Wenn ein Tag so dahin läuft, gucke ich ab und an mal, was denn unser aller Verein so an Meldungen produziert. Was schreiben und twittern denn die Freunde aus der Abteilung Hofbericht so? Was gibt’s Neues? Wie versucht man, den gemeinen Fan bei der Stange zu halten. Und mit jeder Woche die verstreicht, merke ich, wie es nicht nur weniger, sondern unbedeutender wird, für den HSV ist dies fatal, ein überaus gefährlicher Weg.

HSV-Überraschung Ex-Nationalspieler Trochowski vor Comeback in Hamburg! (Quelle: Mopo.de)

Spielt Kyriakos Papadopoulos bald für die U21? (Quelle: Abendblatt.de)

Mittendrin und voll dabei. Papadopoulos trainiert mit den U21-Talenten im #Volkspark#HSV (Quelle: Bild-Twitter)

Gideon Jung ist nach ausgestandener Zerrung noch vorsichtig (Quelle: Bild-Twitter)

Über Hunde, Messi und Vertrag – Jairo geht mit einem Killer Gassi (Quelle: Bild-Twitter)

Vorbildlich. Nach Beendigung des Trainings mit der #U21 sammelt Papadopoulos die Bälle ein und trägt diese vom Platz #HSV (Quelle: Bild-Twitter)

Das ist der HSV 2019. In der zweiten Liga angekommen, um zu bleiben und auf dem direkten Weg, nicht nur langweilig, sondern unbedeutend zu werden, etwas, was sich dieser Verein nicht leisten kann. Vor einiger Zeit sprach man von einer „Bochumisierung“ des Vereins aus dem Volkspark, dieser Prozess ist längst abgeschlossen, denn der HSV nimmt bundesweit keine andere Stellung mehr ein als eben Bochum, Bielefeld oder auch Stadtrivale FC St. Pauli. Damit meine ich nicht, dass der Verein auf Gedeih und Verderb Sensations-Meldungen und Skandale produzieren soll, aber wer genau hinguckt, wird bemerkt haben, dass es eben genau das war, was den Verein in den letzten 25 Jahren ausgemacht hat. Nun hat man den Weg zu dem von Bernd Hoffmann erwünschten „ganz normalen Verein“ beschritten und merkt, dass dieser Weg in die Hölle führen wird.

Denn eines haben die Herren in den letzten Jahren verpasst, wohl auch deshalb, weil die Meisten dazu intellektuell nicht in der Lage waren. Man hat verpasst, dem Verein einen Claim zu verpassen, ein USP zu verleihen. Die Frage, wofür der HSV 2019 steht, kann doch keine Sau beantworten, weil es auch keine befriedigende Antwort gibt, außer vielleicht für „Durchschnitt“ und „gähnende Langeweile“. Wofür steht denn der HSV heute? Was unterscheidet den HSV von Klubs wie Regensburg oder Sandhausen, außer, dass er in Hamburg beheimatet ist? Die Abwesenheit von Skandalen und Maulwürfen hat zu einem Erkennungs-Vakuum geführt, denn inzwischen begreifen die Meisten, dass der HSV eben nur deshalb anders war, weil er eben diesen ganzen Dreck produzierte.

Wer nun von den verantwortlichen Herren eine Lösung erwartet, wird enttäuscht werden, denn denen kann gar nichts Besseres passieren als das, was sich zur Zeit entwickelt. Wenn die Lupe der Öffentlichkeit, die auf den Verein gerichtet ist, immer kleiner und trüber wird, kann man viel leichter seine kleine Geschäfte durchziehen. Wenn die Herren von den Medien mehr damit beschäftigt sind, ihre eigene Existenz zu sichern, als nach Geschichten zu suchen, bleibt man mehr und mehr unbehelligt und kann „dealen“, was das Zeug hält. Für den HSV als Verein aber ist diese Entwicklung fatal, denn aus der „Bochumisierung“ wird demnächst die „Altonaisierung“ und es gibt kein Zurück mehr.

P.S. An dieser Stelle nochmals meinen Dank und besonders der Dank meiner Tochter für den vielen netten Spenden in diesem Jahr. Noch ein Semester, dann ist der Master geschafft. Ich bin sehr stolz und dankbar.