Mal ehrlich, wie oft habt ihr diese Formulierung im Laufe der letzten Jahre gehört oder gelesen? „Das liegt in unserer DNA“ oder vielleicht „Das gehört zur DNA des Vereins“. Damit meine ich nicht ausschließlich den KSV oder irgendwas aus seinem Umfeld, sondern grundsätzlich. Desoxyribonukleinsäure, wahlweise als DNS oder eben DNA abgekürzt. Das in den Chromosomen befindliche Biomolekül ist bei allen Lebewesen und bei vielen Viren (DNA-Viren, Pararetroviren) der Träger der Erbinformation, also die materielle Basis der Gene.
Mit anderen Worten: Wenn man von der DNA (eines Vereins) redet, redet man vom Erbgut. Von dem, was dem Klub von seinen Vorvätern mit auf den Weg gegeben wurde. Was diesen Verein ausmacht. Etwas, das vererbt werden sollte, was das Wesen dieses Vereins ausmacht. Ohne DNA keine Basis, kein Leben. Und wende ich mich von der Biologie ab und dem KSV zu, frage ich mich: Was genau ist die DNA von Kühnes Sport Verein, ehemals bekannt als Hamburger Sport Verein? Was liegt in den Genen dieses Klubs, was wurde über die Jahre weitervererbt? Oder noch weiter gedacht – was ist es wert, erhalten zu werden? Ist es die Erinnerung an vergangene Tage, die als Platin bezeichnet werden, bei genauerm Hinsehen jedoch eher Bronze waren? Bestenfalls. Was ist die DNA bzw. was sind die Erbanlagen dieses Vereins? Ist es Uwe Seeler? Sind es die 83er, die zuletzt so etwas wie Glanz in die Hüte brachten, vor mittlerweile 37 Jahren?
Wollen wir doch mal ehrlich sein – besonders bei einem Verein wie dem KSV, der sich so oft und gern auf seine Tradition beruft, sollte doch klar sein, woraus die DNA besteht, oder? Ist es Rothenbaum oder Volkspark? Ist es AOL oder Imtech? Ich jedenfalls weiß es nicht und bezweifel, dass es viele gibt, die es wissen. Happel oder Netzer? Kühne? Was macht die sagenumwobene DNA des KSV aus? Ist vielleicht flächendeckende Mißwirtschaft und das beständige Versagen bei An-und Verkäufen? Ist ein über Jahrzehnte versagendes Scouting-System? Oder besteht die DNA des Vereins vielleicht eigentlich daraus, immer wieder die gleichen Fehler zu begehen, bescheuerte Rückholaktionen zu inszenieren und Gelder auszugeben, die man gar nicht hat?
Halt, ich habe eine Idee. Vielleicht besteht die DNA ja auch aus gelebtem Größenwahn, aus der Vorstellung, ein großer Verein zu sein, was erwiesenermaßen Mumpitz ist. Vielleicht setzt sie sich aber auch aus permanenten Intrigen, Herden von Maulwürfen, Selbstoptierungen und persönlicher Bereicherung zusammen? Weiß man’s? Eines ist nur so sicher wie der nächste Sonnenaufgang: Zur DNA des KSV gehört zu 1887% das Dasein als Spielball der Medien. Die immer und immer wieder gelebte Abhängigkeit von halb-öffentlicher Meinung und den unwiderstehlichen Drang, sich danach zu richten, was scheinbar beliebt, aber nicht zwingend richtig ist. Die Frage, die sich ein jeder stellen sollte, der sich a. für diesen Verein interessiert und es b. gut mit ihm meint: Sind es diese Gene, diese Anlagen, die es tatsächlich wert sind, vererbt zu werden? Oder ist die DNA des Vereins nicht nur verwässert, sondern verseucht und sollte schnellstmöglich ersetzt werden, damit der Wirtskörper heilen, überleben und sich erneuern kann? Meine Antwort wäre eindeutig.
