Irgendwie scheint im Volkspark Schluss mit lustig zu sein, jedenfalls ist das mein Eindruck. Und obwohl von unten nicht wirklich Bedrohung naht (Stuttgart scheint einfach zu dämlich zu sein), läuten die Alarmglocken und senden ein sicheres Zeichen dafür, wie unendlich notwendig der Aufstieg in dieser Saison ist. Aber auch medial hat sich in den letzten 2 Wochen einiges verändert.

DER DRECKSACK-CHECK

Ist der HSV zu lieb für den Aufstieg? (Quelle: Bild.de)

HECKING & BOLDT

Abrechnung mit HSV-Verlierern (Quelle: Bild.de)

STURM-NOT BEIM HSV

Hecking in der Wood-Falle (Quelle: Bild.de)

Harnik, Hinterseer, Wood 

Sturm-Flaute beim HSV: Kein Tor im November! (Quelle: Mopo.de)

HSV-Trainer Hecking 

„Solche Aussetzer würden Top-Mannschaften nicht passieren (Quelle: Mopo.de)

HSV-Noten gegen Osnabrück 

Kaum einer überzeugte – Innenverteidigung mangelhaft (Quelle: Mopo.de)

Auswärtskrise: Muss man sich Sorgen um den HSV machen? (Quelle: Abendblatt.de)

 

Wow. Man hat den Eindruck, man wäre wieder ins Abstiegsjahr 2018 zurückversetzt worden und würde von einem Verein lesen, der nicht nur finanziell, sondern auch sportlich um seine Existenz kämpft und nicht von einem Klub, der rein vom Tabellenstand her noch im Soll liegt. Aber wie immer in Hamburg folgt die Berichterstattung über den HSV dem gleichen Muster: Erfolge werden gefeiert wie Pokal-Triumphe und werden grundsätzlich höher gehängt als sie sind. Spieler sind Superstars, Nachwuchs-Spieler sind Juwelen, Trainer die Punkte holen sind Magier. Wenn ein Neueinkauf einmal zwei Treffer am Stück erzielt, ist der für den Transfer verantwortliche Sportchef gleich ein Seher, der über die weltbesten Connections verfügt. Kein Superlativ ist groß genug, kein Gehalt zu hoch. 

Bei den Hüpfern führt dies natürlich zu einer außerordentlich verklärten Sichtweise, denn sie glauben den Bullshit schließlich immer noch. Wenn Mopo und Abendblatt auf Geheiß des Beraters oder des Sportvorstandes verkünden, dass an einem Jugendkicker wie Amaechi mindestens ManU und Bayern dran waren, dann glauben sie den Quatsch. Und selbst wenn sich rausstellt, dass der Junge bestenfalls in der Regionalliga mitkicken kann, dann muss man ihm eben Zeit geben. Zeit, die ein Verein wie der HSV nicht hat, wenn man für einen Spieler € 3,5 Mio. auf den Tisch gelegt hat. 

Aber nicht nur extern greift Panik um sich, auch die verantwortlichen Herren merken, womit sie es zu tun haben. 

„Unser Auswärtstrend ist nicht gut“

„Unsere Mittelfeldspieler sind zu nachlässig in der Rückwärtsbewegung“

„Wir haben im Vorfeld der Saison nicht die Spieler geholt, die qualitativ sofort den Riesenunterschied machen“

„Wir dachten, wir können ein bisschen Primaballerina spielen. Das geht so nicht“

 „Wir begleiten im Zweikampf, schalten ab in den Umschaltmomenten und lassen unsere Gegenspieler laufen“

 „Im zentralen Mittelfeld haben wir Feingeister. Wenn es läuft, lässt sich das super ansehen. Aber wenn es darum geht, Defensivarbeit zu verrichten, wird es bei Jerry (Dudziak), Chris (Moritz), Kinso (Kinsombi) und Aaron (Hunt) weniger.“

 „Bobby muss daran arbeiten, dass er wieder besser performt, und auch die Konsequenzen tragen“

All dies sind Aussage eines Trainers, der sich noch unmittelbar vor dem Spiel in Osnabrück über die real existierende Auswärtsschwäche lustig machen wollte. 90 Minuten später ist bei Herrn Hecking offenbar die blanke Angst ausgebrochen, denn ansonsten schwenkt ein erfahreren Übungsleiter wie er nicht nach einem Spiel im 180 Grad um und wirft seine Mannschaft den Kritiker zum Frass vor. Dabei macht Hecking selbst genügend Fehler, ganz besonders was Taktik und Aufstellung betrifft. Spieler wie Jung, Wood und auch Narey schwächen das Team sein Wochen, aber Hecking reagiert nicht. 

Man stelle sich jetzt einmal vor, man verliert das nächste Heimspiel am Freitag gegen Heidenheim. Dann ist aber der Bock so richtig fett und es heißt: Frohe Weihnachten. 

P.S. Bevor ich irgendwann so tief sinke und clickbaiting-Aktionen wie „Schreibt doch in den Kommentaren einmal, wen Ihr als bestes Innenverteidiger-Duo erachtet.“ nötig habe, um noch irgendwelche Vollhonks auf meinen Blog zu locken, mache ich das Ding hier dicht. Der Typ ist eine solche dümmliche Witzfigur.