Vielleicht, nein ganz bestimmt sogar, wird es einige geben, die die aktuelle Situation beim KSV als überraschend empfinden werden. Ebenso überraschend wahrscheinlich wie die Performance der Mannschaft in der Rückrunde der diesjährigen Saison. Aber ist all das überhaupt eine Überraschung oder hat es System? 

Als Nachfolger von Andre Schubert wurde Dieter Hecking nach der Hinrunde der Saison 2016/2017 als neuer Borussen-Coach installiert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gladbacher 14. in der Bundesliga. Der heute 54-Jährige führte das Team im Anschluss wieder in eine deutlich bessere Position, die mögliche Europa-Qualifikation wurde jedoch nach einem schwachen Endspurt verpasst. Auch das Pokal-Halbfinale ging gegen Eintracht Frankfurt nach Elfmeterschießen verloren, ebenfalls im Achtelfinale der Europa League war gegen Schalke 04 Endstation.

In der folgenden Saison ging ihm und seinem Team am Ende der Spielzeit, als es um das Erreichen der internationalen Plätze  ging, die Puste aus. Aufgrund der schwachen Rückrunde verpasste Gladbach die Qualifikation für Europa, obwohl man nach der Hinrunde sehr aussichtsreich positioniert war. Ein Faktor war dabei sicher auch, dass Borussia großes Verletzungspech hatte. Aber eben auch, dass Hecking keine Lösung fand, als das Team aus dem Rhythmus gekommen war.

In dieser Saison gibt es ebenfalls einen Einbruch. Nach dem 20. Spieltag war Gladbach Zweiter und schon als Kandidat für den Titelkampf gehandelt worden. Doch seither läuft es nicht mehr bei Heckings Mannschaft. In den vergangenen sieben Spielen holten die Gladbacher nur fünf Punkte. Ein Eindruck ist, dass Plan B bei ihm fehlt. In den vergangenen Wochen betonte Hecking immer wieder, vom erfolgreichen Weg der Hinrunde nicht abweichen zu wollen. Dabei hätte es in dieser Phase Veränderungen gebraucht.

Und seine Mannschaft offenbarte wiederholt den Eindruck der vergangenen Wochen: die Konkurrenz hat das 4-3-3-System, das der Trainer im vergangenen Sommer kreiert hat, geknackt. Aber Hecking ist es nicht gelungen, ein neues Level zu erreichen. Wie in den vergangenen Jahren. Nach einer positiven Zeit stellten sich Misserfolge ein, gegen die Hecking sich nicht erfolgreich stemmen konnte.

(Quelle: https://rp-online.de/sport/fussball/borussia/borussia-moenchengladbach-dieter-hecking-ist-bei-den-gladbachern-dreimal-gut-gestartet-und-dann-eingebrochen_aid-37851701)

Was sagt uns das? Einmal ist Zufall oder Pech, zweimal ist bitter, aber inklusive der aktuellen Saison beim KSV ist dieses Phänomen nun schon ein viertes Mal in den letzten Jahren zu beobachten gewesen und dann lässt sich offenbar irgendwann mal ein Trend ablesen. Vielleicht noch ein oder zwei Kommentare aus dem Transfermarkt.de-Forum zur Person Hecking:

Efodamus: Über das plan- und ideenlose Auftreten an der Seitenlinie brauche ich nicht weiter auszuführen. Woche für Woche dürfen wir uns das zur Gemüte führen. Selbst der fußballerische Sterbebegleiter des HSV Christian Titz hat in den wenigen Wochen dem dortigen Haufen mehr spielerische Dinge beigebracht als Hecking in der GESAMTEN Zeit bei uns !

Marvinb91: Über Hecking :Ich möchte dieser Trainer zur neuen Saison nicht mehr sehen. Der Mann passt nicht zu uns und hat null Ahnung über taktischen Vorgaben. Insgesamt finde ich eine schlechte und unverschämte Auftritte auf Schalke. Sorry, vor dem Spiel gegen Schalke wollte er die Bestätigung gegen Wolfsburg sehen. Ich kann die Aussage von Hecking bzw. Eberl nichts mehr hören.

Langsam reicht mir das ! Ist mir überhaupt egal, was Eberl sagt und da er zu Hecking steht. Es geht um den Verein und nicht um die Personen !

Okay, nun mag man zu Fan-Äußerungen so oder so stehen, aber irgendwie kommt mir das alles bekannt vor. Eindimensional, taktisch unflexibel, seltsame Auswechslungen, halsstarrig, unfreundlich wenns nicht läuft. Er entwickelt nicht weiter, sondern verschießt sein Pulver in der Hinserie. Klingt alles irgendwie bekannt. Zu den Fakten. In der Hinserie holte Hecking 30 Punkte und belegte Tabellenplatz 2, in der Rückserie ist man zur Zeit 6. mit 20 Punkte. Selbst die Teams aus Darmstadt, Hannover und Heidenheim performen nach der Winterpause besser als der KSV. An überproportional häufig auftretenden Verletzungen kann es nicht liegen, also woran dann? 

Auffällig ist, wie dünnhäutig und unangenehm Schnappi wird, wenn er sich entschlüsselt sieht, Selbstkritik ist ein Fremdwort für ihn. Journalisten-Simulanten werden dann gern vor aller Augen rundgemacht, anstatt auf die völlig berechtigten Nachfragen zu reagieren. Und was noch auffällt: Immer sind die anderen Schuld. Die Schiedsrichter haben dies nicht gesehen und das nicht bemerkt, ein Fragesteller hat per se überhaupt keine Ahnung, wovon er redet. Grundsätzlich sind dies immer Mechanismen, die zu greifen beginnen, wenn einem die Argumente ausgehen. Bereits vor Wochen, als es einen Bernd Hoffmann noch gab, beschäftigte man sich im Vorstand des KSV mit anderen Namen wie z.B. Nico Kovac. Hecking wird dies zur Kenntnis genommen haben.