Es ist ein Vorgang, der erneut nachweist, worum es beim HSV geht und ich kann so viel verraten – Kompetenz ist es nicht.

Der HSV stellt sich für die Zukunft auf. Dabei setzt der Aufsichtsrat weiterhin auf die bei der Neuausrichtung ausgerufene Kontinuitätsstrategie. Das Kontrollgremium entschied sich für eine Verlängerung des 2020 auslaufenden Vertrags von Finanzvorstand Frank Wettstein. Der 46-Jährige, der seine Arbeit auf der Geschäftsstelle des Volksparkstadions 2014 begonnen hatte, unterschrieb heute einen neuen Kontrakt bis 2022.

Max-Arnold Köttgen, Aufsichtsratsvorsitzender der HSV Fußball AG: „Der HSV hat unter Frank Wettsteins Regie im Finanzbereich in einer schwierigen Zeit des Umbruchs viele Herausforderungen gemeistert. Wir wollen mit ihm die nächsten Entwicklungsschritte gehen.“ Köttgen lobt parallel die Zusammenarbeit des Gesamtvorstandes: „Wir stehen mit allen Vorständen in einem intensiven und sehr konstruktiven Austausch. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Team für die Zukunft sehr, sehr gut aufgestellt sind.“

Wir wollen mit ihm die nächsten Entwicklungsschritte gehen.“ Köttgen lobt parallel die Zusammenarbeit des Gesamtvorstandes: „Wir stehen mit allen Vorständen in einem intensiven und sehr konstruktiven Austausch. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Team für die Zukunft sehr, sehr gut aufgestellt sind.“ (Quelle: HSV.de)

Es ist nicht nur die Sache selbst, also die Verlängerung eines Vertrages, der schon nach 2 Jahren hätte gekündigt werden müssen, es ist vor allem auch die Erklärung dieses unsäglichen Steigbügelhalters Köttgen. „Der HSV hat unter Frank Wettsteins Regie im Finanzbereich in einer schwierigen Zeit des Umbruchs viele Herausforderungen gemeistert.“ Soll das jetzt eigentlich Ironie oder ein beschissener Witz sein? Viele Herausforderungen gemeistert? Ich möchte mal kurz erinnern:

Wettstein kam im November 2014 zum HSV, der Kaderwert der Mannschaft betrugt ca. € 90 Mio. In den folgenden 5 Jahren investierte der Verein € 134,41 Mio. in neue Spieler und machte ein Transferminus von knapp über € 42 Mio.!!!! Frank Wettstein ist Vorstand Finanzen und kein Buchhalter, jeder Transfer wurde von ihm persönlich mit getragen.

Im Jahr 2012 setzte der HSV die erste Fan-Anleihe auf (€ 17,5 Mio.), das Geld war eigentlich für den Bau des Campus gedacht. Nachdem man die Kohle für Gehälter, Abfindungen etc. verpulvert hatte, brauchte man in diesem Jahr Geld, um die Anleihe abzulösen. Was fällt „HSV-Sanierer“ Wettstein ein? Er setzt die nächste Fan-Anleihe auf, weil es von den Banken kein Geld mehr gibt. So gut hatte er in den letzten 5 Jahren gearbeitet!

Fast die gesamten verfügbaren 24,9% der AG-Anteile sind verscherbelt, das Geld ist weg. Wettstein hat es im Anschluss an die Ausgliederung tatsächlich geschafft, der Abwertung der AG durch Kühne zu entsprechen und seinem Lehnsherrn die AG-Anteile für einen Spottpreis zu übergeben. Der Dank Kühnes ist ihm gewiss und wird nun mit einer Vertragsverlängerung belohnt.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Frank Wettstein war als Vorstand Finanzen im Anschluss an die Ausgliederung der HSV Fußball AG dafür verantwortlich, den Verein bzw. die AG in solides Fahrwasser zu führen und für die Zukunft sowohl sportlich wie auch finanziell neu und erfolgreich aufzustellen und er hat jämmerlich versagt!

Bitte, es soll mir bitte ein Mensch, der von 12 bis Mittag denken kann und nicht mit irgendeinem Schafsscheiß wie „Wettstein hat dafür gesorgt, dass der HSV die Lizenz erhalten hat“, erklären, warum dieser Vogel weitere Jahre fuhrwerken kann. Weitere Jahre die Bilanz frisieren kann. Weitere Jahre bei Bilanzgesprächen keine Fragen zulässt. Warum?

„Der HSV hat unter Frank Wettsteins Regie im Finanzbereich in einer schwierigen Zeit des Umbruchs viele Herausforderungen gemeistert.“ Mal ehrlich, wenn sowas in einem Führungszeugnis, ausgestellt von einem ex-Arbeitgeber steht, würde das in etwa bedeuten: „Stets bemüht“. Er hat es irgendwie versucht, aber er hat es nicht gebacken bekommen. Beim HSV aber heißt das: Neuer Vertrag. Wieder diverse Hundertausende an Euros Gehalt dafür, dass man den Verein killt. Wettstein, dem irgendein Schweineblatt mal die Bezeichnung „HSV-Sanierer“ hinterher geschmissen hat, ist ein Blender und wahrscheinlich ist auch das der Grund für eine Vertragsverlängerung, denn damit passt er wunderbar zu diesem Verein.

2014: – € 9,8 Mio.

2015: – € 16,9 Mio.

2016: – € 0,2 Mio.

2017: – € 13,4 Mio.

2018: € – 5,8 Mio.

Das ist die Bilanz des Finanzvorstandes Frank Wettstein und man kann zu 100% sicher sein, dass diese Zahlen noch nicht mal im Ansatz die tatsächliche Realität abbbilden. Aber für sowas bekommt man einen neuen Vertrag. Woanders landet man für sowas im Knast. Wenn man für eine solche 5-Jahres-Bilanz den Titel „HSV-Sanierer“ erhält, was bekommen dann Herren wie Watzke in Dortmund oder Bobic in Frankfurt? Dieser Verein ist und bleibt ein Klub der Strippenzieher, der Selbstoptimierer, der Abgreifer und der Dealer, in dem sich die Buddys gegenseitig die Jobs zuschanzen und dafür sorgen, dass man immer noch reichlich abgreifen kann.