Ehrlich, ich liebe es, mir das immer wieder anzuhören. Warum? Weil daran die gesamte Verkommenheit, Unehrlichkeit und Niedertracht dieses Vereins und dieses Geschäfts deutlich wird. Denn keine zwei Wochen, nachdem Bernd Paul Hoffmann diese legendären Worte sprach, wurde er u.a. vom Leiter dieser sportlichen Abteilung aus dem Amt gemobbt. Man kann sich also unschwer vorstellen, wie es um das Verhältnis der Herren zum Zeitpunkt von Hoffmanns Aussage bestellt war. Irgendwie erinnert die Szene an die nicht minder legendäre Begebenheit, als nämlich der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Carl Gernandt dem ebenfalls damaligen Übungsleiter Mirko Slomka eine Über-Jobgarantie aussprach. 

Was für eine Posse: Zu „120 Prozent“ werde Mirko Slomka weiter den Hamburger SV trainieren, sagt der Aufsichtsratschef. Einen Tag später ist Slomka weg. Und der HSV macht sich lächerlich. Wieder einmal. (Quelle: RTL.de)

Was lernen wir daraus? Gib einen Scheißdreck auf das, was die Vögel absondern und einen noch größeren Scheißdreck auf das, was die Hofberichterstatter daraus machen. Denn zu 99% wird das, was gesagt und verbreitet wird, aus einem bestimmten Zweck verbreitet, in den meisten Fällen, um irgendein Ziel zu erreichen, in den allermeisten Fällen ein persönliches. So natürlich auch im aktuellesten Fall. 

Sportvorstand Jonas Boldt ist für das Spiel in Fürth aus Hamburg angereist und verfolgt die Partie auf der Tribüne. Vor dem Spiel sprach er bei Sky über die HSV-Entwicklung in den vergangenen Wochen. Über den Führungswechsel im Vorstand und das Aus von Bernd Hoffmann sagte Boldt: „Wenn man die letzten Wochen betrachtet, merkt man, dass da einiges zusammengewachsen ist und viele Rädchen ineinander greifen. Es funktioniert jetzt einfach.“ (Quelle: Mopo.de)

Aaaah ja. Da ist jetzt also etwas zusammengewachsen, von dem zuvor Hoffmann verhinderte, dass es zusammenwächst. Die Rädchen zwischen den Herren Boldt und Wetzstein greifen ineinander wie in einer gut geölten Maschine und selten in der Geschichte des KSV funktionierte „es“ so wie zur Zeit. Tränen der Rührung könnte einem spontan in die Augen schießen, wenn man nicht wüsste, was man auf diese Texte geben kann. Nichts. Weniger als nichts. Doch ebenso wie im Fall Herrlich kann Boldt nicht anders, er muss entweder klugscheißen, maßregeln oder nachtreten, der Mann ist nun mal das, was er ist. Ein Linkmichel mit fragwürdiger Football Leaks-Vergangenheit, der einzig und allein davon lebt, was er selbst über sich verbreitet. 

Aus dem Verein heraus hört man, dass sich bestimmte Gremien nicht nur mit einem möglichen Nachfolger für Schnappi Hecking befasst haben (Nico Kovac), sondern auch mit jemandem, der beizeiten den Unsympathen Boldt beerben könnte. Wahrscheinlich hat der Klugschwätzer diese Tendenzen gespürt und fühlte sich nun bemüßigt, die Traum-Kombi Boldt/Wetzstein zu lobpreisen, man kann ja bekanntlich nicht vorsichtig genug sein. Nur, nimmt man Hoffmanns Aussage zur Unterstützung der sportlichen Leitung und Gernandts Jobgarantie für Slomka als Beispiel, kann man sicher sein, dass Boldt spätestens in dem Moment Geschichte ist, in dem der KSV den Aufstieg verkackt hat. Ich wäre der Letzte, der darüber ein Tränchen verdrücken würde. 

Zum Schluss….

….das Letzte.

Wir hatten gestern das Thema Medien, SKY etc. Heute möchte ich euch mit ein paar Aussagen und Daten erheitern, die ein besseres Licht auf die aktuellen Vorgänge werfen. Vorhang auf. 

Ein Blick auf die Zahlen der AGF Videoforschung macht die starke Abhängigkeit der Medien vom Live-Sport deutlich. Die Kontaktbeschränkungen und die Fokussierung auf die eigenen vier Wände haben zunächst positive Auswirkungen auf die Nutzung des linearen Fernsehens. Für die gesamte TV-Landschaft ist bei den 14- bis 49-Jährigen ein Nutzungsanstieg von 20 Prozent zu erkennen. „Der März und der April dieses Jahres waren die jeweils fernsehintensivsten Monate, die bisher gemessen wurden. Sprich, der März 2020 war der März mit der höchsten Sehdauer und der April war ebenfalls der stärkste April aller Zeiten“, berichtet ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Aber dennoch macht sich der Wegfall des Spielbetriebs – allen voran der der Fußball-Bundesliga – bei den Quoten der Sportsender deutlich negativ bemerkbar: Sport1, Eurosport und die Sportsender von Sky haben beim TV-Gesamtpublikum allesamt beim Marktanteil verloren.

Mit anderen Worten: Die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen guckte im März und April 20% mehr fern als sonst üblich, aber der Sport fiel hinten runter. Weil er nicht stattfand. 

Online-Medien mit Sport-Berichterstattung leiden ebenfalls stark unter dem Wegfall des Live-Sports, wie die monatlich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) veröffentlichten Besucherzahlen zeigen. Die zehn Webseiten, die im Februar die meisten Visits in der Kategorie „Sport“ erzielten, stehen im April deutlich unter den Werten von vor zwei Monaten (siehe Infografik unten). Gleich acht von zehn Webseiten haben bei den Besucherzahlen einen Rückgang von mindestens 32 Prozent verzeichnen müssen. Den stärksten Verlust bei den Visits musste der Kicker hinnehmen (ein Minus von 75,6 Prozent).

Jetzt kann sich vielleicht der eine oder andere erklären, warum sich ausgerechnet Medien, die vom Sport (und besonders der Bundesliga) maximal partizipieren, auf die Seite der Geisterspiel-Fans stellten. Das hat nichts mit Überzeugung zu tun, sondern mit Geld und nichts anderem. (BILD)

Werbeumsatz bricht um 50 Prozent ein

Das Sinken der Reichweiten hat auch unmittelbare wirtschaftliche Konsequenzen für die Medien. Durch den Ausfall des Live-Sports ist ein attraktives Format für Werbekunden verschwunden. „Für den gesamten TV-Markt geht man für den April von rückläufigen Umsätzen von 50 Prozent aus“, bilanziert Reichert. Laut einer Nielsen-Studie erzielten die 30 relevantesten TV-Sender im Jahr 2019 einen kumulierten Brutto-Werbeumsatz von 1,1 Milliarden Euro pro Monat. Allein im April 2020 dürften somit brutto zwischen 500 und 600 Millionen Euro weniger erlöst worden sein.

Und auf der Stelle wird ein Schuh draus. 

(Quelle: https://www.sponsors.de/news/magazin/corona-krise-sportmedien?active=1) 

P.S. Spenden sind immer noch erlaubt. Nicht, dass ich Münchhausens Schicksal teilen muss (Joke 🙂 )