„Rache für Jatta“ titelte das Ekel-Blatt Hamburger Morgenpost vor einigen Tagen und es gibt kaum etwas was ich mir mehr wünsche, als dass dieses widerliche Erzeugnis ein für allemal vom Markt verschwinden mag. Diese Populisten, mit Auftragsschreibern wie Münchhausen und Co. an ihrer Seite versuchen vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg einen Kriegszustand herbei zu schreiben, es ist brechreizerregend. Aber lasst uns das Bild doch ein wenig weitermalen. Was, wenn einer der völlig Verstrahlten, angeheizt von der hiesigen Hofberichterstattung, meint, er müsse irgendeine Dummheit begehen und es kommt jemand zu Schaden. Sind es dann auch Mopo und Graupenperle, die ihr Unverständnis für eine solche Handlungs zum Ausdruck bringen, diese Heuchler? 

Man möchte sich spontan übergeben, wenn man sieht, wie hier auf primitivste Art und Weise Stimmung gemacht wird, anstatt deeskalierend zu agieren. Aber Ausgleich und Mäßigung bringen halt keine Klicks und ohne Klicks kein Online-Umsatz, gell? Und wenn es um die eigene Brieftasche geht, ist eben jedes Mittel recht. Nun geht es so schon so weit, dass man bei den Hamburger Speichelleckern verlangt, dass sich Nürnbergs Manager Robert Palikuca öffentlich bei Herrn Daffeh entschuldigt, gehts denn noch? 

Palikuca – das Gesicht des Nürnberger Protestes (Quelle: Graupenperle/Mein Scheißdreck)

Bei aller Liebe, aber der Vogel merkt überhaupt nichts mehr. Das Gesicht des Protestes? Lasst uns doch mal zurückblenden. Zu der Zeit, als der Jatta/Daffeh-Skandal hochploppte, musste sich jeder Verein, der zukünftig gegen den HSV spielen sollte, überlegen, wie er mit der Situation umgeht. Nürnberg hatte sich für Protest entschieden und zwar absolut zu Recht. Die Aufgabe eines leitenden Angestellten eines Vereins ist es, die Interessen und Rechte seines Arbeitgebers zu schützen und zu wahren und nichts anderes hat Palikuca getan. Ich hätte gern mal die hohlen Vollpfosten im Volkspark sehen mögen, wenn man in Bochum oder Aue einen „Fall Jatta/Daffeh“ gehabt hätte und dann hätten die Herren Hoffmann und Boldt öffentlich erklärt, man würde auf einen Protest verzichten. Ausgerastet wären sie, alle. Und mit jeglicher Form von Freude und Häme hätten sie mit dem Finger auf den betroffenen Verein gezeigt, diese Heuchler. 

Hier aber ist es etwas anderes, es ist ja „ihr“ Bakery. Der gleiche Bakery, der als angeblich 17-Jähriger in Bremen angab, Bakery Jatta zu heißen und eine Email-Adresse mit der Kennung BakeryDaffeh@…. angab. Im Übrigen etwas, was mir bis heute niemand erklären kann. Ach ja, und dann haben wir ja noch die angeblich so solidarischen Vereine wie Hannover 96 und Co., die erklärten, auf einen Protest verzichten zu wollen. Kein Wunder, dass sie verzichten wollten, hatten ihnen doch DFL und DFB bereits erklärt, dass ihr Einspruch keine Chance hätte und wenn man mir das erklärt, fällt es mir leicht, den generösen Verzichter zu spielen. 

48 Stunden Zeit hatten die Nürnberger damals, um ihren Einspruch beweisen zu können. 48 Stunden. 48 Stunden, um den Gegenbeweis gegen ein Komplott und eine Verschleierungsaktion anzutreten, der Jahre andauert, der weit über Jatta/Daffeh hinausgeht, bei dem Behörden und Institutionen mehrerer Staaten involviert sind. Das Bezirksamt Mitte in Hamburg konnte den Fall Jatta/Daffeh gar nicht schnell genug schließen, damit bloß nicht noch mehr Staub aufgewirbelt wird und nicht am Ende rauskommt, dass es Hunderte, vielleicht Tausenden Fälle Jatta/Daffeh gibt. 

Es ist derart widerwärtig. Journalisten und solche, die sich dafür halten, haben in Zeitungen, Zeitschriften, in Print und Online dazu aufgerufen, denn Fall Jatta/Daffeh doch bitte moralisch und nicht juristisch zu betrachten. Schließlich schadet der Gambier doch niemandem und seine Steuern bezahlt er ebenfalls. Unter vier Augen erklären dann die gleichen Idioten, dass „doch jeder weiß, dass Jatta beschissen hat“, aber ist doch egal. War doch ne coole Story und hat Klicks und Aufmerksamkeit gebracht. Außerdem konnte man sich ohne viel Mühe auf die richtige Seite schlagen und sich gegen BILD und SportBild positionieren, solche Chance wird einem normalerweise nicht auf dem Silbertablett serviert. 

Ich hoffe nur, die Nürnberger machen am Donnerstag ihre Hausaufgaben und es bleibt ruhig im Stadion. Nicht so, wie beim Spiel damals gegen Leverkusen, als ein von der Presse angestachelter Mob dem Ex-Spieler Calhanoglu an den Kragen wollte. Die widern mich alle so dermaßen an.