Lustig irgendwie, es gibt immer noch welche, die glauben, dass den KSV der Verkauf der AG-Anteile bis hin zu den magischen 49,9% retten könnte. Und es gibt welche, die gehen sogar noch weiter, denn sie denken tatsächlich, man könnte, vorausgesetzt, die Mitglieder spielten mit, anschließend shoppen gehen. Mitnichten, ihr Träumer. Denn angesichts der Tatsachen von einem Bilanzminus in Höhe von € 8 Mio. in diesem und mindestens € 30 Mio. im nächsten Jahr, sind das alles nur Peanuts, bestenfalls dazu geeignet, die laufenden Rechnungen und die Zinsen der zahllosen Verbindlichkeiten zu decken. Von der € 17,5 Mio. Fananleihe wollen wir gar nicht erst reden. Insofern ist es zwar peinlich, aber im Grunde Makulatur, ob man nun einen Trikotsponsor und einen Namensgeber für das marode Volksparkstadion findet, denn diese Summen sind noch lächerlichere Peanuts. Das Einzige, was diesen Verein wirklich retten könnte, sind überproportionale Transfereinnahmen und die wird es nicht mehr geben.

Man erinnere sich: Mit dem Verkauf des Brasilianers Douglas Santos für vorerst € 12 Mio. (voraussichtlich geht dort noch einiges für den Berater des Spielers ab), veräußerte der KSV sein allerletztes Tafelsilber und selbst dieser Verkauf war ein Fingerzeig dafür, was in Hamburg in Zukunft laufen wird. Denn träumten während der Saison noch die üblichen dünn-angerührten Dumpfbacken von Summen jenseits der € 25 Mio., so gab es für den Nationalspieler genau einen Verein, der überhaupt Interesse zeigte. Einen!!! Für einen braslianschen A-Nationalspieler der 25 Jahre alt war. Warum so wenig Interesse und warum so wenig Ablöse? Ganz einfach: Weil der Mann vom KSV kam. Jeder Verein auf der Welt weiß inzwischen, was in Hamburg läuft und was man mit dem Klub machen kann. Man betrachte nur das verzweifelte Bemühen, einen Trikotsponsor zu finden, ohne Kühne hätte es bereits in den letzten 4 Jahren Probleme beim Verkauf des Stadionnamens gegeben. Früher war die Brust des KSV einmal etwas wert, heute will sich niemand mehr mit denen aus dem Volkspark ins Bett legen. Das Ruf ist komplett ruiniert, da können auch irgendwelche Vice-Presidents oder Mopo-Journalisten-Simulanten irgendwelche Märchen von Strahlkräften in die Welt setzen, die Realität sieht anders aus. 

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Und jetzt? Jetzt ist man einfach nur gekniffen. Der „wertvollste“ Spieler des KSV ist Herr van Dingeldong, wobei allein die kolportierten € 5 Mio. Transferwert ein Treppenwitz an sich sind. Hatte man gehofft, vielleicht irgendeinen loswerden zu können, so gibt es nicht mal für einen Spieler wie Tim Leibold, der eine wirklich gute Saison gespielt hat, auch nur das geringste Interesse. Fabeln über ein Angebot von Sampdoria Genua für Vagnoman müssen erfunden werden, damit die hüpfenden Jünger überhaupt noch etwas zu träumen haben, für einen ehemaligen U21-Europameister im besten Alter (Pollersbeck/26) gab es ein Angebot in Höhe von € 750.000, das muss man sich mal vorstellen. Der Mann wurde einmal für € 3,5 Mio. aus Kaiserslautern geholt. Ne, Leute, es gibt einfach kein Interesse für Spieler dieses Vereins und die Situation wird sich eher verschlimmern als verbessern. 

Pollersbeck, Ewerton, Ambrosius, Hunt, Kwarteng, Terodde, Hinterseer, Wood. 8 Spieler, deren Verträge nach dieser Saison auslaufen und die den Verein dann ohne einen Cent Ablöse verlassen werden. Und dann? Wie will man die Lücken schließen, wenn man ein Bilanzminus von mehr als € 30 Mio. abliefern wird? Noch schlimmer: Die wenigen sogannten Talente wie Vagnoman, Ambrosius, Kwarteng, David werden nicht weiterentwickelt, sondern sie müssen sich hinter Auslaufmodellen anstellen, anstatt endlich einmal in Feuer geworfen zu werden. Wie sollen diese Spieler ihre Werte steigern? Auf der Bank? Auf der Tribüne? Mit Einsätzen in der Regionalliga? Wenn nicht einmal Europameister begehrt sind, wie will man dann mit diesen Herren irgendwann einmal das Geld verdienen, welches man so dringend benötigt? In der Geschichte des deutschen Fußballs gab es wohl noch nie einen Verein, der derart systematisch und vorsätzlich abgewrackt wurde. Selbst Klubs wie 1860 oder Kaiserslautern nicht, denn die hatten keinen „Gönner“ in der Größenordnung Kühne. Sowas schafft..

NUR DER KSV!

P.S. 

Wer steht beim HSV im Tor? Daniel Heuer Fernandes, Julian Pollersbeck und Tom Mickel durften sich in der Vorbereitung zeigen, einer ist jetzt schon raus: Pollersbeck! Der wird im letzten Test am Samstag gegen Hertha BSC (17 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) nicht zum Einsatz kommen und ist nur noch die Nummer drei. Das hat Trainer Daniel Thioune gegenüber der „Bild“ bestätigt. „Es geht um das große Ganze, er beschäftigt sich ja seit geraumer Zeit mit Abwanderungs-Gedanken.“ Pollersbeck könnte den Verein nach dieser erneuten Enttäuschung also noch verlassen. Heuer Fernandes und Mickel duellieren sich hingegen um den HSV-Kasten. (Quelle: Mopo.de)

Mein Gott, ist dieser Verein am Ende.

Das Duell um die Kiste ist nur noch ein Zweikampf. Offen ist dagegen die Entscheidung, wer den HSV in der kommenden Saison als Kapitän aufs Feld führt. Thioune will nächste Woche den Mannschaftsrat wählen lassen und daraus den Käpt’n bestimmen.

Amts-InhaberAaron Hunt (34) hat offenbar nicht die schlechtesten Karten. Thioune: „Er hat die letzten zwei Jahre hier nicht viel falsch gemacht, ich hatte gute Gespräche mit ihm.“ (Quelle: Bild.de)

Stimmt, er hat nicht viel falsch gemacht. Er ist das Gesicht des Abstiegs, hat maßgeblichen Anteil daran, dass zweimal der Wiederaufstieg mißlang und ist durch seine dämlichen Texte („Es ist mir egal, wer hinter uns Zweiter wird“) seit Jahren nicht mehr tragbar. Hinzu kommt, dass der Mann für das Spiel des KSV eine Belastung und kein Gewinn ist. Herr Thioune ist für mich schon vor Saisonbeginn gescheitert.