Da ist sie, die Krise. Und über der Ruine der Müllverbrennungsanlage liegt der Duft von Fichtennadel-Spray und Le Coq rock. 

Fakt: Seit Düsseldorfs Ehrenbürger Jonas (Witz)Boldt den Aufsichtsrat am Nasenring durch den Volkspark geführt und eine Vertragsverlängerung erpresst hat, hat der KSV kein Spiel mehr gewonnen. Klaus-Michael Kühne gefällt das. Nicht. 😀 Noch ein Fakt: seit mindestens 4 Spielen wird deutlich, dass wirklich jeder Gegner körperlich und geistig einfach frischer und fitter zu sein scheint, warum ist das so? 

Hach. Schön. Aber egal, man könnte natürlich anfangen zu analysen und garantiert wird sich Taktik-Pfosten Tobias Escher wieder eine Analyse aus den Fingern saugen, inklusive Wandspieler, abkippende Zahnzwischenräume und Laser-Pässe, aber wenn man ehrlich ist, ist das zum jetzigen Zeitpunkt egal. Denn eigentlich muss man nur auf die Zahlen gucken. 

Ulreich: Zunächst beschäftigunglos, bei den ersten beiden Gegentoren machtlos. In der Schlussminute mit dem kapitalen Bock. Note 5

Terodde: War quasi unsichtbar, wurde aber auch nicht in Szene gesetzt. Vergab dann in der 86. Minute eine gute Möglichkeit. Note 5. 

(Quelle: Mopo.de)

Hier haben wir das Problem bzw. wir haben die Zusammenfassung aller aktuellen Problem. Black Kloppo Thioune hatte vor dem Spiel in Heidenheim davon gesprochen, dass seine derzeitige Achse aus exakt zwei Spielern besteht, die grundsätzlich spielen würden: Ulreich und Terodde. Leider entwickelt sich Ulreich inzwischen vom Maltafuß zur Problem-Säule, während Goalgetter Terodde an den KSV-Spielen nicht mehr teilnimmt. Was hatte ich neulich geschrieben? „Wenn Terodde nicht trifft, kann der KSV nicht gewinnen“. Beim letzten Mal war’s immerhin noch ein Elfer und es wird weniger. Wenn dann aber zu diesen beiden als „Säulen“ eingeplanten Spielern auch noch Mit-Säulen wie Leistner (Note 4) Böcke schießt und Albaner-Säule Körperklaus Gisela gar nicht mehr spielt, hat man irgendwas falsch gemacht. Herr Boldt. 

Kommen wir auf die Zahlen zurück und vergleichen die aktuelle Saison mit den Spielzeiten davor. Wir haben den 9. Spieltag

2020/21: 17 Punkte, 19: 14 Tore

2019/20: 20 Punkte, 21:7 Tore (nicht aufgestiegen)

2018/19: 17 Punkte, 12:11 Tore (nicht aufgestiegen) 

Noch zwei Zahlen, diesmal aus der Vorsaison und von einem anderen Verein, dem VfL Osnabrück.

Hinserie: 26 Punkte, 24:16 Tore (Platz 5)

Rückserie: 16 Punkte, 22:32 Tore (Platz 13)

Hinzu kommt der psychologische Effekt, nach einer 2:0-Führung mal wieder in der letzten Minute verkackt zu haben. Ich wünsche den Herren im Volkspark viel Spaß bei den Weihnachtsvorbereitungen 😀 

Projekt „Entwicklung“ mit einer Ü-30-Achse

Dass die regelmäßigen Abstürze verschiedenster HSV-Kader generell kein Zufall sind, sondern das Resultat einer jahrelangen Fehlerkette, hatten die amtierenden Verantwortlichen im Sommer eigentlich analysiert. Es gab beim HSV immer zwei Dinge: das eine, was propagiert, und das andere, was tatsächlich getan wurde. Bei strenger Auslegung ist in der abgelaufenen Transferperiode wieder etwas Ähnliches passiert: Es wurde das Ziel „Entwicklung“ ausgerufen, und schließlich mit der Ü-30-Achse um Ulreich, Leistner, Klaus Gjasula und Simon Terodde erneut alles auf die Karte Aufstieg gesetzt – wohl wissend, dass der Versuch, „all in“ zu gehen, zwei Mal krachend gescheitert ist und bereits der Nährboden für den Bundesliga-Abstieg war. Dass mit Ausnahme von Terodde alle sogenannten Säulen noch nach Halt suchen, obwohl der Saisonstart zunächst gelungen ist, wirkt wie ein Wink des Schicksals.

Bedauerlich, dass der Kicker diese Feststellungen immer erst dann trifft, wenn sie selbst für den dämlichsten Hüpfer nicht mehr zu übersehen sind. In diesem Blog konnte man all das bereits vor dem ersten Spieltag lesen. 

….und im Hintergrund kann man ein ganz leises Heuer Fernandes-Kichern hören 😀