Leider ist ca. 90% der Menschen diese Gabe nicht gegeben, bei sogenannten Fußball-Fans sind es wohl eher 99%. Das gilt nicht nur für sie und ihr eigenes Verhalten, sondern auch für den Verein, den sie meinen, supporten zu müssen. Dauer-sediert durch die immer gleichen medialen Mechanismen (Wenn’s läuft, wir gejubelt. Wenn’s nicht läuft, wie weitergejubelt, bis es nicht mehr geht. Und wenn es zu spät ist, wird kritisiert. Natürlich immer nur die Anderen, nie sich selbst), hat ein überragender Großteil der Anhänger die Fähigkeit zur neutralen Beobachtung verloren, wenn er sie denn je gehabt hat. In der aktuellen SportBild wirft nun Ex-Nationalspieler Robert Huth einen Blick zurück und es kommt Bemerkenswertes dabei raus.

Früher, so erzählt der ehemalige Nationalspieler (19 Länderspiele), habe der Fußball sein Leben bestimmt. „Ich habe ich mir alles reingezogen: vor dem Training, vor dem Spiel… Alles, was man über Fußball wissen konnte, musste ich wissen. Inzwischen habe ich das Gefühl: Ich muss einfach nur weg vom Fußball. Am Ende meiner Karriere hatte ich einfach die Schnauze voll. Vermutlich ist das auch eine Trotzreaktion.“

Er merke erst jetzt, „wie unwichtig der Fußball eigentlich ist. Wenn man selbst noch mittendrin steckt, denkt man, dass dieses Geschäft so unheimlich bedeutend ist. Aber das ist es gar nicht.“

Heute würde er den Schritt so nicht mehr gehen. „Nicht ohne Ausbildung, nicht ohne Hilfe“, sagt Huth, der in England den Spitznamen „The Berlin Wall“ inne hatte. Von all den Jugendspielern in den großen Akademien könne letztendlich ein Prozent vom Profifußball leben. „Das erzählt dir natürlich niemand.“

Zu den früheren Kollegen aus der Nationalmannschaft hat der WM-Teilnehmer von 2006 heute keinen Kontakt mehr. „Das ist generell so im Sport. Wenn du aus der Tür bist, ist es vorbei. Das ist einfach nur ein Job. Du hast keine Wahl, mit wem du zusammenspielst. Der Trainer oder der Besitzer entscheidet, wer kommt und wer geht. Wenn du mit jemandem gut klarkommst, ist es super. Wenn nicht, ist es eben nur ein Kollege.“

Als TV-Experten – wie viele seiner ehemaligen Kollegen – sieht sich Huth in Zukunft nicht. „Lieber nicht. Ich habe das zweimal gemacht. So viel Spaß macht das wirklich nicht. Es gibt bessere Dinge im Leben.“

(Quelle: https://sportbild.bild.de/fussball/premier-league/premierleague/robert-huth-ex-leicester-chelsea-dfb-star-abrechnung-fussball-68689664.sport.html)

Natürlich wird es jetzt wieder die üblichen Patienten geben, die meinen „Na klar, nach dem Ende der Karriere kann man sowas locker sagen“, aber wie viele tun es denn? Das Bild, welches Robert Huth über den Fußball als solchen, aber auch über die lächerliche Wertigkeit und Wichtigkeit malt, ist verheerend. Und wahr. Aber mal angenommen, diese Message würde ankommen. Was würden dann SKY oder Sport1 machen? Wie würde es der UEFA, der FIFA, wie würde es DAZN und all den anderen gehen, wenn die Leute merken, dass Fußball zwar ein netter Sport, aber keinesfalls lebenswichtig ist? Das darf auf gar keinen Fall passieren, deshalb wird die Blase so lange am Leben gehalten, bis sie irgendwann platzen wird. So lange wird die müde alte Kuh gemolken, es gibt schließlich immer noch was zu verdienen. 

Zum Schluss….

….das Letzte (vom HSV)

Hat Marcell den Kontakt zur „Dritten“ des HSV hergestellt?
 
Nein, ‚Cello‘ war es nicht. Der erste Kontakt kam über Alexander Eckball, der Mitglied im Amateurvorstand des HSV e.V. ist. Wir kennen uns schon länger und er hat mir öfter gesagt, dass ich, wenn ich Lust habe, mal beim Training vorbeischauen soll. Ehrlich gesagt, war ich zunächst überrascht, als ‚Ali‘ mich gefragt hat, ob ich für die ‚Dritte‘ spielen möchte. Im ersten Moment habe ich mit einer dritten Mannschaft die Bezirks- oder Kreisliga verbunden. Das hätte ich wahrscheinlich abgesagt. Aber eine Oberligamannschaft, die in der Tabelle im Mittelfeld steht, kann schon mit dem Ball umgehen. Ich habe dann mit den Trainern Marcus Rabenhorst und Christian Rahn gesprochen und danach ging alles recht schnell. (Quelle: Abendblatt.de)
 
Zur Information: „Alexander Eckball“ ist übrigens niemand anderes als Ali Eghbal, ein ehemalige Aufsichtsratsmitglied, welcher zu trauriger Berühmheit kam, als er sich während einer Mitgliederversammlung die Klamotten vom Körper riss und daraufhin gewählt wurde. Vor einiger Zeit änderte Ali seinen Namen bei Facebook in „Alexander Eckball“, scheinbar stellt er sich inzwischen sogar ehemaligen Profispieler unter diesem Namen vor. 
 
https://www.facebook.com/ali.eghbal.hsv?epa=SEARCH_BOX
 
Dieser Verein ist und bleibt ein Witz.