Ich wäre mal gespannt, was Herr Seifert dazu entgegnen wird. Oder all die überbezahlten Manager, Offiziellen, Berater, Spieler und und und. Also all diejenigen, die gar nicht schnell genug den Spielbetrieb wieder aufnehmen möchten….

Die Verbände wollen die Saison beenden, die Vereine trainieren mittlerweile zumindest schon in Kleingruppen. Die Bundesliga soll, so lautet der Plan, im Mai wieder beginnen. Die Fanszenen in Deutschland sehen das kritisch.

“Blanker Hohn gegenüber der Gesellschaft”

 

Und nicht nur das, sie positionierten sich am heutigen Donnerstag auch klar. In einem vom Bündnis Fanszenen Deutschland veröffentlichten Statement wird deutlich: Die Fans stellen sich vor allem gegen den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bis auf vereinzelte Ausnahmen gehören diesem Verbund – ligenübergreifend – die organisierten Fanszenen in Deutschland an.

„Geis­ter­spiele sind keine Lösung. Der Pro­fi­fuß­ball ist längst krank genug und gehört wei­terhin in Qua­ran­täne“, so eine klare Aussage aus diesem Statement. Und weiter: “Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.”

Die Forderung ist klar, zum jetzigen Zeitpunkt ist die Fortsetzung der Saison schlichtweg unverantwortlich. Das wird in folgender Passage deutlich: „Die Wie­der­auf­nahme des Fuß­balls, auch in Form von Geis­ter­spielen, ist in der aktu­ellen Situa­tion nicht ver­tretbar – schon gar nicht unter dem Deck­mantel der gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung. Eine bal­dige Fort­set­zung der Saison wäre blanker Hohn gegen­über dem Rest der Gesell­schaft und ins­be­son­dere all den­je­nigen, die sich in der Corona-Krise wirk­lich gesell­schaft­lich enga­gieren.“

Die Fanszenen fordern eine maximal solidarische Lösung, verlängerte Insolvenzfristen, finanzielle Hilfen und anderen Kriseninstrumenten.

Und nun, ihr Abzocker? Jetzt wollen sogar eure treuesten Zuschauer, eure Pyro-Schwenker, eure Choreo-Bastler nicht, dass ihr zu früh wieder anfangt. Gesellschaftliche Verantwortung ist das Stichwort, während ihr euch hinter gefährdeten Arbeitsplätzen versteckt, um eure horrenden Gehälter nicht zu gefährden. Die ganze Geschichte entwickelt sich von einer Existenz- zu einer Charakterfrage. Als interessierter Betrachter finde ich die Entwicklung einigermaßen köstlich 🙂

P.S. Mich würde mal interessieren, was aus dem groß angekündigten Gehaltsverzicht von Spielern und Offiziellen des KSV geworden ist. Thoughts and prayers? Man kann es natürlich auch ganz anders machen, wie z.B. Milionär Martin Harnik, und sich in einem bezahlten PR-Blog dafür bedauern lassen, dass die eigenen Party-Läden geschlossen sind. Selbst in diesen Zeiten gibt es Leute wie z.B. Münchhausen Scholz, die vor absolut nichts zurückschrecken. 

 

Diese vier zentralen Punkte fordern die ‚Fanszenen Deutschlands‘:

Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.“

„Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.“

Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner – und verlierer geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.“

Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände.Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.“

P.P.S. Braucht noch jemand einen typischen hirnfreien Graupenperlen-Bewohner zum Wochenende? Bitteschön 😀 😀 

TUMTRAH · GEFÄHRTE · 

Der Gedanke, der wohl dahinter steckt ist: back to the routes.