Vor einigen Wochen noch stand es böse um die Finanzen dieses Vereins und um seine Personal-/Transferplanung. Man kommt nicht von der Stelle und verpflichtet ablösefreie Auslaufmodelle mit Prügelpotenzial oder behelmte Salzsäulenbolzer mit eingebauter Blindenbinde. Natürlich kriegt man auch keine der Altlasten von der Payroll, lediglich einen ehemaligen U21-Europameister verschenkt man für lächerliche € 250.000 nach Lyon. Und natürlich hat man keinen Ersatz, warum auch? Dann geschieht das Wunder. Die Weltfirma Orthomol erbarmt sich und schließt einen Trikotsponsoring-Vertrag über 2 Jahre! mit angeblichen € 4 Mio. ab. Boldt feiert, Betstone feiert. Natürlich vergessen sie im Champagner-Rausch zu erzählen, dass die Summe über zwei Jahre gestreckt wird, dass Sportfive 20% Provision abgreift und dass für das zweite Jahr unbedingt die Bundesliga erreicht werden muss. Und dass die gesamte Summe vorab kassiert wurde. Und dass man zurückzahlen muss, wenn man nicht aufsteigt. Aber wer will das schon wissen…
Dann geschieht das nächste „Wunder“, denn Big-Andy Dressel, seines Zeichens Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg kommt auf die sensationelle Idee, das Grundstück am Volkspark, welches die Stadt dem Verein einmal für die symbolische Summe von einer Mark verkauft hat, für € 23,5 Mio. zurückzukaufen. Womit? Mit Steuergeldern natürlich. Den erzürnten Steuerzahlern, durch Corona ohnehin schon gebeutelt, will man das Märchen von der dringend notwendigen Stadionsanierung erzählen, die für das eine EM-Spiel im Jahr 2024 unabdingbar ist und die der KSV in den letzten 20 Jahren einfach verpennt oder ignoriert hat. Aber bevor auch nur die erste Kloschüssel ersetzt wird, geht Anwesenheits-Allergiker Boldt auf Shopping-Tour. Mit den Steuergeldern natürlich. Auf der Stelle wird Herr Heyer für € 600.000 aus Osnabrück geholt, für Herrn Rohr aus der Regionalliga bezahlt man fast so viel, wie man für einen Torhüter von einem Champions League-Teilnehmer bekommen hat, das Verhaltnis wird man mir nie erklären können.
Damit aber nicht genug, denn plötzlich interessiert man sich auf noch für Philipp Hofmann (Marktwert: € 1,5 Mio.) aus Karlsruhe und für den Kasten möchte man sich gar mit einem Bayernspieler (Ulreich) verstärken. Ist das nicht niedlich? Neulich konnte man für Rohr nicht mehr als € 100.000 bieten und kaum ist die Steuerkohle da, gehts auf Shoppingtour. Natürlich bevor man auch nur einen der alten Blindfische verscherbeln konnte. Nun stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Saisonziel nicht mehr, denn etwas anderes als der direkte Aufstieg wäre mit dem Etat und dem Aufwand nicht erklärbar. Und selbstverständlich könnte man als besorgter Anhänger fragen, warum man das eingenommene Geld erneut zweckentfremdet und warum man nicht einfach mal ein wenig Zurückhaltung übt, aber auch diese Fragen sind schnell zu beantworten.
Warum sollten sich jemand wie Boldt, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und der nicht weiß, ob es in Hamburg für ihn weitergeht, in Zurückhaltung üben? Warum sollte er Gelder sparen, wenn er selbst nicht sicher sein kann, ob er dafür belohnt wird oder ob dann sein Nachfolger mit der Kohle um sich wirft? Was hat er davon? Dann doch lieber das alte Beiersdorfer-Prinzip anwenden („Was rein kommt, muss sofort wieder raus“) und das Glück erzwingen, frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Wer jetzt von einem Aufsichtsrat irgendeine Kontrolle erwartet, wird natürlich enttäuscht, denn dort kämpfen gerade einige der Herren mit der persönlichen Zukunft. Der Umstand allerdings, dass man mit unseren Steuergeldern jetzt die Herren Gjasula und Wood bezahlt und andere Eintagsfliegen kauft, ist ein Schlag ins Gesicht.
