Natürlich war es nach der nächsten Niederlage absolut vorhersehbar, was passieren würde, denn inzwischen kennt man ja seine Schnappiheimer. 

Hecking grollt: „Welche Stimmung soll sich drehen?“

Nach der zweiten Niederlage in Folge weist der HSV-Trainer Journalisten zurecht.

Ab einem gewissen Zeitpunkt bekommt man den Eindruck, dass dies vielleicht doch alles ist, was der angeblich so routinierte Übungsleiter kann – Die Zeichen der Zeit nicht erkennen und Fragesteller zurechtweisen. Dabei bemerkt offenbar niemand im Verein, dass es der Schlingerkurs des Dieter H. ist, der den HSV schwächt und der den Spielern erst ein Alibi liefert („Vielleicht gut, dass wir aus dem Pokal ausgeschieden sind, weitere 90 Minuten hätte vielleicht im Frühjahr zuviel Kraft gekostet“), sie dann verunsichert („Mit 26 Punkten aus 13 Spielen kann man noch absteigen“), um dann anschließend diejenigen, die seine Sprüche einzuordnen versuchen, in die Schranken zu verweisen. Hecking hat keinen Plan, wie er mit diesem Verein klarkommen soll. Punkt. 

Wenn dann auch noch Super-Sportvorstand und Chef-Klugscheißer Boldt kommt und nach einer derartigen Minusleistung wie gegen extrem limitierte Heidenheimer davon redet, dass dieses Gebolze gegenüber der Niederlage in Osnabrück ein Schritt nach vorn war, kann man sich nur noch die Augen reiben ob der Weltverfremdung dieser Herren. 

Fakt ist: Beim HSV redet niemand Klartext und es ist bereits jetzt klar wie Klosbrühe, dass exakt dieses Verhalten im April auf die Tagesordnung kommen wird. Denn dann wird man, in altbekannter HSV-Tradition wieder einmal das alte Lied anstimmen: „Wir hätten die Probleme, die jeder Nichtblinde damals schon erkannt hat, beim Namen nennen und nicht unter den Tischen kehren sollen!“ Stattdessen pöbelt Hecking so lange auf Fragesteller ein, bis ihn überhaupt niemand mehr ernst nimmt, Boldt fabuliert Mumpitz, Jansen reist und Hoffmann schweigt. Wenn ich jetzt noch lese, dass man meint, den ohnehin schon teuersten Kader der Liga noch weiter aufblasen zu wollen (Wovon eigentlich?), kann ich das alles nicht mehr für voll nehmen. 

Eigentlich sollte doch besonders dieser Verein inzwischen wissen, wie man mit Krisen umgeht. Tun sie aber nicht. In Heckings Fall bekmmt man den Eindruck, dass der Mann genau weiß, dass er im Juni 2020 nicht mehr HSV-Trainer sein wird und bereits jetzt daraufhin arbeitet. Anders sind seine Sprüche kaum zu erklären.