Kennt ihr eigentlich eine Firma oder ein Unternehmen ohne Chefin oder Chef? Also ohne jemanden, der voran geht, der am Ende die Verantwortung für alles trägt? Der oder diejenige, der die Richtung vorgibt, an dem man sich orientieren kann, der (oder die) am Ende auch mal auf den Tisch hauen kann und sagen kann, dass es nun wirklich reicht, wenn es denn notwendig ist? Ich nicht. Oder eben doch, denn ich kenne den KSV. Dieser Verein taumelt jetzt bereits seit dem 28.03.2020 führungslos in der Gegend herum und es wird der Zeitpunkt kommen, an dem genau dieser Sachverhalt als Argument dafür genannt werden wird, warum man erneut seine (Saison)-Ziele verpasst hat. Oder noch besser: Die Tatsache, dass es keinen Hauptverantwortlichen gibt, wird als der Grund ausgemacht werden, warum es wirklich jedem im Verein gestattet war, sich zu verstecken. Denn wenn man tatsächlich einmal die Frage stellen würde, wer denn nun was eigentlich am Ende entschieden und zu verantworten hat, würde man unter Garantie keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Denn was haben „wir“ eigentlich wirklich?

Wir haben einen Vorstand mit zwei Ressort-Verantwortlichen. Frank Wettstein zieht sich schon seit 7 Jahren darauf zurück, dass er mit dem sportlichen Bereich ja eigentlich gar nichts am Hut hat. Okay, Betstone hat auch mit dem Finanzressort nicht wirklich etwas zu tun, denn hätte er, hätte man ihn eigentlich schon vor 5 Jahren wegen akuten Versagens und erkennbarer Unfähigkeit feuern müssen. Heimschläfer Jonas Witzboldt sollte als Sportvorstand eigentlich den gesamten sportlichen Bereich repräsentieren, aber die spielerischen Katastrophen darf nun schon seit Monaten Taschenbillard-Spieler Josephine Mutzelbacher erklären. Boldt selbst widmet sich lieber seiner privaten Agenda und da stehen Städte wie Rom und Frankfurt ganz weit vorn. Aber selbst wenn Boldt einmal etwas entscheiden sollte, wird er sich immer auf den Umstand zurückziehen, dass der Aufsichtsrat diese Entscheidungen mitgetragen hätte. Und wie sieht es in diesem Kontrollgremium aus, das selbst nicht kontrolliert, aber von KlauMi Kühne kontrolliert wird?

An der Spitze ein Mann ohne Profil und ohne Legitimation. Präsident Pinselreiniger Jansen ist ein König ohne Reich oder anders ausgedrückt: Ein Vorsitzender, der nicht vorsitzen dürfte. Dann der Mann ist als sogenanntes „geborenes“ Mitglied Teil des Aufsichtsrats, was bedeutet, er sitzt da, weil er Vertreter des größten Anteilseigners der HSV Fußball AG ist, eben des HSV e.V. Dies ist Jansen aber seit seinem Rücktritt nicht mehr, also hat er eigentlich im Aufsichtsrat gar nichts mehr zu suchen und schon gar nicht sollte er diesem vorsitzen. Wer also fällt jetzt eigentlich in diesem Verein die Entscheidungen und noch wichtiger – wer ist am Ende dafür verantwortlich zu machen? Antwort: Niemand. Und das ist eine höchst gefährliche Situation, denn aktuell könnten sich die Herren wunderschön den Black Peter von einem zum anderen schieben, wirklich verantwortlich gemacht werden kann am Ende keiner. Und sollte das Ding mit dem Aufstieg erneut in den Hose gehen, fliegt ihnen der Laden ohnehin um die Ohren. Schuld aber ist unter Garantie keiner. Das muss man auch erstmal hinkriegen,