Und der Verein sonst so? Vor dem „Gjasula-Schwur“ kamen das „Team Jatta/Daffeh“ und das „Team Leistner“. Demnächst dann wohl das „Thioune-Gelübde“ oder die „Frömming-Bruderschaft“. Natürlich wären auch die „Wood-Familie“ oder die „Jansen-Gang“ eine Möglichkeit und sie alle haben etwas gemeinsam. Sie sind durch die Bank künstlich erzeugte Lachpillen ohne Substanz. Von den Medien erfundene Glaubensgemeinschaften mit Brüll-Faktor, einzig und allein erzeugt, um irgendeine Einigkeit zu suggerieren, die tatsächlich nicht mal im Ansatz gegeben ist. Der Verein ist ein leerer Luftballon, gefüllt mit heißer Luft. Und irgendwann wird er mit einem lauten Knall platzen. Das wird ein Tag 😀
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass dieses Lügengebäude in sich zusammenfällt! Die ganze Welt steht vor einer Wirtschaftskrise und die Stadt Hamburg hat nichts besseres zu tun, als diesen Pleiteclub über Wasser zu halten. Für mich ist das staatlich verordnete Insolvenzverschleppung. Aber selbst jetzt wird in der Graupenperle gejubelt, die wenigen kritischen Stimmen niedergebrüllt, und von den Medien werden die zwei Komplettversager Wettstein und Boldt als kongeniales Duo gefeiert.
Das wird für Dressel noch ein Bumerang werden, denn diese vom Steuerzahler subventionierte Stinkbombe wird auf ihn zurückfallen und dann hat der Wähler das letzte Wort.
Spätestens, wenn die Stadt noch mal einspringen muss, um die – natürlich nicht erfolgten – notwendigen Renovierungen zu zahlen, damit der Volkspark EM-geeignet ist, wird auch der letze erkennen, das die Luschen von Senat und HSV-Vorstand in einer unheiligen Allianz das Volk verarscht haben.
Schröder, Scharping, Müntefering, Clement, Gabriel, Nahles, Schulz, Scholz, Esken, Borjans, Dressel, Grote… die SPD ist tief gesunken, aber die Pfeifen lernen es immer noch nicht. Sie werden untergehen und die Partei mit Ihnen. Und das ist schlimm.
Letztlich interessiert das den gemeinen Bürger nichts. Geschweige denn dass ein Nicht-Fussballinteressierter das überhaupt schon weiss. Das „versendet“ sich und wird keinerlei Konsequenzen geben. Leider
Nur mal so: So wie ich das sehe, muss die Bürgerschaft den Stadion Deal noch absegnen. Wenn es bis dahin noch einen öffentlichen Aufschrei gibt, könnte ich mir vorstellen, dass der Deal noch kassiert wird. Das wäre dann wohl der Tag mit dem Luftballon. Danach müsste der Insolvenzantrag gestellt werden und jeder weitere Vertragsschluss hätte das Potenzial für einen Eingehungsbetrug.
Oder ist der Deal schon durch? Habe ich jedenfalls nicht mitbekommen..
Nehmen Sie doch bitte einmal Kontakt auf zur Realität, zu den Merheitsverhältnissen in der Bürgerschaft.
Sie glauben doch nicht wirklich daran, daß hier irgendwelche Abnicker den ökonomischen Sachverstand besitzen, den sie in solchen Situationen einmal einzuschalten haben, den sie auch benutzen sollten. Nada.
Das Ding geht vollumfänglich, schmerzfrei und ohne Reibungsverluste über die Bühne.
Denn schließlich bringt dieser Deal den Regierenden Stimmen, mit Steuergeld gekaufte Stimmen.
Es gab die Jubel-Perser, und es gibt die Jubel-KSVer.
Hahaha, entschuldige, Grave, aber Humor ham‘ se ja in der Graupenperle:
„Helm-Peter tippt das Spitzenspiel gegen Aue“
SPITZENSPIEL!!! Scheiß auf RSC, Juve oder Bayern, heute heißt das Spitzenspiel „HSV gegen Erzgebirge Aue“. Welcher grenzdebile Willy schreibt sowas?
Aua!
Münchhausen ist besoffen.
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Genau, der heißt doch Harry Pflück! Hansi Schick? Rainer Fick!
Lieber St.Patrick: Die hauen die Kohle raus als ob es kein Morgen gibt. Die haben das Geld schon lange.
P.S. : Wäre natürlich witzig die hätten es noch nicht bekommen es auch nicht und holen alle neuen Spieler auf Pump.?
Ich habe nochmal nachgeschaut. Solange das Politikressort des Abendblatts sauberer recherchiert, ist die Kohle noch nicht freigegeben, sondern aktuell existiert nur eine Absichtserklärung, die bei Grundstücksgeschäften wegen der notariellen Beglaubigungserfordernis de facto nix Wert ist!
HA vom 17.9.2020:
„wie die Senatoren Dressel und Grote im Anschluss an Wettsteins Dankesworte ausführten, darf sich der klamme HSV sogar zeitnah über 23,5 Millionen Euro freuen, die der Club nach entsprechender Zustimmung der Bürgerschaft für das Stadiongrundstück erhält. Die entscheidende Sitzung ist für Mitte Dezember geplant, der volle Betrag soll dann bis zum 31. Dezember auf das Konto des HSV fließen.“