Hach, da feiern sie wieder. Vagnoman und Ambrosius dürfen doch tatsächlich mit zur U 21-EM, welche in den Hochrisikoländern Ungarn und Slowenien stattfinden soll. Was für ein Mega-Erfolg für die Hamburger Nachwuchsarbeit, man stellt zwei EM-Fahrer und dies als Zweitligist. Preiset den Herrn, die machen wirklich alles richtig im Volkspark. Doch halt, stimmt das tatsächlich? Ist es wirklich so außergewöhnlich, dass ein deutscher Zweitligist (der sich immer noch als Erstligist empfindet), ganze zwei Akteure für ein absolut unwichtiges Turnier abstellt? Welche Vereine stellen denn sonst noch die restlichen Spieler des Kaders? Gucken wir doch mal…

Als da wären: Leverkusen, Mainz 05, Frankfurt, Wolfsburg, Fürth, Bielefeld, Bochum, Union Berlin, Schalke, Köln, Gent, Brentford, Stuttgart, Salzburg, Anderlecht, Aue, Dortmund. Was sagt uns das? Mit Ausnahme von Leverkusen (der 3. Torhüter), Frankfurt (der 3. Torhüter), Wolfsburg, Stuttgart (U21-Neuling) und Dortmund (Ausnahme Moukoko) stehen nur Spieler im Kader, die aus abstiegsbedrohten Bundesligisten, englischen Zweitligisten, durchschnittlicher belgischen Liga oder eben aus der zweiten deutschen Bundesliga kommen. Und wohlgemerkt: Der KSV stellt genau so viele Spieler in diesem Kader wie der VfL Bochum. Für einen Verein mit dem finanziellen Aufwand und den eigenen Ansprüchen ist diese Ausbeute nichts Besonderes, es ist eher das Minimum. 

Trotzdem ist dieser Weg der richtige, er kommt nur ca. 6 bis 7 Jahre zu spät. Heute hat man kein Geld mehr, heute muss man besser sein und Glück haben. Hinzu kommt aus meiner Sicht, dass es nicht eben für den deutschen Nachwuchs spricht, wenn ein Spieler wie Vagnoman mit der Erfahrung von ganzen 33 Zweitligaspielen in zwei Jahren alternativlos sein sollte. Dennoch – dies ist der Weg, den der Verein gehen sollte und gehen muss. Vorbei muss die Zeit sein, in der man Spielern wie Ambrosius einen Leistner vor die Nase setzt oder lieber einem Gjasula doppelt so viel bezahlt wie das, was Paderborn geboten hat, damit man ihn einem Onana vorzieht. Am Ende bleibt das berühmte weinende Auge, denn was wäre möglich gewesen, hätte man diesen Weg unmittelbar nach der Ausgliederung 2014 beschritten. Als man noch Bundesligist war und noch Geld hatte. Damals hätte man 17, 18-Jährige für 3-5 Mio. holen sollen (also keine Amaechis natürlich) und hätte sie spielen lassen sollen. Bei normalem Verlauf hätte man genau diese Spieler nach 2 oder 3 Jahren für ein Mehrfaches  verkaufen können und den nächsten Schritt machen können. Nur – dieser Zug ist abgefahren. 

Als kleines Beispiel: Einen Vagnoman hat man aus der eigenen Jugend hochgezogen, hat ihn in der zweiten Liga 33 mal spielen lassen und der Junge ist heute € 4 Mio. wert. Ein Ambrosius hat man ebenfalls selbst ausgebildet, hat ihn ebenfalls in der zweiten Liga insgesamt 22 mal spielen lassen, heute ist er immerhin € 1,5 Mio. wert. Man stelle sich vor, man hätte dies ein oder zwei Nummern größer als Bundesligist gemacht, man hätte dabei gar nicht verlieren können. Aber nein, man musste ja unbedingt Spieler wie Lasogga, Behrami, Cleber Reis, Djourou, Holtby, Olic!, Ekdal, Hunt! etc. für teures Geld holen. Die Schuld, die die damals Verantwortlichen auf sich geladen haben, ist nie wieder gutzumachen. 

Ach ja. 

 Denn eines sage ich jetzt nicht nur, sondern das werden wir so handhaben, wie angekündigt: Wer es nicht lassen kann, zu beleidigen, der fliegt raus. Beim ersten Mal mit 14 Tagen Quarantäne – beim zweiten Mal ganz. (Quelle: Insolvenzblogger Münchhausen)

Wie gut, dass wir sowas hier nicht nötig haben. Hier bleiben die Arschlöcher von Anfang an draußen, weil ich auf die Anzahl der Kommentare scheiße.