Für mich ist die DNA des KSV, an einem x-beliebigen Bundesligawochenende als „großer Favorit“ gegen den „kleinen“ FC Bochum, Bielefeld, Darmstadt, Pauli, Freiburg, Mainz, Augsburg… zu spielen und dann wahlweise uninspiriert zu verlieren oder mit Mühe und Not ein Unentschieden abzuquälen. Natürlich dürfen im Anschluss nicht die „selbstkritischen“ Statements der Ehrenmänner fehlen mit dem Verweis darauf, dass der Spielverlauf völlig anders gewesen wäre, hätte man in der 80+ Minute die eine Chance (in den 90 Minuten) per Sonntagsschuss genutzt. Dann noch kurz einen Augenhöhenvergleich mit Dortmund, Bayern und Leverkusen raushauen, die auch mal irgendwann gegen den Gegner nicht mit 3 Toren Abstand gewonnen haben und schon ist Ruhe bis zum nächsten Wochenende – zumindest von den Medien her…
Die DNA besteht aus gelebtem Grössenwahn und der Einbildung ein grosser Verein zu sein. Unterstütz wird diese Fehleinschätzung zum einen von den Medien und sehr stark von ehemaligen Leuten mit Stallgeruch. Kein Interview von z.B. David Jarolim, Doll, Magath, Olic und Seeler in dem zu hören ist, das der HSV in die 1. Liga gehört. Mit welchem Recht, solange die Spieler solche Leistungen zeigen. Das ewige Suchen nach Ursachen sollten FACH-Leute wie Boldt und Hecking schon lange erkannt haben oder zumindest sich eingestehen, mehr ist mit dieser Truppe nicht drin und nur tauglich für die 2. Liga!
Mit etwas DEMUT wäre dieser Verein ja zu ertragen, aber nein, wir sind der GROSSE HSV.
Mein hoffen ist, dass diese Saison sofort beendet wird. Die Vorstellung Geisterspiele verbunden mit ständigen Tests, die nötiger gebraucht werden als für Fussball-Spieler.
CORONA ist für die Menschheit eine Katastrophe, aber die korrupten Funktionäre brauchen die TV-Gelder um ihr ausuferndes Business ohne Rücksicht fortzusetzen.
Jep. Aber der Demut müsste wirkliche nachhaltige langfristige HARTE Arbeit folgen, andauernd und frei jeglicher Attitüden. Man müsste sich ehrlich eingestehen, ein zweitklassiges und von zweitklassigen Leuten zweitklassig betriebenes Vereinchen zu sein, mit dem langfristigen Ziel, sich mal zur Erstklassigkeit hochzuarbeiten.
Das beste zum HSV, dass ich seit Jahrzehnten gehört habe, ist so lapidar wie zutreffend: „Schnauze halten und arbeiten!“
Es ist in diesem Verein tief verwurzelt, das scheinheilige Intrigantentum, der Profilierungsdrang/zwang, Geltungsbedürfnis und hinterhältiges Lagerdenken; seit sehr langer Zeit schon.
Das hat auch wenig mit Vielfältigkeit und demokratischer Kultur und Kontroverse zu tun, dafür ist dieser Ungeist in diesem Verein viel zu destruktiv. Typische Merkmale des Kleingeistigen in zu großen Gewändern, Schuhen, Fußstapfen,Gehabe und vor allem zu großen Tönen.
Natürlich kann „DNA“ nur bildlich verwand werden. Es ist eher die quasi soziogenetische Konstante im Mikrokosmos HSV(KSV nur eine passende Spielart 😉
Dieser Verein hat eine seit langem gestörte Selbstwahrnehmung, im infantil bis pubertär geprägten Wunschbild verhaftet strebt er seit jeher nach der Größe, die er selbst nie erreicht(e), aber ebenso beharrlich und mehr oder weniger penetrant übermäßig darzustellen sucht.
Dieser latenten bis offensichtlichen Hochstabler Identität wohnt zwangsläufig auch die permanente Angst inne, im wahren Charakter erkannt zu werden.
Das geschieht seit dem Abstieg spätestens in aller Öffentlichkeit, und eigentlich hält am Trugbild vom „großen HSV“ nur noch das vereinseigene kleine HSV Völkchen beharrlich fest.
…
(Zum wohl unvermeidbaren Einwand betr. ~1976 bis~1987: Nur geliehene Jahre mit geliehenem Erfolg, alles von extern von Krohn bis Netzer und Happel, nichts aus der „DNA HSV“. Das hätte genauso auch woanders stattfinden können, in Schalke,Köln,München,Berlin etc.
Deshalb konnte nach dem Abgang der Protagonisten auch nie wieder annähernd nur Ähnliches gelingen! Und selbst dieses Ausleihen hat man nie wieder erreichen können)
Um es kurz zu fassen: Das H in HSV steht für Hybris.