Wie schrieb Insolvenz-Blogger und Mutter aller Hofschranzen, Münchhausen  Scholz, gestern? „Hrubesch hören heißt, von Hrubesch lernen“ und man muss keinen IQ von 126 besitzen, um zu verstehen, was er damit bezweckt. Es ist das gelernte „Auf den Zug aufspringen“, wie es jeder Berufs-Arschlecker beherrscht, dem es um nichts anderes geht als um Klicks, Joberhalt und Applaus seiner Follower. In einem der zum Glück seltenen Interviews hat sich der 83er aus Boostedt zur Situation geäußert und ich finde es immer wieder interessant, was dann im Anschluss reininterpretiert wird. Denn natürlich versäumt es nicht einer der Hofberichterstatter, eine unmittelbare und untrennbare Verknüpfung zwischen Hrubesch und Boldt herzustellen, obwohl HH dies mit keinem Wort erwähnt. Dies nennt man PR!!! und es gehört alles zu dem großen Spiel der Hamburger Journaille und der Herren Boldt, Jansen, Wettstein (+ Beirat, +Ehrenrat) dazu, welches nun seit Wochen gespielt wird und was in einer virtuellen Mitgliederversammlung gipfeln sollte. 

Und natürlich wirkt es, es wirkt besonders deshalb, weil 90% der hüpfenden Trampel nicht in der Lage sind, von 12 bis Mittag zu denken. Interessant finde ich immer wieder, wie viele Blog-Touristen, Facebook-Kommentatoren, Twitter-Trasher und KSV-Frührentner in der Lage sind, die Motive und Denkweisen eines Horst Hrubesch interpretieren zu können. 99,9% von diesen Amateur-Psychologen kennen den Trainer bestenfalls als Fans im Stadion, aus dem TV oder von irgendwelchen Interviews, aber sie alle wissen, wie „unendlich gradlinig, grundehrlich, KSV-verbunden und bla bla“ der Mann tatsächlich ist. Es ist das, was ihnen die Medien mitteilen, seit Jahren. Es ist das Image eines Mannes, der dieses Image kultiviert hat. Ich hatte das Vergnügen, Horst persönlich kennenzulernen und ein 4-stündiges Interview mit ihm zu führen und ich kann sagen, dass er mir tatsächlich sehr sympathisch war. Ich kann aber  sagen, dass Hrubesch eben auch viel Blödsinn erzählt, größtenteils in der Vergangenheit lebt und selten auf eine ihm gestellte Frage antwortet.

Am Montag schafft Hrubesch das Kunststück, viel über „den neuen Weg des HSV“ zu reden, ohne wirklich allzu viel zu sagen. „Bei mir gab es nie eine Ich-AG. Es geht immer um eine Wir-AG“, sagt Hrubesch, der eine knappe Stunde die neue HSV-Philosophie skizziert, ohne dabei in die Tiefe zu gehen. (Quelle: Abendblatt.de)

So seltsam es einem auch vorkommen mag, dass ausgerechnet das Hamburger Auftragsblatt das hier schreibt, es ist wahr. Hrubeschs „Auftritt“ war weder eine inhaltliche Offenbarung noch brachte sie irgendwelche neuen Erkenntnisse. Sätze wie „Und ich kann nur hoffen, dass wir die aktuelle Ruhe im Verein beibehalten und dass wir uns weiter kontinuierlich entwickeln können.“ oder „Was mich eigentlich immer wieder ärgert bei der ganzen Geschichte, ist, dass wir immer dann anfangen, wenn wir merken, es läuft nicht mehr, es geht nichts mehr.“  klingen für fußballerische Analphabeten vielleicht nach dem Satz des Pythagoras und Vollidiot Münchhausen Scholz leitet daraus „Hrubesch verkörpert mehr HSV als alle Leitbilder zusammen“ ab, aber es ändert nichts daran, dass es Floskeln sind, nichts als inhaltsferne Floskeln. Deshalb sollte man sich vielmehr die Frage stellen: Warum jetzt? Warum meint Hrubesch sich ausgerechnet jetzt äußern zu müssen? 

Nun, eigentlich ist es ganz einfach, man muss es nur erkennen wollen. Es ist noch gar nicht so lange her, da brachte das Hamburger Auftragsblatt in Person des widerlichen Kai Schiller einen ganzen Artikel nur über eine einzige Person. Frömming heißt der Mann und er ist nicht mehr und nicht weniger als der aktuelle Stadthalter Kühnes im Aufsichtsrat.  https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article231237492/HSV-Aufsichtsrat-Markus-Froemming-Klaus-Michael-Kuehne-Bundesliga.html  Nun die Frage: Welche journalistische Notwendigkeit besteht, um ein einzige Mitglied des Aufsichtsrats in einem persönlichen Portrait abzubilden? Richtig, keine. Es war nichts anderes als eine lancierte PR-Nummer. In der Folge wurde die Taktzahl erhöht und je mehr die aktuellen Protagonisten wie Jansen, Wettstein, Boldt und Co. in den Himmel gehoben wurden oder das Verhalten der Justiz im Fall Daffeh verurteilt wurde, so wurde der Druck auf die angeblichen Putschisten Schulz und Schäfer erhöht. Für den sportlichen Bereich heißt das: Jeder Sieg ist wie der Gewinn der Europa League, jedes Unentschieden oder jede Niederlage ist ein kleiner Ausrutscher. Und jetzt Hrubesch, sozusagen als Kirsche auf der Torte. Auffällig: Hrubesch vermeidet es, Herrn (Witz)Boldt zu erwähnen, die unmittelbare Verknüpfung stellt immer nur die Presse her. 

Alles in allem erinnert mich diese Zeit wieder einmal an die Zeit vor der Ausgliederung 2013/14 und die Rolle Hrubeschs entspricht in etwa der Rolle, die Zauderschlumpf Düdü Buyersdorfer einzunehmen die Ehre hatte. Die Herren fungieren als „Wahlhelfer“ und Stimmenfänger. Man installiert sie, um sich selbst den Rücken freizuhalten und für gute Stimmung zu sorgen, nichts anderes. Für Düdü hat sich der Stunt damals gelohnt (finanziell), warum sich HH auf dieses Schmierentheater einlässt, kann ich nur vermuten. Entweder, er begreift nicht, dass er benutzt wird oder es ist ihm egal und ich weiß nicht, was ich trauriger finde. Den Herren von der Lügenpresse ist all das komplett egal, wichtig ist einzig und allein, dass die Informationsquellen nicht versiegen.