….und anschließend abzudanken. Das Prinzip ist immer das Gleiche und hat im Laufe der Jahre erschreckende Ausmaße angenommen. Irgendjemand besitzt irgendwas. Eine Website, einen bestimmen Namen, ein Forum oder auch nur eine Idee, aber er hat weder Lust noch die inhaltlichen Kapazitäten, um sich den ganzen Tag mit dieser Sache zu beschäftigen. Was tut er? Er heuert sich ein paar (zumeist junge) Enthusiasten an, die für ihn die Drecksarbeit erledigen. Sie machen den Job, sie ackern, sie schlagen sich Nächte um die Ohren, aber sie bekommen so gut wie nichts dafür. So machen das bestimmte (Sport)-Nachrichtendienste und so machen es auch alternde insolvente Blogger auf dem Weg nach unten. Das Prinzip ist das Gleiche. Bei den Websites werden sportinteressierte Nachwuchsschreiber angesprochen und gefragt, ob sie nicht für Content sorgen wollen. Sie könnten täglich Nachrichten produzieren, je mehr desto besser und je spektakulärer umso geiler. Sie wären auch ab sofort Mitglied der großen glücklichen Familie dieses Angebots und könnten sich fast schon Sportjournalisten nennen. Das Ganze hat nur einen Haken: Sie bekommen nichts dafür. Also zumindest kein Geld, aber das ist vielen im ersten Moment egal, denn sie können sich als Teil von etwas angeblich Besonderem fühlen und man weiß ja nie, wie sich dieses Geschichte entwickelt. 

Leider entwickelt sie sich immer gleich, denn wenn es überhaupt Gewinner bei der Nummer gibt, dann sind es diejenigen, die eigentlich nur die Idee hatten, die aber keine richtige Lust auf Arbeit haben. Nach relativ kurzer Zeit ist auch die Magie des Moments verschwunden und die zumeist jungen unbezahlten Hilfskräfte merken, wie der Hase läuft. Im Falle von Websites kann es dann sein, dass der Betreiber bis dahin gut verdient hat, in anderen Fällen hat er möglicherweise kein Geld gehortet, aber er hat zumindest kaum etwas getan. So ungefähr ist es beim Projekt Graupenperle gewesen, so wird es beim nächsten Münchhausen-Himmelfahrtskommando sein und eigentlich ist es auch bei HSVPLUS so gewesen. Damals allerdings war ich selbst einer der Trottel, die aus purer Überzeugung und für die „gute“ Sache wochenlang an einer Idee, die dann später pervertiert wurde, mitgewerkelt haben, ohne auch nur einen Cent dafür bekommen zu haben. Aber ich durfte mich dankenswerter Weise als Teil der Bewegung fühlen, kassiert haben dann andere. 

Im Grunde wird man missbraucht, wenn einem selbst das auch erst später auffällt. Man wird mit der Zugehörigkeit zu einer/einem Sache/Bewegung/Initiative/Projekt geködert und ist so froh und begeistert darüber, dass die eigenen Fähigkeiten anscheinend wichtig genug sind, dass man mitspielen darf, dass man die wahren Beweggründe nicht begreift. Oder ignoriert.  Erst später bemerkt man, dass man gnadenlos ausgenutzt wurde. Dass man eigentlich auch austauschbar war. Und ganz sicher merkt man, dass der „Auftraggeber“ von der einseitigen (Arbeits)-Beziehung deutlich mehr profitiert hat, als man selbst. Im besten Fall erkennt man sogar, dass dieser Auftraggeber ohne die eigene Hilfe gescheitert oder ein Nichts gewesen wäre, das macht allerdings den späteren Umgang mit der Aufarbeitung nicht einfacher respekive angenehmer. Eines ist nur so sicher wie der morgigen Sonnenaufgang: Die Geschichte geht immer gleich aus. Besonders bei Münchhausen Scholz, dem Wendler unter den Sportjournalisten-Darstellern, denn der hat jetzt nach Jan Nick und Dauerkappe Kevin Kackfisch offenbar die nächsten Opfer gefunden, die für ihn die Drecksarbeit machen und am Ende wie die Idioten darstehen werden 😀 😀