„Football Leaks 1“ hat 222, „Football Leaks 2“ hat 74. Dies sind Bücher, die weltweit unter Garantie mehrere Hundertausend Exemplare verkauft haben. Bücher, die monatelang durch die Presse gegangen sind, die durch die Inhaftierung und den nun laufenden Prozess gegen Rui Pinto (John) landesübergreifene Aufmerksamkeit erhalten haben. Rafael Buschmann war Gast in Dutzenden von TV- und Radiosendungen, die Bücher sind zu Recht weltbekannt und haben den Beifall, den sie erhalten haben, mehr als verdient. Das Buch „Roger Schmidt. Das Buch eines Trainers“ hat 9, das Werk „Matz Ab! Zum Staunen, Schmunzeln und Stirnrunzeln“ hat gar 4. Dieses Ding wurde besonders vom Hamburger Abendblatt, welches als Verleger auftrat, promotet bis zur Bewußtlosigkeit. Das Machwerk „Danke Uwe! Das Jubiläumsalbum“, geschrieben vom Abendblatt-Sportchef Alexander Laux hat hat 2. Mein Buch „Alles andere ist Propaganda“ hat 82. 

Was bedeuten diese Zahlen? Es sind weder die verkauften Auflagen noch die Seitenzahlen, es ist die Anzahl der Rezensionen bei Amazon, in denen sich Leser des jeweiligen Buches zu diesem Titel äußern. Ehrlich, ich weiß bis heute nicht, wie viele Bücher wir bisher tatsächlich verkauft haben, aber es interessiert mich auch nicht. Und ob ich nun € 1.000 oder € 10.000 mit diesem Buch verdienen werden, interessiert mich ebenfalls nicht. Für mich war und ist es die Erfüllung eines Traumes, den mir niemand mehr nehmen kann. Ca. 3/4 der Menschen, die mein Buch gekauft und gelesen haben, haben es mit 4 oder 5 Sternen bewertet und das ist aus meiner Sicht überragend. Nimmt man die 10 Bewertungen von verbitterten Stalkern weg, die das Buch weder gekauft noch gelesen haben, wird die Statistik noch überragender. Das großartige Buch „Der Abstieg“ von Daniel Jovanov hat übrigens 57. 

Warum ist das alles so bemerkenswert? Nun, aus zwei Gründen. Zuerst einmal habe ich mich mit meinem ersten Buch auf ein Terrain gewagt, welches ich nicht kannte, ich hatte zuvor noch nie ein Buch geschrieben. Wenn man schreibt, möchte man natürlich, dass das, was man schreibt, gemocht wird und gut ankommt, völlig unabhängig davon, wie viel man davon verkauft. Eure Rezensionen, die ihr mit viel Zeit und Mühe verfasst habt, zeigen mir, dass das, was ich dort verbrochen habe, tatsächlich lesenswert zu sein scheint und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Die Anzahl ist aber aus einem zweiten Grund bemerkenswert, denn dieses Buch findet bis jetzt unter dem medialen Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wir sind also im Grunde unter uns. Bis auf den Artikel von Daniel Jovanov in der TAZ ist Presse-technisch absolut nichts passiert, laut meines Verlegers sind mindestens 6 fest zugesagte Artikel oder Erwähnungen bisher nicht eingehalten worden. Mir selbst wurde von Seiten der SportBild eine Erwähnung versprochen, auch dort ist nichts passiert. 

Man könnte nun darüber sauer oder enttäuscht sein, ich bin es nicht. Ich bin vielmehr stolz auf meine Leser, die mich all die Jahre begleitet haben und mich mit Spenden für meine Tochter, dem Kauf des Buches und den tollen Rezensionen so großartig unterstützen. Und man sieht, man kann es ohne die kriechenden Hofberichterstatter schaffen. Übrigens: Das Buch „125 Jahre. Vom VfB zum 1. FC Lokomotive Leipzig“, welches im letzten Jahr Deutschlands Fußballbuch des Jahres wurde, wurde insgesamt zwölfmal rezensiert. Aber da ist noch etwas, was mich umtreibt. Könnt ihr euch vorstellen, dass es, sagen wir mal 2003 oder 2006 einen Blog und ein daraus entstandenes Buch gegeben haben könnte, welcher sich seit mehr als 8 Jahren kritisch mit diesem Verein auseinandersetzt und trotzdem gelesen und gekauft wird? Welcher beharrlich gegen den Strom schwimmt, allen Beleidigungen und Bedrohungen zum Trotz? Und der trotzdem erfolgreich, geachtet (Kommentar von „Freundchen“ vor einigen Tagen) und gefürchtet bei den Verantwortlichen ist? Ich hätte mir das damals niemals vorstellen können und finde es heute noch bemerkenswert. Dafür gebührt aber nicht mir Dank, sondern euch. Denn natürlich bin ich es, der recherchiert und zuhört und schreibt, aber ihr seid es, die es lest. Und die es gut findet. Und es verbreitet. Und ihr seid es auch, die dazu steht und euch in eurem Umfeld nicht nur Freunde dadurch macht. Dafür danke ich euch in meinem Namen und im Namen meiner Tochter. 

Wir, ihr und ich, können heute sicher sein, ein Stück Geschichte dieses Vereins zu sein, denn wir gehören zu denen, sich nicht haben verarschen lassen und wir waren es, die bereit waren, die Wahrheit und die Realität gegen alle Widerstände auszusprechen. Seid stolz auf euch, ich bin es. 

Gerechtigkeit wird es erst dann geben, wenn diejenigen, die es nicht betrifft, genauso wütend sind, wie diejenigen, die es betrifft [Benjamin Franklin]

P.S. Was mich besonders freut und stolz macht: Zwei meiner Freunde besitzen das Buch und haben es ihren Frauen gegeben, die auch darin lesen bzw. gelesen haben, obwohl sie so gut wie nichts vom Fußball verstehen und es sie auch nicht interessiert. O-Ton: „Ich verstehe zwar kein Wort, aber es ist toll geschrieben“ 🙂