Und? Habt ihr ihn erkannt? Natürlich habt ihr, war ja auch nicht schwer. Der Kollege von Flyeralarm erklärte seine Weisheit übrigens nicht im Spätsommer 2014, sondern am Sonntag Abend im NDR. Aber warum? Warum kommt Saddam Quälix ausgerechnet jetzt auf die Idee, dass dem KSV eine Führung fehlen würde? Ich denke, man braucht nicht allzu viel Phantasie, wenn man auf die Idee kommt, dass der Mann vielleicht doch sich selbst gemeint haben könnte. Was daran bemerkenswert ist? Eigentlich nicht viel, aber die Geschichte zeigt uns, dass die „Bewerber“ immer dann aus dem Knick kommen, wenn sie eine Chance sehen und das scheint aktuell der Fall zu sein. Und diese Führungsfigur scheint der Verein dringender denn je zu benötigen.

Nach längerer Überlegung entschied sich das Team um Trainer Daniel Thioune gegen eine schonungslose und detailgetreue Offenbarung der eigenen Fehler. „Wir haben gar keine Szenen gezeigt“, berichtete Sportdirektor Michael Mutzel am Ostermontag über die interne Aufarbeitung des spektakulären Nordduells, bei dem selbst drei Tore von Aaron Hunt verbunden mit einer 3:0-Führung nicht zum Sieg für den HSV reichten. „Nach so einem Spiel, finde ich, ist es gar nicht immer zielführend, die einzelnen Szenen durchzugehen.“ (Quelle: Abendblatt.de)

Cool, Leute. Man verkackt erneut eine hohe Führung durch blanke Überheblicheit und extremes Unvermögen, aber man möchte die Herren Versager nicht noch zusätzlich stressen, indem man ihnen ihre Slapstick-Nummern vorlegt. Ziemlich human das alles, aber eben auch unglaublich unprofessionell. Ist ist also nach Meinung von Taschenbillard-König Mutzelbacher „nicht zielführend“, wahrscheinlich genau so wenig zielführend wie professionelles Training. 

Stattdessen habe Thioune eher allgemein an seine Profis appelliert, beim nächsten Mal doch bitteschön die kompletten 90 Minuten konzentriert und mit vollem Einsatz zu Werke zu gehen – und nicht nur bis zur 60. Minute. (Quelle: Abendblatt.de)

Wahnsinn. Die Söldner sind dabei, den dritten Wiederaufstieg in Folge zu verbaseln und der Herr Chef-Coach „appeliert an die Profis“, sich bitte bitte professionell zu verhalten? Bin ich eigentlich mittlerweile in der Muppets-Show gelandet? 

…weist Mutzel in seiner natürlichen Rolle als bester HSV-Verteidiger – zumindest was seine Aussagen betrifft – allerdings von der Hand. „Ich glaube nicht, dass es ein Dauerproblem ist“, wehrte der Manager die Fragen der Medienvertreter ab. „Dieses ‚man ist überheblich‘ oder ‚wir sind uns zu sicher‘, das ist eigentlich nicht unsere Mannschaft.“ (Quelle: Abendblatt.de)

Doch, du Oberpfeife, genau DAS!!! ist deine Mannschaft. Aber nicht nur die, sondern ihr alle zusammen. Eierlack-Vertreter Jansen, Heimschläfer Boldt und Dummlaberer Thioune, ihr alle habt dieses Verlierer-Gen in euch und diese „Nach-mir-die-Sintflut-Einstellung“ ebenfalls. 

Nach dem 2:0 hatte ich das Gefühl, dass wir ein bisschen schlafmützig waren. Deshalb hat Daniel es auch richtig gut gemacht in der Halbzeit, indem er trotz des 2:0 richtig Dampf reingelassen und die Jungs geweckt hat“, berichtete Mutzel über die deutliche Kabinenansprache des Trainers. „Daniel hat die Zeichen erkannt und den Finger in die Wunde gelegt. Nach dem Seitenwechsel haben wir es richtig gut gemacht – bis zum Tor. Danach haben wir wieder nachgelassen.“ (Quelle: Abendblatt.de)

Vielleicht habe ich ja etwas überlesen, aber ist es möglich, dass dieser Clown inzwischen einen Zweitvertrag als Comedian irgendwo unterschrieben hat? Als Sportmanager ist der Vogel jedenfalls nicht mehr ernstzunehmen, der Mann ist eine lächerliche Karikatur. Und ich bin sicher, die angesprochenen Spieler werden es ihm danken. Mann, was ist das bloß für ein lächerlicher Laden geworden? Da stelle ich mir gerade den Vorstandsvorsitzenden Bernd Paul Hoffmann vor, wenn er diese Aussagen des Herrn Mutzel gelesen hätte. Meine Vermutung: Mit roten Augen und Schaum vorm Mund hätte er sowohl mit Mutzel als auch mit Thioune am heutigen Dienstag einen Termin gemacht und die Gespräche hätten sich gewaschen. Aber beim KSV gibt es niemanden mehr, der „Honeymoon is over“ erklärt. 

P.S. 

HSV verhandelt mit Hunt über Verlängerung

Nicht ganz so schnell laufen dagegen die Gespräche mit dem Ex-Kapitän über eine erneute Vertragsverlängerung. Der nach Gideon Jung dienstälteste HSV-Profi, der seit 2015 in Hamburg spielt, würde gerne seine Karriere in seiner neuen Wahlheimat beenden – und hofft noch auf ein entsprechendes Angebot.

Nach Abendblatt-Informationen soll es eine nächste Verhandlungsrunde in den kommenden zwei Wochen geben.

Es tut mir schrecklich leid, aber ich kann über diesen orientierungslosen und ahnungslosen Verein nicht mal mehr lachen. Das ist alles einfach nur noch ohne Worte…