sie gehen mir auf den Sack! Ich weiß, dass man ein Schreiben an eine Person eigentlich mit „Lieber“ oder „Sehr geehrter“ beginnt, aber dazu müsste ich sie lieb finden oder sehr ehren, was ich beides nicht tue. Ich will also weiterhin ehrlich sein und ihnen mitteilen, dass sie mich extrem nerven. Wissen sie warum? Weil es kein Thema des gesellschaftlichen Lebens, der Politik, des Sports oder der Welpenzüchtung zu geben scheint, zu dem sie ihren Senf nicht abgeben müssen. Es vergehen gefühlt keine 3 Tage und schon darf ich wieder in irgendeinem Boulevard-Blättchen lesen, was sie zum aktuellsten Thema zu sagen haben. Sollte ich mit meiner Vermutung, sie wären ein Fußballtrainer so falsch gelegen haben? Für mich sind sie inzwischen eine Art grantiger Franz-Josef Wagner, der nervt in etwa genau so wie sie.

Hecking spricht über Corona

Hecking spricht über Jatta

Hecking spricht über seinen Vertrag

Hecking spricht über die Wahl

Hecking äußert sich zu den Demonstrationen

bla bla bla…

Ich weiß, dass es einmal einen  Trainer-Kandidaten beim KSV gab, der den Job ablehnte, weil er der (richtigen) Auffassung war, er müsse in Hamburg mehr sein als ein Trainer. Er hatte Recht. Und dennoch kann man als Übungsleiter eines Fußball-Vereins seine Ergüsse auf Teilbereiche seines Job beschränken und muss sich nicht als der moralische Zeigefinger einer Hansestadt empfinden. Auch ihr beständiges Gestänker an den „Hamburger Verhältnissen“ oder der „Hamburger Krankheit“ nervt extrem. Wenn sie der Meinung sind, dass es sowas gibt, dann ändern sie etwas. Aber labern sie nicht jeden Tag. 

Sie, Herr Hecking, haben weniger Punkte geholt als ihre angeblich zu jungen und zu unerfahrenen Vorgänger, also wie wäre es zur Abwechslung mit ein wenig Selbstreflektion? In der Mopo erklärt heute der niemals anwesende Herr Albrecht: „Ja, wenn es nicht mal der so erfahrene Dieter Hecking schafft, den HSV mit seinem vermeintlich bestens aufgestellten Kader zurück in die Bundesliga zu führen – ja wer denn dann?“. Damit verkündet dieser Vogel, dass er sie, Herr Hecking, für so etwas wie einen Übertrainer hält, aber das sind sie nicht. Sie sind Durchschnitt und passen damit bestens zu diesem Verein. Sie haben weder die Mannschaft noch einzelne Spieler besser gemacht und daran erkennt man einen guten Trainer. Sie lassen kein System erkennen, keine Weiterentwicklung und ihre Auswechslungen und Aufstellungen erinnern eher an eine Würfel-Runde in Las Vegas als an eine Idee. 

28.05.2020 – Das DFL-Präsidium hat sich am heutigen Donnerstag im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung unter anderem mit Szenarien und möglichen Konsequenzen im Falle eines nicht abzuwendenden Abbruchs der Bundesliga und/oder der 2. Bundesliga im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie befasst. Das Präsidium ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auf eine detaillierte Regelung im Falle eines nicht abzuwendenden Saisonabbruchs festzulegen und daher vorerst auf eine Empfehlung und eine weitere Befassung der DFL-Mitgliederversammlung mit dieser Angelegenheit zu verzichten. Die mit Vertretern von zwölf Proficlubs besetzte DFL-Kommission „Fußball“ hatte zuvor eine gleichlautende Empfehlung gegenüber dem Präsidium abgegeben.

Unabhängig davon schließt das DFL-Präsidium für den Falle eines nicht abzuwendenden Abbruchs aus, die Hinrunden-Tabelle für die Abschlusswertung zugrunde zu legen oder eine Annullierung der kompletten Saison vorzunehmen. Sollten nicht alle Clubs einer Liga bei einem vorzeitigen Saisonende gleich viele Spiele absolviert haben, wäre ein Ausgleichsmechanismus – zum Beispiel eine Quotienten-Regelung – zur Wertung der Tabelle erforderlich.

Der Blick in andere europäische Ligen belegt, dass juristische Auseinandersetzungen bei einem Saisonabbruch grundsätzlich nicht auszuschließen sind – gleichgültig, welche Regelung getroffen wurde. Für das DFL-Präsidium steht außer Frage, dass alle Anstrengungen in der Bundesliga und 2. Bundesliga der Fortsetzung der Saison gelten sollten, um diese zu einem sportlichen Abschluss zu bringen.

Zum Schluss…

….das Letzte.

Der ehemals erwähnenswerte Kicker und für ihn eine der schlimmsten Hofschranzen überhaupt, Sebastian Wolff, hat gestern folgendes abgesondert: „Seit dem neuerlichen Last-Minute-Schock von Stuttgart wird den Fakten mehr Bedeutung zugemessen (werden müssen).“ Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich diese Aussage erschüttert. Ein Journalist erklärt, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt „den Fakten mehr Bedeutung zugemessen werden muss“. Wahnsinn. Was ist denn mit den Zeiten vor diesem Zeitpunkt? Gelten da Sprüche und Gerüchte als das, was wichtig ist? Beschäftigt man sich in diesen Zeiten mit PR-Gelaber und Annahmen? Vielleicht bin ich ja bescheuert, aber in meiner Welt müssen den Fakten immer Bedeutung zugemessen werden, vor allem anderen. Und wenn wir schon bei den Fakten bleiben, kann man folgendes festhalten:

Wenn der Kader des KSV eigentlich besser ist und mehr hergeben sollte, als die Punkteausbeute abbildet,dann ist der Trainer gescheitert. Wenn die Mannschaft trotz eines erheblichen finanziellen Aufwands einfach nicht besser ist als das, was man man sieht, ist der Sportchef gescheitert.

Ganz einfach. 

By the way – offizieller Erscheinungstermin für ein Buch, welches offensichtlich gut zur aktuellen Situation des Vereins passt, ist nun endgültig der 15.Juni. 

https://www.amazon.de/dp/3946635288/