Ach, da waren wir aber mal wieder alle empört. Der Herr Schiller, eigentlich Befehlsempfänger der Herren Wettstein und Jansen, war richtig empört. Und der Beirat erst, der in der letzten Woche einige hochkarätige Bewerber (ich meine ausdrücklich nicht Lars149kg) für eine Bewerbung in den Rat der Durchwinker ohne transparente Erklärung abgelehnt hat. Und jetzt soll natürlich geklagt werden, das kann man sich doch nicht gefallen lassen. Nun ja, vordergründig soll natürlich geklagt werden, weil der pöse „Kevin Schmitz“ die privaten Email-Adressen der hohen Herren veröffentlich hat und nun könnte sich ja jeder Hans und Franz mit berechtigten Fragen an Beirat und Co. wenden. Aber eigentlich möchte man die gesamte Aktion als illegal brandmarken, damit niemand mehr darauf achtet, dass der Inhalt der Mail absolut zutreffend ist. Hier die Original-Mail, die von den Steifbügelhaltern und Hofberichterstattern natürlich unterschlagen wird. 

Betreff: Machtübernahme durch Kühne und Jansen! Welche Rolle spielt der Beirat?
 
 
Moin,
 
mit großer Fassungslosigkeit haben wir die Presseberichte über das Präsidium des HSV e.V. vernommen.
Welche Stimmung macht hier eigentlich unser Präsident gegen seine Kollegen im Präsidium? Jansen spricht von Fake-News und schießt persönlich gegen Thomas Schulz, weil sich Thomas Schulz gegen weitere Anteilsverkäufe ausspricht? Wie übrigens nicht nur er, sondern auch der Großteil der Mitglieder! Die Mitglieder haben sich klar und deutlich gegen weitere Anteilsverkäufe ausgesprochen.
 
Vertritt Marcell Jansen noch die Interessen der Mitglieder und des HSV e.V. oder nur das Interesse von Klaus-Michael Kühne?
 
Nur zum Verständnis: Marcell Jansen schießt öffentlich gegen Thomas Schulz und Moritz Schaefer. Und denen beiden wird vorgeworfen, dass die gegen Marcell sein sollen? Es ist ein Skandal, und zwar ausgelöst durch Marcell Jansen!
 
Welche Rolle spielt eigentlich der Beirat?
 
Wie kann es sein, dass ein Beirat solche Politik machen?
Der Beirat lässt den gewählten Vizepräsidenten und Schatzmeister des HSV e.V., Moritz Schaefer nicht für den Aufsichtsrat der HSV Fußball AG zu. Er sagt damit aus, dass Moritz Schaefer nicht geeignet und fähig ist. Unfassbar, was erlaubt sich dieser Beirat?
 
Nur noch mal zum Verständnis, die AG ist die Tochtergesellschaft des e.V. und der Beirat soll prüfen, ob die Interessen der Mitglieder gewahrt werden. Er lässt unser gewähltes Präsidiumsmitglied nicht zu, aber einen weiteren Vertreter von Klaus-Michael Kühne. Geht es noch?
 
Was ist mit diesem Beirat los?
Welche Interessen vertritt dieser?
Warum gibt es keine Begründung des Beirats?
Warum gibt es keine Transparenz des Beirats?
Was hat der Beirat zu verbergen?
Welche privaten Interessen verfolgenden diese Personen?
Welche direkten oder indirekten Verbindungen gibt es von diesen Personen zu Herrn Kühne?
 
Sollte Herr Hans-Walter Peters in den Aufsichtsrat einziehen, dann sitzen drei Vertreter von Kühne im Aufsichtsrat. Hier nochmal die Namen der Kühne-Vertreter Markus Frömming und Michael Krall.
Damit würden drei von 7 Aufsichtsräten direkt oder indirekt von Klaus-Michael Kühne in den Aufsichtsrat entsendet.
Und wir dürfen Marcell Jansen nicht vergessen, er vertritt ausschließlich die Interessen von Kühne und nicht der Mitglieder des HSV! Er fordert immer wieder weitere Anteilsverkäufe! Das ist klar und deutlich gegen das Interesse der Mitglieder.
 
Damit hätte Kühne die Macht in unserer HSV Fußball AG, besitzt aber nur gut 20% der Anteile. Ein Wahnsinn, nein das ist eine feindliche Übernahme! Geht´s noch?
 
Und Frank Wettstein lacht sich ins Fäustchen. So erreicht er sein Ziel noch mehr Geld zu erhalten (durch Anteilsverkäufe) und noch mehr Macht, durch einen Aufsichtsrat, der nach seinen Vorstellungen handelt.
 
Diese Machtübernahme muss umgehend gestoppt werden!
 
Hat Marcell Jansen gar private und geschäftliche Verbindungen zu Kühne oder ist er sogar abhängig von ihm?
 
