Wäre man unabhängiger Berichterstatter, man würde wahrscheinlich über die immer ekligeren Auswüchste der Medienbranche hinsichtlich des Gehype um einen Pleiteverein lachend den Kopf schütteln. Als jemand, der sich seit so vielen Jahren intensiv mit diesem Verein beschäftigt, kommt mir das kalte Kotzen. Schon klar, dass Hofberichterstatter unter den Journalisten-Simulanten versuchen, den eigenen Arsch zu retten, aber wie wäre es zur Abwechslung mal zumindest mit dem Versuch einer halbwegs objektiven Betrachtungsweise? Ich weiß, ist zu viel verlangt, denn dazu müsste man ja ein bißchen weniger faul und deutlich engagierter sein als der Heer der Abschreiber. Was dies allerdings inzwischen zur Folge hat, kann man wunderbar an Medien wie Twitter ablesen und selbst auf seiner eigenen Facebook-Seite bekommt der KSV von den eigenen “Fans” Feuer. Gut so.
Denn eines ist klar: Die durchsichtigen Manöver der Presse-Clowns rufen schon längst keinen Beifall, sondern Ablehnung und teilweise geballten Hass auf einen Verein hervor, von dem inzwischen jeder weiß, dass er eine Blendgranate ist.
Die Reaktionen auf diesen Schwachsinn sind herrlich 😀
Erstmals seit der Bundesliga-Gründung 1963 ist Conrad Elser mit vier In-Ear-Kopfhörern in eine Saison gestartet.
Es scheint so, als würde das, was die Herren von der Presse dort versuchen, zum Rohrkrepierer mutieren und eher ins Gegenteil umschlagen. Den Ruf, den dieser Verein einmal gehabt hat, hat er für alle Zeiten versaut und wird ihn durch Gestalten wie Wettstein und Boldt weiter versauen. Diesem Verein wünschen wirklich nur seine hohlen Hüpfer etwas Gutes.
Der Sky Mann fragte den Herrn Trainer gestern vor dem Spiel, was es ihm bedeuten würde, der Trainer mit dem erfolgreichsten Saisonstart zu sein. Thioune sagte egal und verwies auf die Erstligahistorie. Der Sky Mann hakt tatsächlich nochmal nach und thematisiert das auch nach dem Spiel wieder. Fand ich sehr peinlich.
Ich oute mich übrigens als jemand, der regelmäßig HSV und St.Pauli schaut, aber kein Fan ist. Die Spiele diese Saison sind deutlich überzeugender und ich würde trotz der Historie wetten, dass dieses Jahr aufgestiegen wird. Man muss zumindest anerkennen, dass auf dem Platz irgendwie gerade gut gearbeitet wird. Auch wenn ich die Problematiken der Kaderstruktur nicht leugnen will. Von allem anderen drumherum ganz zu schweigen.
Ich oute mich auch mal: Ich habe seit mindestens 3 Jahren kein KSV-Spiel in voller Länge gesehen. In den letzten 2 Jahren nicht mal mehr Ausschnitte oder eine Zusammenfassung. Nationalmannschaft seit Jahren nicht mehr, Champions League eventuell die Konferenz ab Achtelfinale. Fußball ist nicht nur schlechter, er ist auch irrelevanter geworden. Spätestens seit den Aussagen der Herren Seifert, Rummenigge und Watzke zu Beginn der Corona-Nummer ist das Thema für mich durch. Dieser Sport ist ein totes Pferd, auf das aus purer Gewinnsucht draufgeprügelt wird, sonst nichts. Nochmal zurück zum KSV. Ich habe 8 Jahre für den Verein gespielt und bin 2015, nachdem Zauderschlumpf Beiersdorfer ein Jahr gefuhrwerkt hatte, aus dem Verein ausgetreten. Ich habe seit mindestens 10 Jahren keinen Cent für Eintrittskarten etc. ausgegeben. Der Verein, für den ich mal frierend in der Westkurve gestanden habe,existiert nicht mehr. Er wurde von geldgeilen Funktionären, von überbezahlten Söldnern und von widerwärtigen Hofberichterstattern zerstört und er kommt nicht zurück
Erstmals seit Bundesligagründung 1963 habe ich einen so schwachsinnigen Vergleich zu einem Saisonstart in der zweiten Liga gelesen
Als ich den Artikel gestern las, musste ich schallend lachen und war froh, nicht gerade vorher an der Teetasse genippt oder von meinem Brötchen abgebissen zu haben. Wie besoffen muss man sein, um diese Aussage zu verzapfen, den Abstieg ins Unterhaus quasi völlig zu unterschlagen?
Sportjournalismus war gestern, heutzutage gilt: Alles für den Klick!
Wer das Prinzip in Formvollendung “bewundern” möchte, dem sei ein Besuch auf mopo.de empfohlen.