Ab einem gewissen Zeitpunkt kann man nicht mehr anders, man muss entweder an der Ernsthaftigkeit seiner Aussagen oder an seinem Verstand zweifeln, weil – anders sind die wirren Aussagen von Übergangs-Übungsleiter Hecking nicht mehr zu erklären. Erst meint er den Fans erläutern zu müssen, dass man mit 26 Punkte nach 13 Spieltagen sehr wohl noch absteigen könnte und nun holt er mal wieder die große Keule gegenüber Kritikern, die schlicht und ergreifend gar nicht vorhanden sind, aus dem Schrank.

„Ich war die letzten Tage schon richtig angefressen“, sagte Hecking. Da habe der HSV von 14 Punktspielen eines verloren, sei in der Liga seit acht Spielen ungeschlagen – „mehr Argumente kann die Mannschaft nicht liefern“. Und dann habe er sich vor dem Spiel doch tatsächlich fragen lassen müssen, ob nicht schon eine Krise heraufziehe. Das ist überzogen und ein Grundübel in Hamburg in den vergangenen Jahren, ein Teil dessen, warum es hier nicht läuft“, schimpfte Hecking, „das geht so nicht, ich versuche da gegenzusteuern.“ (Quelle: Abendblatt.de)

Hierzu zwei Fragen, Schnappi. Frage Nr. 1: Wo genau liest oder hörst du denn eigentlich diese ominöse Kritik oder findet das ganze nur in deinen Wahnvorstellungen statt? Ich jedenfalls bekomme davon weniger als nichts mit, die Abteilung Hofberichterstattung läuft nach wie vor auf Hochtouren und Kritik an den zuletzt überaus dürftigen Auftritten ist nicht zu erkennen. Frage Nr.2: Ist vielleicht diese wahnhafte Schnappatmung ohne erkannbare Grundlage der Grund dafür, dass man nach einer gewissen Zeit bei den vorherigen Vereinen die Schnauze voll von deiner arroganten Art hatte? 

Bei aller Liebe, aber der Mann spinnt doch. Wo sieht der denn in der hiesigen Presse auch nur den Ansatz von Kritik, die angesichts des Mißverhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag durchaus angebracht wäre? Sie existiert einfach nicht, aber Hecking wird dafür sorgen, dass sie demnächst existent sein wird. Herr Hecking, ich versuche sie mal über die gesunde (in Hamburg leider nicht vorhandene) Wirkungsweise von medialer Berichterstattung aufzuklären, ok? Solche Sprüche wie „das geht so nicht“ können sie sich sparen, denn „das“geht absolut, „das“ muss sogar gehen. Sie sind weder in der Position noch qualifiziert genug, jemanden den Mund zu verbieten, wenn es tatsächlich noch jemanden in dieser Stadt geben sollte, der bereit ist, eigenständig zu denken.

Der HSV hat, auch wenn es ihnen nicht gefällt, kein Propaganda-Monopol und wenn jemand, wie ich z.B. der Meinung ist, dass ihre Truppe einen reinen Scheißdreck zusammenbolzt und nur deshalb an der Spitze steht, weil sie das Glück hatten, in einigen Spielen in der Nachspielzeit zu treffen, dann ist das verdammt noch sein gutes Recht, das auch genau so zu sagen oder zu schreiben? Noch sind wir hier weder in China noch in Nord-Korea, auch wenn ihnen das vielleicht besser gefallen würde. Also – lassen sie in Zukunft die dummen Sprüche und machen sie das, wofür sie überaus gut bezahlt werden. 

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Hecking sowas absondert, es wird inzwischen Gewohnheit. Die Frage ist nur – warum? Warum diese Überreaktion, wo überhaupt nichts passiert? Meine Vermutung bleibt: Es läuft was im Volkspark und die Herren wissen es. Jetzt wollen sie vorbauen. Für schlechte Zeiten.