Sehr geehrte Herren des HSV-Vorstandes, 

ich bin tief erschüttert. Es ist 14.40 Uhr und von ihrer Seite erfolgte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme. Keine Erklärung auf HSV.de, keine eilige anberaumte Pressekonferenz, nichts als Schweigen? Das soll es gewesen sein? Sehr geehrte Herren, wollen sie all das, was am heutigen Tag passierte, einfach so schweigend hinnehmen? Wollen sie tatächlich untätig bleiben und Jahrzehnte der mühevollen Aufbauarbeit einfach so kampflos preisgeben? Ich kann und will das nicht glauben. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet der Hamburger Sport Verein nun tagtäglich daran, Deutschlands Chaos Klub Nr. 1 zu werden und nun wollen sie sich das alles nach nur zwei Monaten Klinsmann von langweiligsten Hauptstadt Klub Europas kaputtmachen lassen? Das kann nicht ihr Ernst sein. 

Wir als Hamburger dürfen nicht zulassen, dass uns Hertha den Rang abläuft und deshalb appelliere ich auch an Trainer Hecking und die Mannschaft. Bitte, lasst uns in Aue nicht hängen, wir haben ein verdammtes Recht auf den nächsten Nackenschlag, bitte enttäuscht uns nicht schon wieder. Wenn schon der Vorstand nicht in der Lage ist, auf die Attacke aus Groß-Köpenick zu reagieren, dann bleibt ihr wenigstens eurem Ruf treu und holt euch die Klatsche ab. 

Ich kann nicht verstehen, dass DFB und DFL an dieser Stelle schweigen. Bedeutet ihnen denn Konstanz gar nichts mehr? Kann sich denn heutzutage jeder dahergelaufene Verein ungestraft zur Lachnummer der Republik machen, während wir in Hamburg seit den frühen 90ern täglich dafür kämpfen mussten, dass man über uns lacht? Nennen sie das Gerechtigkeit? Den Angriff aus Gelsenkirchen konnten wir noch mit Bordmitteln abwehren, aber unsere Kräfte sind aufgebraucht. Dabei waren wir es, die als Erste einen unberechenbaren Investor präsentieren konnten, Hertha lag zu dem Zeitpunkt noch im Dornröschenschlaf. Ist das denn alles nichts wert? Wir verkauften AG-Anteile, die heute nichts mehr wert sind, da ist Berlin noch längst nicht angekommen. 

Sehr geehrter Vorstand, als langjähriges Mitglied und Spieler des Vereins erwarte ich eine umgehende Reaktion ihrerseits. Mein Vorschlag wäre die zügige Präsentation des Tagesbuchs von Bernd Paul Hoffmann, welches auf dem neulich im Zug vergessenen Laptop zu finden ist. Damit könnte man schnell und effektiv auf die sogenannten Klinsmann-Tagebücher reagieren. Hoffmann könnte in Auszügen aus seinem Tagebuch darüber berichten, was er tatsächlich von Jonas Witz-Boldt hält und warum er kein Büro haben wollte, das direkt neben dem Büro von Frank Wettstein liegt. Dies wäre natürlich nur ein Anfang.

Meine Herren, ich flehe sie an. Tun sie etwas. Ich will nicht Anhänger eines normalen Vereins werden, wir alle haben ein natürliches Anrecht auf Skandale, Pleiten und Maulwürfe. HANDELN SIE!