Klartext

Ich bin ja immer ehrlich, auch wenn es nicht jedem gefällt. Und wenn ich an dieser Stelle ehrlich bin, muss ich ehrlich gestehen, dass mir diese Art von Klartext gefällt. Warum? Weil es kaum ein anderer praktiziert. Vielleicht muss man auch ein gewisses Alter bzw. eine gewisse Form von Unabhängigkeit repräsentieren, um sich diesen Klartext leisten zu können. Wovon ich spreche? Ich spreche vom aktuellen Podcast des Hamburger Abendblatts, Gesprächspartner war diesmal ex-Präsident und Ex-Aufsichtsrat Jürgen Hunke. Ich kann nur jedem empfehlen, mal reinzuhören, denn besonders das, was Hunke über Klaus-Michael Kühne zu sagen hat, entbehrt weder einer gewissen Brisanz noch einer gewissen Richtigkeit. 

https://www.abendblatt.de/podcast/hsv-podcast/article228905887/HSV-Bernd-Hoffmann-Vertrag-Juergen-Hunke-Podcast-Abfindung-Klaus-Michael-Kuehne-Marcell-Jansen.html

„Es kann doch nicht sein, dass ein Mäzen Vorstandsmitglieder nachts um 2 und 3 Uhr irgendwelche Mails schreibt, um ihnen zu sagen, wie sie sich zu verhalten haben. Es kann doch auch nicht sein, dass ein Mäzen einem Aufsichtsratsvorsitzenden sagt, er möchte den Vorstandsvorsitzenden kündigen und ihm sagen, das erwartet er in den nächsten Tagen. So funktioniert Fußball nicht!

Hunke stellt in seinen Äußerungen die Rolle des “Gönners” vollkommen richtig dar und erwartet nun, wo es dem Verein (wieder einmal) an die Existenz geht, eine Reaktion. Und ob die folgen wird, bleibt abzuwarten. Natürlich kann man sich die Frage stellen, wie der dauerklamme KSV all die Geschichten zur Zeit finanzieren will. Corona-Ausfall, Hoffmann-Abfindung etc. Es gehört eigentlich nicht viel Phantasie dazu, zu erahnen, woher die Kohle kommt. 

Aber, wie gesagt, ich freue mich, dass es wenigstens einen Menschen gibt, der bzgl. dieser Dinge bereit ist, Klartext zu reden. 

Von | 2020-04-16T19:25:50+02:00 15. April 2020|Allgemein|12 Kommentare

12 Comments

  1. Saschas Alte Liebe 15. April 2020 um 09:56 Uhr

    Dem Kerl vom HA fiel dazu ja recht wenig ein, das Interview schien ihm am End etwas peinlich zu sein, und Hunke: “ich hoffe, es war nicht zu schlimm für sie …” 😀

    • Gravesen 15. April 2020 um 10:10 Uhr

      Nun ja. Die Herren vom Abendblatt wollten über Hoffmann und dessen Entlassung reden und hatten sich deshalb ein paar markige Sprüche zu dem Thema gewünscht. Dass sich das Gespräch in Richtung Kühne verlagern würde, war sicherlich nicht Teil des Plans 🙂

      • Saschas Alte Liebe 15. April 2020 um 17:11 Uhr

        Kühne Kritik ist grad weniger opportun, für Mainstream Schreiber offenbar schon.

  2. Gravesen 15. April 2020 um 10:33 Uhr

    Extrem geil übrigens, wenn mich jemand in diesen Zeiten anpöbelt, weil ich etwas zum Thema Fußball schreibe. Dies sei eine Zeit ohne Fußball und deshalb sollte man es lassen. Ich würde empfehlen, die tägliche Tabletten-Dosis zu erhöhen oder einfach etwas anderes zu lesen, ihr Hohlbirnen

    • Demosthenes 15. April 2020 um 12:57 Uhr

      Pöbeln diese Vögel auch BILD, Mopo, HSV24, Sportschau, 11Freunde, Dopa und jeden anderen Fussi-Blog zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen an? Oder ist es vielmehr, weil denen nicht passt, was Du schreibst? Ich kann mir die Antwort denken.

      • Gravesen 15. April 2020 um 15:51 Uhr

        Bedauerlich ist, dass leider die falschen Menschen an diesem Virus erkranken.

        • Demosthenes 15. April 2020 um 16:42 Uhr

          🙂

          • Hansestädter 15. April 2020 um 16:53 Uhr

            Als ich heute unter einem Artikel bei Hassfau24 diesen Blog erwähnte, bekam ich zu lesen, dass der andere User nicht verstanden habe, warum ich auch bei Hassfau24 kommentiere, wenn ich doch gravesens Blog lese. Auf die Idee, dass man auch mal mehrere Quellen nutzen könnte, scheint die Hohlbirne nicht zu kommen! Stattdessen sammle ich da fleißig 8-10 Pauschale Downvotes in Beleidigungen ein, egal was ich schreibe. Merke: Hassfau24 ist ein übler Unterschichten“Blog“.

  3. atari 15. April 2020 um 10:42 Uhr

    Eine Zeit ohne Fußball? Sie ziehen gerade alle Register damit sie am 09.05. weiter machen können. Bobic zweifelt sogar öffentlich Empfehlungen und Einschätzungen von Experten an. Die fordern allen ernstes, dass die kostbaren Tests täglich an ihren ach so wichtigen Spielern vorgenommen werden. In Kürze werden sie uns wieder mit ihren mageren Fußballkünsten verzaubern, während tausende Jugenliche oder andere Profi-Sportler nicht auf den Platz dürfen. Ich bin fast sicher, die ziehen das durch. Abos kündigen nicht vergessen!

  4. Leo Kirch 15. April 2020 um 11:21 Uhr

    Mein Vater liegt mit 82 Jahren momentan im Krankenhaus und da soll mir Herr Seifert nicht mit seinem ach so systemrelevanten Fußball kommen.

    • Demosthenes 15. April 2020 um 12:50 Uhr

      Systemrelevant ist der Fußball schon, aber nur für all die Abzocker, Selbstbereicherer und Systemmelker. Also die Trendfrisur-Experten auf dem Spielfeld, die presse- und auch sonst recht geilen Vereins- und Verbandsvorstände und den Schwarm der zumeist ebenso halbseidenen wie für die Öffentlichkeit unsichtbaren Spielerberater, die in Hinterzimmern und bei Edelitalienern seit Jahrzehnten den Fußball der Fans in dem Maße zerstören, wie sie ihre Bäuche und Bankkonten mästen.

      Frage:
      Warum soll es dem Fußball in der Corona-Krise eigentlich besser ergehen als den Gastronomen, Hotels, Handwerkersfirmen, Reiseunternehmen, Schülern, Eltern, Arbeitnehmern,… also dem Rest der Gesellschaft? Ist der Fußball was Besseres? Hat er durch irgend etwas eine bevorzugte Behandlung verdient? Ist der Fußball so lebenswichtig, dass er eine Ausnahme von den zur Zeit für uns alle geltenden Gesundheitsregeln rechtfertigt?

      Antwort überflüssig.

      Zu Hunke: Egal, wie man zu ihm steht, wo der Mann Recht hat, hat er Recht.

      • Saschas Alte Liebe 15. April 2020 um 16:50 Uhr

        Er hatte auch früher schon öfter recht. Nur heißt das nicht zwingend, dass man ihn mal machen lassen sollte.

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