So Freunde, der Urlaub ist vorbei. Zeit, weiter anzugreifen und intensiver denn je die Mißstände in diesem Verein aufzudecken. Kleines Update vorweg: Wir sind bei unserer Spendenaktion für die Opfer der Buschfeuer in Australien inzwischen bei über € 2.000 angekommen, ihr seid echt der Hammer. Wie angekündigt läuft die Aktion noch bis Ende dieses Monats, bis dahin habt ihr noch Zeit, wie so viele Menschen auf der Welt eure Solidarität mit den großartigen Australiern, ihren sensationellen Firefighters und den armen Tiere zum Ausdruck zu bringen. Bereits heute sage ich im Namen meiner Tochter, meiner australischen Familie und meinen australischen Freunden herzlichen Dank für eure Großzügigkeit. 

Anderes Thema – der HSV und seine kleine Mitgliederversammlung. Die letzte Mitgliederversammlung, die ich live als Mitglied erleben durfte/musste, war die im Sommer 2014, auf der die Ausgliederung beschlossen wurde. Ein halbes Jahr später, unter dem Eindruck dessen, was dann von all den Versprechungen tatsächlich umgesetzt wurde, bin ich ausgetreten und habe es keine Sekunde bereut. Wenn ich heute daran denke, dass ich mir mit dieser Freakshow tatsächlich einen ganzen Tag versauen sollte, kommt mir das Frühstück hoch. Fette alte Männer in hautengen Trikots, sich gegenseitig auf die Schultern schlagende Profiteure, die in keinem anderen Unternehmen als Parkplatzwächter auftreten dürften, komplett-verblödete Fanboys, die sich zum 158. Mal die lächerlichsten Lügenmärchen aufschwatzen lassen und dem eigenen Untergang auch noch zujubeln – das alles ist wie die Vorstellung, dass es Frauen gibt, die für Trump wählen. Krank und widersinnig. 

Aber, der HSV übt sich neuerdings in Bescheidenheit. Es werden eigene Fehler zugegeben, man achtet auf die Finanzen, setzt sich kleine, realistische Ziele…

…I’m just kidding. Nein, das wäre nicht der HSV, den wir kennen, denn hier reagiert nach wie vor der Größenwahn. Man lügt immer noch sich (und den Mitgliedern) in die eigene Tasche, verfolgt seine eigene Agenda und versucht so, sich den gut dotierten Vertrag zu erhalten. Alles wie immer. Beginnen wir mit dem ersten Gag.

„Wir haben den Bürgermeister gefragt, ob er kommen würde und er hat sofort zugesagt“, sagte Marcell Jansen. „Das ist doch eine tolle Sache. Wir sind der größte Verein der Stadt und empfinden es als Zeichen der Wertschätzung, dass Herr Tschentscher zugesagt hat. Darüber freuen wir uns sehr.“

Möönsch, das ist ja toll. Der erfolgreiche Bürgermeister, dessen Namen immer noch 79% der Hamburger gar nicht kennen, gibt sich die Ehre. Und, was für ein Zufall, im Februar sind Wahlen in Hamburg. Spießer Tschentscher nimmt die Möglichkeit natürlich gern an und präsentiert sich einem Millionenpublikum als einer von ihnen. Aber halt, da kommen wir zu Gag Nr. 2. 

Ganze 411 stimmberechtigte Mitglieder finden sich inzwischen auf solchen Versammlungen ein, von mehr als 88.000 Mitgliedern. Es ist einfach nur erschütternd und hätte der Bremer Tschentscher das geahnt, er wäre wohl lieber ins Seniorenheim Röschenhof gefahren und hätte dort geredet, die haben mehr Zuhörer. 

Köttgen lobt den Vorstand (und damit sich selbst als Steigbügelhalter), Köttgen lobt Hoffmann, der angeblich den Verein nach innen und außen stabilisiert hat. Man könnte sich nassmachen, wenn es nicht so lächerlich wäre. Aber, wie gesagt, die Profiteure schieben sich die Bälle gegenseitig zu. „Wir haben ein Vorstandsteam, das Erste Liga kann.“

😀 😀 😀 Genau. Deshalb läuft es ja auch so brillant. Sportlich und finanziell. Und die Idioten klatschen. 

„Wir messen mit Klubs wie Schalke, Frankfurt, Gladbach und Stuttgart. Vereine mit starken Fanbasis“, so Hoffmann, der beim HSV ein Team aufstellen will, dass auch Rückschläge verdaut. 

Der Vogel nimmt doch irgendwas zu sich. Nur, weil die erwähnte Vereine ebenfalls über eine große Fanbase verfügt, kann man sich als durchschnittlicher Zweitligst wohl kaum mit ihnen vergleichen. Zumal all diese Vereine finanziell gesund sind und der HSV klinisch tot. Aber egal, man erzählt den Blödmännern einfach mal das nächste Märchen. Läuft…

Sportvorstand Boldt verspricht, dass der HSV sich weiter sehr intensiv um den eigenen Nachwuchs kümmern wird.

Man erkläre mir in diesem Zusammenhang den Begriff „weiter“! Was meint der Mann damit? Dass man den Campus jetzt doch nicht abreißen und in ein Migrantenheim umwandeln will? Ich kann diese inhaltsfreien Sprüche nicht mehr hören.

Hoffmann erklärt, man will spätestens im Jahr 2024 mit Vereinen wie Frankfurt und Gladbach auf Augenhöhe in der Bundesliga spielen. 

Hahahahahaha, Humor hat er ja, der Bernd Paul. Wenn ich mal kurz erinnern darf: HSV (Kaderwert: € 53,65 Mio.), Gladbach (€ 314,5 Mio.), Frankfurt (€ 216,8 Mio.). Die wervollsten Spieler beim HSV sind: 

van Drongelen (€ 8 Mio.) 😀 😀 

Adrian Fein (€ 4,5 Mio.) geliehen

Louis Schaub (€ 4 Mio.) geliehen

Amaechi (€ 3 Mio.) Regionalliga. 

Aber bitte Bernd, mach mal. Natürlich verkündet der Mann solche albernen Zielsetzungen, von denen er selbst weiß, dass sie unrealistisch sind, um sich seine nächste Vertragsverlängerung zu sicher. Aber klatscht ruhig weiter.Ach ja, dann hat der HSV ja jetzt diesen Schaub aus Köln geliehen, was für eine Leistung. Und natürlich finden sich in der tiefe des Raumes mindestens 2 oder 3 Vögel, die dem nächsten Königstransfer überirdische Fähigkeiten zuschreiben. So wie bei Heuer Fernandes, so wie bei Ewerton, so wie bei Letschert, so wie bei Moritz, so wie bei Dudziak, so wie bei Narey, so wie bei Hinterseer, so wie bei Amaechi, so wie bei Harnik, wie wie bei….

Wenn die Serie hält, werden sich spätestens im März die Hüpfer fragen, ob Louis aus Österreich nicht vielleicht doch einen minderbegabten Zwillingsbruder in den Norden geschickt hat, bisher ist so gut wie jeder Spieler beim HSV nicht besser sondern schlechter geworden. 

2020, mögen die Spiele beginnen. Ich freue mich auf einen harten Schlagabtausch.