Angesichts der Langeweile und der nicht vorhandenen Themen, macht der HSV seine Themen einfach selbst. Diesmal ist es, mal wieder, das Thema Pyro. Als großer Vorreiter möchte Bernd Paul ein Fass aufmachen, welches schon längst hätte geschlossen werden sollen. Aber für eine echte Konfrontation mit den sogenannten Ultras fehlt den Verantwortlichen, nicht nur in Hamburg, der Mut. Man ist der Auffassung, dass es diese paar Hundert Verstrahlten sind, die maßgeblich für sowas wie Stimmung verantwortlich sind, ich halte das für absoluten Mumpitz, an den nur absolute Idioten glauben können. Wenn ich an die immer gleichen Ork-gleichen Stöhngesänge wie „Hamburg, Hamburger SV, hört die Kurve…“ kriege ich das Kotzen und wenn ich mich erinnere, dass man bei Spielen gegen Stuttgart oder Leverkusen immer und immer wieder „Scheiß Werder Bremen“ oder „Scheiß St. Pauli“ ertragen musste, wird es nicht besser. 

Und so wie die dümmlichen Gesänge immer die gleichen sind, sind auch die Fragen immer die gleichen.

Ist Pyro gefährlich? Ja

Gehört Pyro zur „Fan-Kultur“ hinzu? Nein

Sind Pyro-Fackler Straftäter? Ja

Wie viel Prozent der Stadiongänger brauchen Pyro für ihr Stadiongefühl? Keine 10%

Sollte Pyro legalisiert werden? Nein

Sollten ertappte Pyro-Brenner mit Stadionverbot belegt werden? Ja

Nun haben sich doch die tollen Castaways (ehemals Chosen Few) zu Wort gemeldet und in einem Pamphlet Stellung bezogen. Ich zitiere mal die für mich wichtigsten Stellen. 

Im Zuge der WM 2006 in Deutschland begann jedoch der Sicherheitswahn und die Stimmung kippte. Seitdem wird Pyrotechnik von Verband und Medien kriminalisiert und sanktioniert.

Das änderte jedoch nichts daran, dass deutsche Fanszenen dieses Stimmungselement weiter nutzen und sich nicht der Hysterie und den Strafen beugen

Es ist nicht die Pyrotechnik, die hinterfragt werden sollte, sondern der Umgang seitens des DFB mit der Thematik.

Wir sind uns bewusst, dass diese geplante und genehmigte Aktion keine neuen Maßstäbe in Sachen Pyrotechnik in Fußballstadien setzen wird.

 Es geht hier um mehr, viel mehr. Es geht darum, dem Sicherheitswahn des DFB sowie der Kriminalisierung seitens der deutschen Behörden und Medien entgegenzuwirken. Es geht darum, sich nicht vom korrupten und intransparenten Verband das Fandasein diktieren zu lassen. Sich nicht unterdrücken zu lassen, sondern aufzustehen und sich für etwas einzusetzen, bevor es zu spät ist. Bevor die nächste chinesische Gastmannschaft am Ligabetrieb teilnimmt, der Videobeweis an einem Montag, Dienstag oder Mittwoch das gesamte Spiel bestimmt und wir nur noch auf Knopfdruck singen und klatschen sollen.

Der letzte Absatz ist der wichtigste, denn er zeigt auf, worum es eigentlich geht. Es geht darum, sich gegen bestehende Regeln zu wenden. Es geht darum, den „Sicherheitswahn“ des DFB ad absurdum zu führen. Es geht darum, zu zeigen, wer weiter pinkeln kann. „Der DFB kann machen, was er will, wir fackeln weiter“. Dies ist die einzig erkennbare Aussage aus dieser Scheiße. Desweiteren wird bereits jetzt angekündigt, dass diese Rauchtopf-Aktion weniger als nichts ändern wird, die kleinen Jungs mit den Masken werden „das System“ auch weiterhin herausfordern, weil ihnen niemand Einhalt gebietet, am wenigsten Bernd Paul Hoffmann. Der nämlich positioniert sich, natürlich gänzlich ohne Kalkül, zum Hooligan-Versteher, was für ein Treppenwitz. Waren es doch genau diese Gestalten, die Hoffmann bei seiner Wahl zum e.V.-Präsidenten zwangen, unter Polizeischutz den Saal zu verlassen. 

Fassen wir zusammen. Die Vereine sind immer noch Geisel einiger weniger Hundert Voll-Chaoten. Niemand traut sich, dem entgegen zu treten. Es geht darum, sich gegen Regeln und Gesetze zu richten, das Argument „Fan-Kultur“ ist nichts anderes als ein vorgeschobener Grund für besoffene Randale. Und die besten aller Fans nehmen einfach billigend in Kauf, dass „ihr“ Verein Strafen im Hundertausender-Bereich zu entrichten hat, weil sie meinen, die Harten spielen zu müssen. Period. 

Und wie nennt Münchhausen Scholz diese veröffentlichte Krümelkacke? 

„ein beachtliches Statement der HSV-Gruppierung Catstaways“ 

Was für ein Idiot.