Erst ist man als Letztes dran, nachdem sich alle andere schon geäußert und entsprechend gehandelt haben. Dann verfasst man eine windelweiche Mitteilung,  die alles und nichts heißen kann, dann kommt raus, dass der großzügige Verzicht der komplett überbezahlten KSV-Maltafüße nichts als ein Scheinriese ist. Man könnte auch sagen: Wir sind immer noch in Hamburg, immer noch beim KSV. Und daran ändert weder Hoffmanns Rausschmiss noch Corona etwas. 

Was der Club nicht mitteilte: Der freiwillige Gehaltsverzicht betrifft auch den Vorstand sowie weitere Mitarbeiter. Bei den Fans kam diese Meldung sehr gut an. Sonderlich hoch ist die ausgehandelte Summe allerdings nicht. Zum Vergleich: Beim FC Bayern München gab es Gehaltsverzichte von 20 Prozent, bei anderen Clubs waren es bis zu 30 Prozent.
„Zehn Prozent Gehaltsverzicht sind nur symbolisch“, sagt etwa Michael Hedtstück, der Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins „Finance“, im Abendblatt-Podcast „HSV – wir reden weiter“. Mit dem gesparten Geld könne der Club maximal Verluste aus den Ticketeinnahmen wettmachen. „Fragen Sie mal die Millionen von Kurzarbeitern, die im Moment deutlich mehr als zehn Prozent Gehaltseinbußen haben und das auf einem anderen Niveau als die Profifußballer“, sagt Hedtstück.

Warum nur wundert mich das nicht?