheiße zu lesen bekommt? Nun ja, ihr werde es ja erfahren.

Viel Spaß mit dem journalistischen Einheitsbrei.

P.S.

Als der Bundesliga-Aufstieg in der letzten Saison kurz vor dem Ende der Spielzeit scheiterte, platzten auch viele geplanten HSV-Transfers. Auch Xavier Amaechi „wäre schon eher in Richtung Bundesliga geplant gewesen“, verriet Sportdirektor Michael Mutzel im Podcast des Hamburger Abendblatts und erzählte: „Dann war es eher überraschend, dass er gesagt hat, dass vielleicht auch die Zweite Liga interessant sein kann. Die Idee ist ja ganz richtig, weil er dort eher die Chance hat, als junger Spieler bei so einem großen Verein auch zu spielen. Das zeigt, dass der Junge, seine Eltern und seine Berater mitdenken.“ (Quelle: Mopo.de)

Genau. Und deshalb spielt der Vogel, dem Trainer Hecking attestiert, Jugendfußball zu spielen, jetzt auch in der Regionalliga. Merken diese Trottel eigentlich, was für eine Scheiße sie da labern? Übrigens: Exzellentes Scouting! 😀 😀