Ich habe bereits mehr als einmal erwähnt, dass meiner Meinung nach der KSV bestenfalls irgendwo im Mittelfeld rumdümpeln würde, hätte man den ältlichen Torjäger nicht aus Köln nach Hamburg geholt. 33 Jahre als ist der Mann aus Bocholt inzwischen und er kommt in seiner ersten (und vielleicht einzigen) Saison in Hamburg  auf immerhin 20 Tore und 4 Assists. In 24 Spielen. Doch wie viele Punkte gehen denn nun eigentlich auf sein persönliches Konto? Gucken wir doch mal…

Spieltag 1. 2:1 Sieg gegen Düsseldorf. 2 Tore – 3 Punkte

Spieltag 2. 4:3 Sieg gegen Paderborn. 2 Tore – 3 Punkte

Spieltag 4. 1:0 Sieg gegen Fürth. 1 Assist – 3 Punkte

Spieltag 5. 3:1 Sieg gegen Würzburg. 2 Tore – 2 Punkte

Spieltag 6. 2:2 gegen St. Pauli. 2 Tore – 1 Punkt

Spieltag 8. 1:3 Niederlage gegen Bochum. 1 Tor – 0 Punkte

Spieltag 11. 2:1 Sieg gegen Darmstadt. 2 Tore – 3 Punkte

Spieltag 12. 4:0 Sieg gegen Sandhausen. 2 Tore – 1 Punkt

Spieltag 13. 2:1 Sieg gegen Karlsruhe. 2 Tore –  3 Punkte

Spieltag 14. 3:1 Sieg gegen Regensburg (zum 2:1)  1 Tor – 1 Punkt

Spieltag 15. 1:1 gegen Nürnberg. 1 Tor – 1 Punkt

Spieltag 17. 4:2 Sieg gegen Braunschweig (zum 2:2) 1 Tor – 1 Punkt

Kurze Zwischenbilanz nach der Hinrunde. Der KSV hatte 36 Punkte geholt, Simon Terodde hatte insgesamt 18 Tore erzielt und war somit für 22 Punkte verantwortlich. Ohne den Mittelstürmer hätten die Hamburger also lediglich 14 Punkte erzielt und hätten die Hinrunde auf Platz 17, punktgleich mit Braunschweig, abgeschlossen. 

20. Spieltag. 3:3 gegen Aue. 2 Toren – 1 Punkt

24. Spieltag. 1:1 gegen Kiel. 1 Tor – 1 Punkt

Unschwer erkennt man, wie abhängig der KSV davon ist, ob Terodde trifft oder nicht. Denn hat er in den ersten 7 Spielen der Hinserie noch 7 mal getroffen und für 12 Punkte gesorgt, waren es gegen die gleichen Gegner in der Rückrunde nur noch 3 Tore für 2 Punkte. Dabei waren in den meisten Spielen der Rückserie die Chancen genau so vorhanden wie im Herbst 2020, die Dinger fielen aber nicht mehr rein. Man könnte also behaupten: Teroddes Torkrise ist die Punktekrise des KSV. Aber natürlich hätte an seiner Stelle ein anderer Mittelstürmer gestanden, hätte man es nicht geschafft, den Mann aus Köln zu holen. Lasst uns doch einmal in die Vergangenheit gucken…

In der ersten Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte hieß der Toptorjäger des KSV tatsächlich Pierre-Michel Lasogga, er zierte mit insgesamt 13 Toren aus 34 Spielen Platz 9 der Torjägerliste, die von einem Mann namens Terodde (29 Tore) angeführt wurde. In der Saison darauf schoss ein gewisser Sonny Kittel insgesamt 11 Tore für die Norddeutschen, Sieger der Torjäger-Kanone war Herr Klos aus Bielefeld (21 Tore). Bemerkenswert übrigens: Immer stieg in den letzten Jahren die Mannschaft als Tabellenerster in die Bundesliga auf, die den Torschützenkönig stellte. Aber auch dies zeigt die unbedingte Abhängigkeit des KSV von Simon Terodde, denn obwohl man den Stürmer mit den mit Abstand meisten Treffern beschäftigt, ist man aktuell nur Dritter. Nimmt man nun alle Terodde-Tore aus der Rechnung, hätte der KSV statt der aktuell 49 Tore nur 29 und damit eines mehr als Sandhausen. Zieht man die 24 Punkte, die durch Terodde herbeigeführt wurden, von den 43 Punkten ab, würde man mit 19 Punkten hinter Sandhausen auf Platz 17 stehen. Soviel zur vermeintlichen „Stärke“, von der Josephine Mutzelbacher labert. Ohne Simon Terodde wäre der KSV ein Abstiegskandidat. 

An dieser Stelle – herzlichen Dank an die tollen Spender, die mir wieder einmal gezeigt haben, wie diese Welt heutzutage läuft. Es sind immer die Gleichen, die drücken. Die Anderen waren Schmarotzer, sind Schmarotzer und werden immer welche bleiben. So wie überall halt.