Wie kann es sein, dass unabhängige Personen, die in ihren Jobs hochdekoriert sind von Beirat nicht zugelassen werden. Speziell sei hier Frau Franziska von Lewinski genannt. Bundesweit als Expertin für den Bereich Digitalisierung im höchsten Maße anerkannt. Gerade Fachwissen im Bereich Digitalisierung zu gewinnen, kann unserem HSV nicht schaden. Gerade in der aktuellen Situation.
 
Wir brauchen dringend Veränderung im HSV!
Dies fordern nicht nur die aktive Fanszene und die Ultras in ihren grandiosen Texten (http://xn--nordtribne-hamburg-t6b.de/), sondern auch zahlreichen Fanclubs und tausende Mitglieder – kurz gesagt, alle machen sich um unseren Verein große Sorgen und der Beirat ignoriert die Interessen der Mitglieder des HSV! Ein absoluter Wahnsinn!
 
Dieser Beirat muss umgehend zurücktreten oder seine Entscheidung sofort zu ändern.
 
Wir als HSV Mitglieder sind alle aufgefordert, diesen Beirat unsere Meinung mitzuteilen
 
Wie gesagt, das, was „Kevin“ hier artikuliert ist weder falsch noch erfunden noch ist es anmaßend, es ist zwar (absichtlich) etwas holperig geschrieben, aber es stimmt. Alles. Und diese Mail/dieser Brief sollte dazu anregen, über die Rolle dieses sogenannten Beirats intensiver nachzudenken. Man erinnere sich an die Wahl, bei der Marcell Jansen zum e.V.-Präsident gekürt wurde. Beworben hatten sich u.a. Rainer Ferslev, immerhin Fachanwalt für Insolvenzrecht, er wurde zur Wahl nicht zugelassen. Präsident Pinselreiniger schon. Welche Qualifikation hat Ex-Profi Jansen, die ein Fachanwalt nicht hat? Ich meine jetzt außer der Nähe zu Klaus-Michael Kühne? Ferslev selbst schrieb damals dazu: 
 

„Nach mir vorliegenden Informationen hat sich der Beirat des HSV in taktische Wahlmanöver vor der Mitgliederversammlung verstrickt“, schrieb der Rechtsanwalt am Freitagnachmittag bei Twitter. Bereits im November sei klar gewesen, dass die frühere Aufsichtsrätin Katrin E. Sattelmair nicht kandidieren dürfe, weil sie Vorstandschef Bernd Hoffmann zu nahe stünde. Der Beirat hat bereits jetzt in erheblichem Maße die Wahl beeinflusst und sollte noch vor der Mitgliederversammlung zurücktreten. Im Sinne des HSV!“ (Quelle: Abendblatt.de)

Dies wiederholt sich jetzt fast exakt auf den Tag zwei Jahre später. Vorgeschlagen war u.a.  Digital-Expertin Franziska von Lewinski, CEO der Digitalagenturgruppe Syzygy. Sie wurde vom Beirat nicht zur Wahl zugelassen, Kühne-Freund Hans-Walter Peters schon. Und warum zur Hölle muss man bei zwei zu besetzenden Posten eigentlich nur zwei Personen zur Wahl stellen? Ist es dem e.V.-Vorstand etwa nicht zuzumuten, zwei Personen aus 6 Kandidaten zu extrahieren? Und wer ist dieser ominöse Beirat eigentlich? 

Da ist zuerst einmal der Vorsitzende, Herr Malte Schwerdtfeger. Er kommt ursprünglich aus der HSV-Hockeyabteilung, das adelt natürlich. Dann haben wir Patrick Ehlers, Gründer der HSV Fanszene Berlin. Seine bemerkenswerteste Äußerung liest sich folgendermaßen: „Ich bin einfach HSVer seit meiner Geburt. Meine unteilbare Loyalität gehörte nie einem anderen Verein und wird auch niemals einem anderen Verein gehören. Ich bin als HSVer geboren und werde im Alter von 1887 Jahren als HSV-Fan sterben“ . Dieser Mann repräsentiert den SC im Beirat (für die, die es nicht schon befürchtet hatten). Dann haben wir da noch Herrn Kai Esselsgroth, Vorsitzender der Grundstücksgesellschaft Wohnungswerft. Esselsgroth ist auch noch Vorsitzender des HSV-Ehrenrats. Desweiteren finden wir Paul-Günther Benthien, er handelt mit Spirituosen und Wein. Zum Schluss dürfen wir uns noch über Herrn Hartmut Diekhoff, Abteilungsleiter (1993 bis 2018) und Trainer (1973 bis 2018) der Abteilung „Sport für Kinder“. Er war 1990 bis 1991 sogar einmal „Manager“ des HSV. 

