…kann seine Fehler einfach nicht abstellen. Oder er will es gar nicht. Nun verweist man darauf, dass BKT doch ein junger Trainer sei, der Mann ist 46 Jahre alt. Und es ist ja erst seine zweite Trainer-Station im bezahlten Fußball. Na und? Dann soll er seine Erfahrungen halt im Amateurbereich machen, der KSV hat keine Zeit und kein Geld, einen Trainer-Lehrling auszubilden. Ein Meisterstück hat mal wieder die gnadenlos überbesetzte Medienabteilung abgeliefert. Nachdem Kernprolet Kittel nun seine Null Bock-Haltung abgelegt und dazu übergegangen ist, seine Gegenspieler über die Außenlinie zu treten, wird er nicht gemaßregelt, er wird verteidigt. 

Nach seinem Platzverweis gegen Hannover wurde HSV-Profi Sonny Kittel zurecht kristisiert. In Sozialen Medien schoss die Kritik allerdings teilweise weit über das Ziel hinaus, wurde beleidigend. Der HSV hat nun reagiert, und auf seinen Kanälen ein Youtube-Video mit fünf schönen Kittel-Toren verbreitet. (Quelle: Mopo.de)

Geile Idee, dann freue ich mich schon auf die nächsten Videos. Die fünf glimpflichsten Auffahrunfälle von Jatta oder die fünf gelungsten Spiegeleier zum Frühstück vom Kinnzombie. Alternativ ein Video der letzten fünf gelungenen Eckbälle von Ahorn Hund (allesamt aus den Jahren 2007 bis 2010) bzw. die fünf effektivsten Kopfnüsse von Himbeer-Toni Leistner. Sorry, aber ihr merkt doch echt nichts mehr in eurer Wohlfühloase. 

Ich möchte gern noch ein paar Worte zum gestrigen Sport1-Interview von Ex-Präsident Jürgen Hunke verlieren. Sicher, all die Erkenntnisse darin sind nicht neu und es mag den einen oder anderen auch nerven, dass Hunke in seinen Interviews nicht auf Hinweise in eigener Sache verzichten kann. Aber das, was er sagt, ist nun mal richtig. Und traurigerweise ist Hunke der Einzige, der noch den Mut oder die Ausdauer hat, diese Dinge öffentlich anzusprechen, während es sich die Herren im Volkspark immer gemütlicher machen und zusehen, dass sie die letzten Dollars zählen. Aber die Reaktionen auf Hunkes berechtigte Kritik zeigen halt auch, wohin es mit dem Verein gekommen ist, denn es gibt so gut wie keine Reaktionen mehr, die Leute sind ausgelaugt von den letzten 10 Jahren, müde und haben resigniert. 

Derweil interviewt die Nr. 1 unter den Hofberichterstatter-Blättchen, das Hamburger Abendblatt, einen Thomas Helmer. Der hat zwar weder jemals für den KSV gespielt noch sonstwie gearbeitet (ein Buch über den Verein hat er auch nicht geschrieben, wahrscheinlich, weil er nicht schreiben kann), aber er kann sich immerhin „Wahlhamburger“ schimpfen und damit ist man für die Schmierlappen vom Abendblatt bereits eine Art Vereins-Experte. Und so weiß Helmer zu berichten, dass im Volkspark alles gut wird (dafür wurde er schließlich auch eingeladen). Okay, die zahllosen Wechsel des Trainers versteht er auch nicht und die aktuelle Krise sieht er auch, aber – kein Grund zur Panik, der KSV wird aufsteigen. Wenn nicht, macht Fozzy Bear-Helmer (der Mann, der am meisten über seine eigenen schmalen Gags lacht) halt ein Jahr Interview-Pause beim Abendblatt, dann ist Gras drüber gewachsen. Wichtig war, dass man irgendeinen Vollhonk ausgraben konnte, der dem Blödvolk erklärt, wir rosa die Hamburger Zukunft sein wird. 

Es ist immer wieder dasselbe dämlich Muster, mit dem die Arschkriecher arbeiten. Erstmal jubeln – dann schweigen – dann zusehen, wie der Verein versagt – dann einen Tag kritisieren – am nächsten Tag Hoffnung verbreiten – warten, bis die Loser gefeuert sind – dann Dreck über die gerade Entlassenen auskippen – dann wieder jubeln. 

Jedes-Jahr-die-gleiche-Scheiße. Und deshalb ist es wichtig, dass Hunke spricht.