Der Möwenschiss ist das Sprachrohr der Castaways

Ihr erinnert euch, oder? 

Als Fan haben wir teilweise den Eindruck, dass sich die Spirale der reinen Profitoptimierung und -maximierung im Hamsterrad Profi-Fußball sogar noch etwas schneller dreht als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Diese Art von Wirtschaften kennt kein Verlieren. Anders ausgedrückt: Sie erlaubt keine Fehler zum geplanten (Saison-)Ziel. Wie schnell vorher ursprünglich unabdingbar angesehene Ziele doch verfehlt werden können, sieht man an unseren zwei verpassten Aufstiegen in die erste Bundesliga. Um bei einem erneuten Nichtaufstieg weiter finanziell sicher aufgestellt zu sein, muss angefangen werden, nachhaltiger zu wirtschaften. Doch wie kann der gemeine HSV-Fan beurteilen, ob nachhaltig gewirtschaftet wird?

Konkret bedeutet dies, dass der HSV sich davon verabschieden muss auf zu großem Fuße zu leben und auf nicht kalkulierbare Einmalzahlungen angewiesen zu sein. Die Kaufleute in unserem Verein sollten anfangen, nur den Euro auszugeben, den sie auch haben. Das derzeitige Handeln der Funktionäre in unserem Verein führt dazu, dass uns wichtige Gelder in der Zukunft fehlen und wichtige finanzielle Baustellen nur in die Zukunft, bestenfalls außerhalb der eigenen Amtszeit, vertagt werden. Eine Lösung der sehr drängenden finanziellen Fragen bleibt der in der Presse hochgelobte Finanzvorstand bisher schuldig.

Statt auf eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu achten, wird beim HSV weiter fleißig Geld verbrannt. Im Jahr 2019 fühlten wir uns an die verpatzte Jubiläumsanleihe aus dem Jahr 2012 erinnert. So sollte doch das vorhandene finanzielle Loch – statt mit einer Tilgung aus zurückgelegten Mitteln – erneut durch einen Kredit, im Rahmen einer Fananleihe, gestopft werden

Es drängt sich hier immer mehr der Eindruck auf, dass der HSV am ordentlichen Finanzmarkt seinen Kreditrahmen völlig ausgeschöpft hat und auf solch „kreative Deals“ zurückgreifen muss.
Auf kritische Nachfragen, wie bspw. auf der Mitgliederversammlung, wird sich von unserem Finanzvorstand in Phrasen und Parolen geflüchtet, ohne substanziell etwas zu erklären oder mit einem echten Interesse an Transparenz Fragen zur tatsächlichen Finanzlage zu beantworten. Die im ersten Text angemahnte, dringend benötigte Transparenz lässt der HSV insbesondere im finanziellen Bereich vermissen.
 
Diese Tricks von unserem Finanzvorstand zeigen eindrücklich, dass der HSV eben noch weit entfernt von einem nachhaltigen ökonomischen Wirtschaften ist.
 
 
 
Nun, diese Aussagen sind eindeutig und lassen keine Interpretationsspielraum zu.  Die Ultras sind mit dem, was in der KSV-Führung veranstaltet wird, nicht einverstanden. Zu Recht. Und sie mahnen ebenfalls zu Recht an, dass sich Sanierer Frank Wettschein bei Nachfragen in Phrasen und Parolen flüchtet. Notwendige Transparenz? Fehlanzeige. Nun, dies wäre eine ausgezeichnete Möglichkeit für die örtlichen Pressevertreter gewesen, diese Steilvorlage aufzunehmen, oder? Man hätte auf diesen wirkliche lesenswerten Beitrag eingehen, ihn einordnen und zur Not auch den Finanzvorstand dazu befragen können. Hat man aber nicht. Einzig die Mopo erklärte als Randbemerkung, dass es da „so irgendwas gegeben hätte“, der Rest schwieg. Er schwieg genauso, wie er bei der Veröffentlichung des Buches „Der Abstieg“ schwieg und er schwieg ebenso, als das Buch „Alles andere ist Propaganda“ erschien. Warum?
 
 
Nun, die Erklärung ist, wie immer beim KSV, relativ einfach: Weil man mit denen, die kritisiert werden, in einem Boot sitzt. Man paktiert lieber mit den Dauerversagern im Vorstand, anstatt seiner journalistischen Pflicht nachzukommen und die Anhänger über die Mißstände aufzuklären. Und nun, liebe Fans und Ultras, überlegt euch doch mal, wo eure Freunde und wo eure Feinde stecken. Ist jemand wie ich oder Daniel Jovanov, die wir beide seit Jahren auf genau diese Geschichten hinweisen, jetzt Feinde des Vereins und sind diejenigen,  die euch seit Jahren Märchen auftischen Freunde des Klubs? Denkt ruhig mal darüber nach.