Ach Gott, sie werden es nie verstehen. Ich frage mich immer wieder, wie viele Jahre, wie viele verkorkste Spielzeiten, wie viele gescheiterte Trainer, wie viele Bilanzen mit Millionen-Minus, wie viele PR-Geschichten und Interviews, wie viele Skandale denn noch passieren müssen, damit den Vögeln endlich einmal ein Licht aufgeht. Und für den Fall, dass jemand meint, ich würde denken, dass ich ich schlauer bin als andere – bin ich nicht. Ich habe nur keine Vereinsbrille auf, denke zweimal nach, bevor ich mich äußere, kenne den Verein und seine Mitspieler und kann von zwölf bis Mittag denken. Also, worauf läuft das alles gerade hinaus. 

Daniel Thioune bringt Verständnis für Kritiker Kühne auf. Begegnet ist er ihm aber „leider noch nicht. Ich würde mich freuen, ihn mal kennenzulernen und mich mit ihm auszutauschen“. 

Ach wirklich? Warum? Denn immerhin hat Ex-Gönner Kühne den KSV doch gerade in der schwierigsten Phase seiner Vereinsgeschichte schmählich im Stich gelassen. Und dann will ihm der neue Trainer zum Dank mit Anlauf in den Allerwertesten kriechen? Interessant. Weiteres Indiz: Horst Hrubesch wird neuer „Direktor Nachwuchs“. Mal  unabhängig davon, dass niemand weiß, wovon man den nächsten Direktor bezahlen möchte, was möchte man in erster Linie (und die erste Linie ist nicht die Verbesserung der Nachwuchsarbeit) damit erreichen? Richtig, man möchte den Ex-Gönner zurückgewinnen. Denn der greise Logistiker plus Gattin hat bekanntlich ein Faible für Ex-Helden wie die 83er und andere Promis aus dem Fußball-Umfeld. Wer liegt also näher als Hrubesch, um Kühne heim ins Volksparkreich zu holen? Und wie auf Zuruf ist auch Kühne Marionette Marcell „the Invisible“ Jansen wieder aufgewacht und schwört die verblödeten Hüpfer auf einen Jatta/Daffeh-Endkampf ein. 

Alles was der KSV zur Zeit macht, dient nur dem einen Zweck: Kühne muss zurückkommen. Die Herren in St. Ellingen haben keinen Plan B, sie haben keine Alternative, sie haben nichts. Mit Hrubesch wird nun die allerletzte Patrone verschossen, traurig genug, dass der gutmütige Horst sich für diese Nummer hergibt. Sollte sich der Wahlschweizer tatsächlich noch einmal überreden lassen, wird er clever und abgewichst genug sein, den Herren seine Konditionen zu diktieren, wie er es immer gemacht hat. Nun aber ist die Not größer denn je und der KSV liegt auf dem Präsentierteller. Welche Folgen das für den Verein haben wird, interessiert die Herren Wettstein, Boldt und Jansen einen Scheißdreck, denn sie können von einem auf den anderen Tag kündigen, zurücktreten und verschwinden. 

Der Verein kann das nicht! 

Wie sehr der KSV ohne Papa KlauMi und FlyEmirates am Arsch ist, kann man unschwer hieran ablesen:

Denn die vom HSV aufgerufene Ablöse von rund einer Million Euro ist Berlin zu hoch. Laut der „Bild“ soll Union von einer siebenstelligen Summe noch „weit entfernt“ sein. Die Hamburger wollen Pollersbeck, der im Jahr 2017 nach dem EM-Titel mit dem deutschen Nachwuchs für 3,5 Millionen Euro vom damaligen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verpflichtet worden war, allerdings nicht um jeden Preis verkaufen. (Quelle: Abendblatt.de)

Ein Torhüter, der in der abgelaufenen Saison noch mit dem KSV um den Aufstieg gespielt hat. Der einmal U21-Europameister war, 25 Jahre alt ist und den Verein mal € 3,5 Mio. gekostet hat. Für unter eine Million. Jeder Verein der Welt weiß, wie gekniffen die Hamburger sind und nutzt es gnadenlos aus. Aber was für ein Glück, dass man selbst im letzten Jahr noch für eine Luftpumpe wie Amaechi € 3,5 Mio. auf den Tisch gelegt hat. Guter Job, Witzbold. Wo wir schon bei Herrn Witzboldt und den durchsichtigen Manövern sind….

Dabei profitierte der HSV auch davon, dass Sportvorstand Boldt bereits seit Jahren einen guten Kontakt zum neuen Nachwuchschef hält

 In Abstimmung mit Boldt wird Hrubesch….

…fanden Boldt und Hrubesch schließlich eine Lösung

„Ich habe in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen Kontakt zu Horst Hrubesch gehabt und mich mit ihm auch immer über Fußball und Entwicklungspotenziale unterhalten“, so Boldt
 
Für den Klub und insbesondere Sport-Vorstand Jonas Boldt (38) ist es der größte Transfer-Coup des Sommer
 
Die ganze Hrubesch-Geschichte ist eine riesige PR-Nummer für einen Sportvorstand, der ansonsten weniger als nichts auf der Habenseite zu verbuchen hatte und dringend Erfolge brauchte. Wir erinnern uns? 
 
Amaechi, Ewerton, Aufstieg verpennt, Santos Deal fast versaut, Schaub, Beyer,  Letschert, Hoffmann abgesägt, Harnik, weder für Wood noch für Papadopoulos einen Abnehmer gefunden, Fein und und und. Die Liste der Mißerfolge in seinem ersten KSV-Jahr ist überragend. Kein Wunder, dass der vorlaute Sportmanager seine Pressekontakte glühen lässt und sich die Hrubesch-Verpflichtung allein sichert. Boldt ist ein Selbstoptimierer vor dem Herren mit arg begrenzten Möglichkeiten und einer suboptimalen Arbeitseinstellung. Mal gucken, wann Horst Hrubesch darüber stolpert.