Es ist also endlich wieder soweit, der KSV steht vor seiner nächsten Machtprobe, einige würden sagen, vor der ultimativen Zerreißprobe. Denn die Besetzung der zwei verwaisten Positionen im Aufsichtstrat ist eminent wichtig für die Zukunft der KSV Fußball AG, für die zukünftige Ausrichtung, im Grunde schlicht und ergreifend für die Existenz des Vereins. Es geht um Macht und es geht um Einfluß und wenn man über den Verein aus dem Volkspark spricht, geht es leider automatisch um den zukünftigen Einfluss von Ex-Gönner Klaus Michael Kühne. Denn kommt e.V. Präsident Jansen mit seinem Vorschlag Peters durch, ist die Macht Kühnes im AR nicht mehr zu brechen. Die durchsichtige Idee des Le Coq Rock-Sympathisanten, mit dem e.V. -Vizepräsident und ehemaligem Hoffmann-Vertrauten Moritz Schäfer ausgerechnet die entscheidende Stimme für einen der zu vergebenen Posten vorzuschlagen, ist in sich schäbig ohne Ende. Denn was soll Schäfer jetzt machen? Stimmt er gegen Jansens Ideen, gegen Peters und somit gegen Kühnes Machtzuwachs, stimmt er gegen sich und wer weiß, ob es bei diesem Manöver nur und ausschließlich um den unbezahlten Posten im AR geht. Stimmt er für Jansen (und Kühne) sieht er aus wie ein billiger Profiteur, der sein eigenes Vorankommen über die Interessen des Vereins stellt. 

Dabei sollte sich nicht nur Moritz Schäfer überlegen, was (oder besser wer) in den letzten 10 bis 15 Jahren grundsätzlich der Urheber für Streitereien, für Unfrieden und Unruhe, für interne Auseinandersetzung und am Ende auch für den Abflug des Vereins verantwortlich war. Ohne Klaus-Michael Kühne bzw. ohne Kühnes Einfluss hätte es die meisten dieser Auseinandersetzungen gar nicht gegeben, wären viele Katastrophen-Transfers und zwielichtigen Deals gar nicht passiert respektive möglich gewesen. Es würde keine Pro-Kühne und keine Kontra-Kühne-Fraktion geben, am Ende hat der Mann und sein Engagement mehr Schaden angerichtet als Gutes getan. Denn was ist seit Kühnes Einstieg, unabhängig von den internen und externen Streitigkeiten denn passiert? Üble Transfers, die der „Gönner“ proaktiv gefördert und gefordert hat. Niedergang in der Bundesliga, Abstieg, zweimaliger Nichtaufstieg, finanzielles Desaster. Nicht, absolut gar nichts ist beim KSV besser geworden, seitdem Kühne seine Finger im Spiel hat. Er hat nach und nach seine Vertrauten in den Gremien platziert (Gernandt, Hilke, Wettstein, Jansen, Frömming) und hat ausschließlich Schiffbruch erlitten. 

Aber die Mitglieder sollten noch einen Schritt weitergehen und sich Gedanken darüber machen, wofür der Präsident des e.V. eigentlich steht. Steht Marcell Jansen für den Verein oder steht er für sich und für Kühne? Ist irgendetwas besser geworden, seitdem der oft verletzten Ex-Profi  Verein und Aufsichtsrat führt? Hat sich sportlicher oder finanzieller Erfolg eingestellt? Oder fungiert der Business-Devil am Ende doch nur als Steigbügelhalter und Erfüllungsgehilfe des greisen Milliardärs aus Schindeleggi, der den Verein als sein persönliches Hobby empfindet? Bisher hat Jansen außer seiner immer wieder dokumentierten Nähe zu Kühne, den er als Profi in der Schweiz selbst besuchte, um eine von Verein verweigerte Gehaltserhöhung rauszuschlagen, wenig bis nichts gezeigt, im Gegenteil. Er taucht immer dann auf, wenn der Klub sportlich liefert, sobald sich eine Ergebnisdelle auftut, taucht Jansen ab. Mißerfolg ist nicht nur schlecht fürs Geschäft, er ist auch schlecht für die eigene Reputation und Jansen macht immer mehr den Eindruck, als ginge es ihm um nichts anderes.