Nur mit jungen geht es nicht..

Bei aller Liebe, aber ich kann diesen Bullshit nicht mehr hören bzw. lesen. Diese bei jeder Gelegenheit wiedergekäute Fußball-Weisheit entbehrt jeglicher Wahrheit, aber niemand überprüft sie. Warum? Weil es viel zu einfach ist, die vorgebeten Schwachsinnigkeiten einfach zu wiederholen. Niemand heult auf, wenn Anwesenheits-Allergiker (Witz)Boldt von sogenannten „Säulenspielern“ labert, weil jeder den Müll einfach nur ungeprüft glaubt. Dabei gibt es reichlich Beispiele dafür, dass es sehr wohl mit jungen Spielern geht, teilweise auch mit ausschließlich sehr jungen. Man beachte an dieser Stelle diesen Artikel (https://www.goal.com/story/fc-nordsjaelland/index.html) oder man lese nochmal, was ich vor einiger Zeit über RB Salzburg geschrieben habe. Das Gequatsche von den gestandenen Akteuren, die die jungen führen sollen, ist Mumpitz, denn man sollte sich doch mal verinnerlichen, wer dort eigentlich auf den Platz steht. 

Welches ist denn das Hauptargument dafür, dass eine Mannsschaft mit vorwiegend bzw. ausschließlich jungen Spielern nicht funktionieren kann? Es kommt doch immer wieder das Argument, dass diese Jungs irgendwelchem Druck nicht gewachsen seien. Dabei sollte man sich einmal angucken, wer dort eigentlich spielt. Jeder Spieler, der selbst beim KSV aus dem Nachwuchsleistungszentrum hervorgeht, hat seit seinem 12. Lebensjahr eine Vorselektion hinter sich. Während er sich bis hierhin behaupten konnte, sind zahlreiche seiner Freunde bzw. Kameraden auf der Strecke geblieben, die Jungs wissen also sehr genau, was Druck ist. Und wer hat in den letzten Jahren beim KSV immer wieder versagt? Es waren die alten, die angeblich etablierten Kicker, die den Erwartungen nicht gerecht werden konnten. Deshalb ist der benötigte radikale Wechsel hin zu einer jungen Mannschaft nur deshalb nicht gewollt, weil die Herren in den Führungsgremien Angst um ihre eigene Reputation haben. Wie wäre denn die Stimmung in Hamburg, würde man endlich einmal den Sprüchen Taten folgen lassen und ein Truppe junger Wilder auf die Reise schicken.

 

Natürlich wird es einige geben, die darauf verweisen werden, dass man in Hamburg sehr wohl jede Menge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs „hochgezogen“ hätte, aber wollen wir doch mal gucken. Torun, Stepanek,  Bertram, Groß, Schulz, Beister, Behrens, Son, Besic, Nagy, Ingreso, Mickel, Lam, Nörgaard, Tah, Nafiu, Brunst, Steinmann, Götz, Porath, Gouaida, Feka, Marcos, Ronstadt, Köhlert, Mickel, Arp, Janjicic, Ito, Kwarteng, David, Ambrosius, Steinmann, Opoku, Pfeiffer, Drawz, Knost, Behrens, Vagnoman. 39 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, aus den U17, U19 oder U21-Mannschaften und wie viele haben es zu gestandenen Profis in Hamburg! geschafft? Das Problem ist/war nicht, dass diese Spieler zu jung waren, sie waren einfach nicht gut genug, zumindest nach der Auffassung der Führungskräfte. 

Aber natürlich muss das personifizierte Problem dieses Vereins seinen unmaßgeblichen Scheißdreck wieder einmal absondern. Als hätten „Es ist mir egal, wer hinter uns Zweiter wird“ und „Wir haben das beste Team“ nicht gereicht, geht Ahorn Hund wieder einmal in die Vollen: 

Nun bildet Aaron aufgrund der Verpflichtungen von Klaus Gjasula (30), Simon Terodde (32) und Toni Leistner (30) eine echte Ü-30-Achse. Hunt: „Die Jungs tun uns gut. Wir haben sie dringend gebraucht. Sie haben alle schon was erlebt, haben was vorzuweisen, wissen mit Druck-Situationen umzugehen. Zudem werden sie bei der Entwicklung der jüngeren Spieler helfen können.“ (Quelle: Bild.de)

Ja klar, du Dauerpatient. Wie gut ihr Abzocker-Rentner im Allgemeinen und du im Speziellen dem Verein getan habt, kann man unschwer an Liga und finanzieller Situation ablesen. Aber ein Teil der Schwachmaten wird es erneut glauben….

Kopflos in den Untergang

Einfache Frage: Was hat der KSV zur Zeit nicht? Ich meine jetzt außer Geld, Erfolg und einer Perspektive? Der Verein hat keine Führungsfigur. Denn obwohl seit der peinlichen Demission von Bernd Hoffmann nun ein Rädchen ins andere greift, gibt es niemanden, der wirklich verantwortlich ist und den man in die Verantwortung nehmen kann. Man hat einen Finanzvorstand, der bereits in der Vergangenheit jegliche Beteiligung an Transferentscheidungen abgestritten hat und man einen Sportvorstand, der behaupten wird, dass er mit den Finanzen nichts am Hut hat. Aber man niemanden, der für den Verein insgesamt verantwortlich ist. Jeder kann sich bei Nachfrage rausreden und darauf verweisen, dass „dies ja nicht sein Ressort“ ist. Wie werden dort zur Zeit eigentlich Entscheidungen getroffen? Dieser Verein torkelt führungslos dem Abgrund entgegen. Und irgendwann in naher Zukunft, wenn der Kahn endgültig abgesoffen ist, werden sie erklären, dass es u.a. daran lag, weil niemand eine Richtung vorgab. By the way, wer ist eigentlich aktuell für eine dringend notwendige Vereinsausrichtung aka Strategie zuständig? Märchenonkel Frankie Betstone, der schon lügt, wenn er morgens das Radio anmacht? Jonnie (Witz)Boldt, wenn er mit seinem Freund Volker Struth den nächsten Schwachsinns-Transfer eintütet? In diesem Verein macht jeder, was er will…

„Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen.“ [Oscar Wilde]