Der KSV befindet sich am Anfang der ersten Krise der Saison 2020/21 und so langweilig, wie der Klub inzwischen geworden ist, Krisen mobilisieren eigentlich immer. Nach alter Volkspark-Tradition werden in KSV-Krisen natürlich weniger Lösungen gesucht und mehr Schuldige gefunden und an den Pranger gestellt, aber zumindest passiert mal wieder etwas. Nun ist heute das richtungsweisende Spiel gegen Hannover 96 und was sagt der Blätterwald? Nichts. Niente. Gähnende Langeweile. 

Das Abendblatt hat natürlich wieder das älteste Manöver der Welt vollzogen und jemanden gefunden, der weiß, dass alles gut wird. Ich möchte nicht lügen, aber diese Nummer ist derartig abgedroschen, dass sie eigentlich nicht mehr wirken kann. Denn wirklich jeder Greenkeeper oder Würstchenverkäufer, der jemals das Gelände betreten durfen, konnte mindestens einen Fürsprecher präsentieren, der ihm unendlich Expertise attestiert und der beschwören kann, dass es ohne diese Person kein Morgen mehr geben wird. Im Falle des Abendblatts ist es nun Ex-Mitarbeiter und Rotfuchs Benjamin Schmedes, der eine Lanze für BKT zu brechen bereit ist. 

„Daniel ist ein sehr guter Trainer, er wird mit dem Umfeld gut zurechtkommen und die Mannschaft wieder in die richtige Richtung lenken“, sagte Schmedes (Quelle: Abendblatt.de)

Hach, was für eine Überraschung. Und so neu. Mich würde mal interessieren, was Kollege Schmedes nach Ende der Saison sagen würde, wenn Black Kloppo Thioune es eben nicht geschafft hat. Oder wenn er nach dem 10. Spieltag gefeuert wurde. Aber dann fragt ihn keiner. 

Die überflüssige Mopo kennt Herrn Schmedes wohl nicht (mehr), sie hat sich den Ex-Osnabrücker Heyer geschnappt und völlig überraschend sagt der über seinen Vorgesetzten….

Heyer weiß genau, wie Thioune tickt. Er kennt dessen Krisen-Management bereits aus Osnabrück. Wie funktioniert es? „Der Trainer zeigt uns unsere Fehler auf, analysiert sie mit uns und sagt uns, was wir besser machen müssen“, berichtet Heyer. Das könne dann auch mal lauter werden: „Was das betrifft, hat er eine sehr klare Ansprache. Der Trainer lebt uns vor, dass harte Arbeit belohnt wird und wie hart wir auch künftig arbeiten müssen, um erfolgreich zu sein.“ (Quelle: Mopo.de)

Preiset den Herrn, wir werden doch nicht alle sterben. Selbstverwirklicher BKT kennt den Weg und alle folgen ihm. Verdächtig allerdings, dass die Hofberichterstatter bereits nach dem 9. Spieltag meinen, mit Verteidigungsstrategien ihre Quellen schützen zu müssen und die ersten Heiligenscheine zu basteln. Aber wenn es in die Hose geht, haben sich die Freunde Schmedes und Heyer halt geirrt, how cares? (Die Älteren unter uns werden sich erinnern) 

Und so sonst so? Ach richtig, Ricki van Dingeldong ist wieder da und das eine Beinchen ist ganz dünn geworden. Und beim KSV gibt es jetzt einen Corona-Schnelltest in Form einer Brotdose. Spektakulär. Zumindest die BILD konnte noch mit einer Horror-Nachricht aufwarten – Thioune will wohl tatsächlich wieder Trainingsallergiker und Master of Ballverschleppung, Ahorn Hund bringen, wo bleibt bloß der Lerneffekt? Laut Kicker erwartet der Cheftrainer „mehr von allen“, nun ja, weniger geht ja wohl auch kaum. 

Zusammengefasst: KSV sucks. Selbst in der Krise ödet der Klub nur noch an und über eines sollten sich die Herren im Verein langsam freuen: Dass zur Zeit keine Zuschauer ins Stadion dürfen. Denn ich bin sicher, dass die Zuschauerzahlen, sollte man die Spiele besuchen dürfen, eine eigene Sprache sprechen würden.

Schönes WE