Nun denn. Diese Herren (warum besteht der Beirat des HSV eigentlich nur aus alten Männern?) entscheiden darüber, wer überhaupt zu Wahlen zugelassen wird. Nach welchen Kriterien? Welche Qualifikation haben die Männer überhaupt? Anyway, zufälligerweise gehören nun nur zwei Kandidaten zum auserwählten Kreis und es ist garantiert ein Zufall, dass der Eine (Peters) dem Kühne-Lager angehören soll, die Andere (Kathrin Menges) wohl eher nicht und genau hier beginnt (oder endet) eines der großen Probleme dieses Vereins. Denn seit geraumer Zeit wird nicht nur in Lagern (Pro-Kühne vs. Contra-Kühne, Pro-Hoffmann vs. Contra-Hoffmann) gedacht, sondern auch gewählt und ernannt. Man fühlt sich in fataler Art an die Auswahl der Richter am US Supreme Court erinnert, in dem auch die jeweiligen neuen Richter nach ihrer politischen Gesinnung ausgewählt und ernannt werden. Bei strittigen Entscheidungen hofft dann die jeweilige Regierung, dass die partei-gebundenen Richter zu ihren Gunsten und nicht im Sinne der Gesetzgebung entscheiden. So auch beim HSV, wo seit Urzeiten auch nur noch nach Lagern, aber nicht mehr im Sinne des Vereins entschieden wird. Wie gesagt – vor all diesen Hintergründen sind die Fragen, die „Kevin Schmitz“ aufwirft, nicht nur berechtigt, sie sind notwendig und sie sollten nicht mit dem Hinweis auf einen angeblichen Rechtsverstoß beseite gewischt werden. Das Steigbügel-Abendblatt titelt gestern: „Droht Marcell Jansen jetzt sogar ein Putsch?“ Vielleicht sollten die Vögel lieber fragen, wer da tatsächlich gegen wen putscht? Denn ich lese immer nur, wie Präsident Klötensalbe sich in den Medien über die Sache äußert, Schulz und Schäfer lese ich irgendwie nie! 

Nun aber, nach all diesen Trauergeschichten, doch noch etwas zum lachen. Es handelt sich um ein paar alte Zitate…

Keine Frage, der HSV 2002 ist nicht nur schwer angeschlagen, der HSV geht auch ganz schweren Zeiten entgegen und gehört wieder einmal nur zu den Abstiegskandidaten der Bundesliga. Und das, obwohl vor dieser Saison alle Optimismus versprüht und viele von einer Wende zum Guten geträumt hatten

Vorstandsboss Hackmann hat, bis auf den Aufsichtsrat, alle im HSV bestens im Griff, er führt den Verein nach Gutsherren-Art. Obwohl er nur „auf Bewährung“ (des Aufsichtsrates) arbeitet. Immerhin hat Hackmann jahrelang zugesehen, hat stets abgesegnet, was in der sportlichen Leitung (Trainer, Manager) an Fehlern passierte. „Ich mache mir große Sorgen um den HSV, das Tief dauert ja schon seit zwei Jahren an“, sagt Uwe Seeler.

 Der HSV verpflichtet Tschechen, Dänen, Argentinier, der HSV verpflichtet neuerdings auch Österreicher. Auch ältere Österreicher (Michael Baur, 33). Kurt Jara äußerte kürzlich den Wunsch für die neue Saison: „Drei Spieler, die vor allem schnell sind.“ Verpflichtet wird aber genau das Gegenteil. Als Soforthilfe? Wenn es geklappt hätte, wäre auch ein Ciriaco Sforza (32) nun beim HSV, selbst ein Stefan Effenberg, der nicht nur alt (34), sondern auch enorm teuer ist, wäre mit Kusshand genommen worden. Diese Einkaufspolitik ist wahllos

Es geht zu wie in der Führung des Vereins: Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Was ist bislang aus dem neu gebauten Internat an Talenten gekommen? 

Und warum sagen die Herren eigentlich nichts zur Kadergröße mit 28 Spielern, obwohl der Club in keinem internationalen Wettbewerb steht? Bevor ein neuer Spielerverpflichtet wird, sollte verkauft werden – aber die HSV-Kontrolleure schlafen tief und fest. Und: Sie hätten spätestens in der Sommerpause, als es hieß, dass man zwar gerne verkauft hätte, es für die „Ladenhüter“ aber keine Abnehmer gab, aufhorchen müssen. So schlecht sind die HSV-Spieler, dass es keine Abnehmer mehr gibt? Wer hat da eingekauft? Und wer sorgt dafür, dass die Profis in Hamburg so fürstlich entlohnt werden, dass sie ihre Verträge in Ruhe aussitzen können? Viele Fehler, dazu viele offene Fragen

Die Auszüge stammen aus einem Artikel, der im Hamburger Abendblatt erschienen ist. Am 08.10.2002! Und geschrieben hat ihn?

Marcus Scholz 😀 😀 😀