Es gibt Themen/Dinge, zu denen fällt einem kaum noch was ein und trotzdem juckt es in den Fingern, weil man den Käse nicht einfach so stehen lassen möchte. Wir haben heute, ich möchte einmal sagen, 2 1/2 solcher Themen, die ich euch gern näherbringen möchte. Los gehts.

Thema Nr. 1 Dieter Hecking

Pressekonferenz nach dem Pokal-Aus gegen den VfB Stuttgart

„Natürlich wäre ich gern weitergekommen, aber die nächste Runde ist im Frühjahr, wo es in der Meisterschaft um alles geht. Das hätte uns dann Körner kosten können. Das Weiterkommen wäre auch nicht verdient gewesen“

Wow, Dieter, meinst du das jetzt im Ernst? Man leistet sich einen Kader von fast 30 Lizenzspielern mit einem Etat von mehr als € 30 Mio. pro Jahr und dieser Kader verträgt keine weiteren 90 Minuten im Frühjahr? Soll das ein beschissener Witz sein? Was kommt als Nächstes? „Wir trainieren jetzt nur noch zweimal die Woche, alles andere kostet vielleicht im Mai zuviel Körner?“ Was ist das eigentlich für eine Minus-Einstellung? Da spielt der Vogel die letzten Monate den allwissenden Klugscheißer in allen Lebenslagen und jetzt gibt er seinen überbezahlten Söldnern ein Alibi und eine wunderbare Steilvorlage, falls sie das nächste Mal nicht an ihre Grenzen gehen (wollen). „Sorry, aber ich konnte heute nicht 100% geben, denn die Körner hätten mir vielleicht im Frühjahr, wenn es in der Meisterschagft um alles geht, gefehlt“. Was für ein Eigentor, Herr Hecking.

Die Message, die diese Aussage des Trainers beinhaltet, ist allerdings mehr als eindeutig, sie lautet: „Wir müssen aufsteigen, sonst sind wir am Arsch. Endgültig.“ Deshalb wird alles der Liga untergeordnet, deshalb nimmt man ein frühes Ausscheiden aus dem Pokal und den Verlust von reichlich Kohle in Kauf, deshalb packt man Knie-Patienten wie Kittel in Belastungssteuerungs-Watte. Wenn die das diese Saison verkacken, ist der HSV weg vom Fenster.

Als Grund nennt der HSV-Coach Kittels ziemlich dicke Verletztenakte. Hecking: „Bei der Gesundheitsgeschichte von Sonny ist mir das Risiko einfach manchmal zu groß. Da müssen und wollen wir drauf Rücksicht nehmen, weil wir ihn vielleicht am Sonntag in Wiesebaden wieder zu 100 Prozent fit haben wollen.“ (Quelle: Mopo.de)

Ein Verein wie der HSV leistet sich Teilzeit-Profis, immer und immer wieder. Behrami, Papadopoulos, Wood, Kittel und und und. Und obwohl all diese Fälle in einem Desaster endeten, lernt man nicht dazu.

Thema Nr. 2 Primaten-Fans

Herr Köster, Chefredakteur von 11Freunde, meinte dazu: “ Ich fand anfangs den Newsletter von @pitgottschalk eine nette Idee. Als Presseschau und Anregung. Aber ich hab ihn abbestellt. Wenn ich reaktionäres Geplapper hören will, schau ich Frühstücksfernsehen mit Rainer Wendt.

Ach so, das ist dann also „reaktionäres Geplapper“, Herr Köster? Ehrlich, ich bin das genau Gegenteil eines Anhängers von Pit Gottschalk, aber was sollte falsch daran sein, Straftäter als das zu behandeln, was sie sind? Aber, genau wie im „Fall Jatta“, geht es auch hier nicht um die Sache, es geht um die Position. Und Philipp Köster gefällt sich in der Rolle des „Fan-Freundes“ genau so, wie sich die anderen Herren in der Rolle des Jatta-Verstehers gefallen haben. Die Sache selbst, also Pyros oder Jatta, ist dabei vollkommen nebensächlich, es geht um die Positionierung. Einfach widerlich.

Thema Nr. 3 Zuschauer

Am 6. Dezember, einem Freitag, empfängt der HSV den 1. FC Heidenheim. Das Interesse an diesem Nikolaus-Spiel hält sich in engen Grenzen. Bisher sind erst 31.000 Karten verkauft worden, darunter gut 23.500 Dauerkarten.

Sowas aber auch. Was hatte ich neulich noch geschrieben? Im Spätsommer, bei 18 Grad, kommen noch 42.000 oder 44.000. Wie viele kommen dann im Februar bei -4 Grad und Schneetreiben? Natürlich wieder der freudigen Hüpfer jetzt darauf hinweisen, dass das Spiel ja erst am 6. Dezember steigt und es ist ja nur Heidenheim und es ist Freitag und außerdem sind 31.000 immer noch viel mehr als in Sandhausen oder Regensburg. Der Trend jedoch ist klar und unübersehbar.

Heute morgen, dann mein persönlicher Höhepunkt:

Hecking nordet die HSV-Nörgler ein

„Aber es gibt ja auch noch andere Fans“, bemerkte Hecking vielsagend. Sportvorstand Jonas Boldt habe ihm erzählt, es sei „so wie immer“ gewesen: „Dass wieder welche da waren, die als Erste schreien, weil etwas nicht so eintritt, wie sie es erwarten und denken ‚aber Samstag war das doch so‘.“

„Das ist immer gefährlich, weil dann natürlich Unruhe aufkommt“, urteilte Hecking. Auch dadurch habe die Mannschaft im Spielaufbau „vier, fünf Mängel zu viel“ gehabt. Aber: „Das sehen wir auch alles. Dafür brauchen wir keine Kritiker, das wissen wir selber.“ (Quelle: Abendblatt.de)

Lieber Herr Hecking, ich bin ganz ehrlich, ihre großkotzige, überhebliche und besserwisserische Art geht mir jeden Tag mehr auf den Sack. Sie wollen sich und ihr überbezahltes Team von Teilzeit-Profis und einem Monster-Staff gern für jeden Scheißdreck bejubelt sehen, aber Kritik dulden sie nicht und Kritiker werden von ihnen abgewatscht. Dann sind sie auch noch so dummdreist, und wollen eine Niederlage, an der sie allein Schuld tragen, den Fans in die Schuhe schieben, die in einem Pokalspiel, für das sie gehobene Bundesligapreise bezahlen müssen, etwas anderes als Durchschnitts-Gestolper wollten. Wie reagieren sie denn, der von sich sslbst ständig behauptet, er wäre die Ruhe selbst, wenn sie mal drei Spiele in Folge verlieren? Lieber Herr Hecking, mit jedem dieser Anfälle zeigen sie deutlicher, warum sie in der Bundesliga gescheitert sind.