Ich weiß, es sind schwere Zeiten. Für alle. Lockdown, geschlossene Restaurants und Bars, Berufs-Demonstranten ohne Maske, dafür mit türkisch-stämmigen Neu-Führern an der Spitze. Das hat alles auch schon mal mehr Spaß gemacht. Und dennoch, in besonders schweren Zeiten ist früher das Beste zu Tage gekommen. Das ist jetzt anders, leider. Denn jetzt zeigt sich, auf den Fußball bezogen das, was in all den letzten Jahren medial verschleiert, im Argen liegt und es zeigt sich ungeschminkt. 

Oder könnt ihr euch an irgendwas Fußball-bezogenes erinnern, was aktuell bzw. im ganzen Jahr 2020 an die Oberfläche schwappte? Ich nicht. Okay, da war der erneut verkackte Wiederaufstieg der Volkspark-Loser, aber auch das hat nur wenige Stunden lang wirklichen Spaß gemacht. Denn wenn man sich zur Zeit diese Geisterspiele anschaut, wird einem kotzübel, weil das, was man geboten bekommt, einfach nur zum Weglaufen ist. Gleichzeitig will uns der „bezahlte Fußball“ aber weismachen, dass seine Existenz maßgeblich für die gesamte Menschheit wäre (R. Rangnick). 

Vorgestern verlor Deutschland gegen Spanien mit 0:6. Hat man mir erzählt, denn gesehen habe ich es nicht. Der KSV vermeldet das 10. Millionen-Minus in Folge. Und? Kratzt das noch jemanden? Der FC Barcelona steht mit Schulden jenseits der € 600 Mio. kurz vor dem Kollaps und bekommt deshalb noch jemand Depressionen? Leute, eine normale Sendung auf Sport1 hat inzwischen Einschaltquoten von wenigen Hundertausend und das Testspiel gegen wen auch immer sahen weniger Zuschauer als „Bares für Rahres“. Und das im Fußball-Land Deutschland. 

Wären es ein Ausreißer oder Zwei, okay. Aber inzwischen erodiert das Interesse an allem was sich als Marktführer empfindet. Aber zieht der professionelle Fußball seine Schlüsse daraus? Nein, er kassiert weiter. Mich interessiert eigentlich nur noch eines, aber das werde ich dann aus der Ferne beobachten: Was passiert, wenn Corona überstanden ist? Rennen die Schwachmaten dann wieder in Scharen in die Stadien oder haben sie endlich gelernt? Gelernt, dass sie die Macht haben, notwendige Veränderungen einzuklagen. Durch Abwesenheit. Ernsthaft, das ist alles, was mich noch kratzt. Alles andere, KSV oder Nationalmannschaft, Terodde oder Knäbel, ist mir alles Latte. Und nicht nur mir. Ich bin sicher, dass Bakery Daffeh morgen erklären könnte, dass er eigentlich Bakery Mumbasa heißt, 37 Jahre alt und eigentlich eine Frau ist, auch das interessiert niemanden mehr. Aus die Maus. 

Die Welt verblödet vor unseren Augen und die KSV-Fans bilden die Speerspitze. Und zum Thema mediale Zusammenarbeit – Ahorn Hund hat endlich mal wieder ein großes BILD-Interview gegeben. Der erste Satz lautet: 

Trotz seiner 34 Jahre ist Mittelfeldmann Aaron Hunt in seiner nun 17. Profi-Saison in bestechender Form.

Ich habe nicht weitergelesen….

Nur der HIV