Warum empfindet ich den Weg, den dieser KSV seit Jahren geht, als schlecht? Warum kritisiere ich nahezu alles, was dieser Verein „produziert“, was er kauft und verkauft, was er ein- oder freistellt? Ganz einfach, weil dieser Verein eine einzige große Mogelpackung darstellt. Dieser Verein erarbeitet und erwirtschaftet sich nichts, dieser Verein versucht vergeblich, so etwas wie Erfolg zu erkaufen. Und er scheitert, immer und immer wieder. Dieser KSV befördert keine Trainer, die vorher niemand kannte, dieser Verein holt sich auch in der zweiten Liga einen Coach (HecKing), der bereits Meisterschaften und Pokale holte, alles immer mindestens ein Regal höher als alle anderen. Und wenn er keinen Bundesliga-Trainer kauft, kauft er für € 500.000 einen von der Konkurrenz. Dieser Verein findet keinen Sportchef, den vorher niemand kannte, nein, dieser Verein holt aus Leverkusen oder Hoffenheim. Dieser KSV fährt auch nach mehr als einem Jahr Corona sein Geschäft nicht mit 50 oder 80 Mitarbeitern, dieser KSV beschäftigt immer noch knapp 300 festangestellte Leute, die sich nun seit Monaten auf der Geschäftstelle die Falten aus dem Sack schlagen. 

So würde zum Beispiel der defensive Mittelfeldspieler Klaus Gjasula, der ein Grundgehalt von 500.000 Euro kassiert, im Falle eines Aufstiegs eine Prämie von 100.000 Euro erhalten. Ähnlich gestaltet es sich bei Mannschaftskapitän Tim Leibold. (Quelle: Sportbild.de)

Das nächste Beispiel. Der KSV von der Müllverbrennungsanlage findet keinen 6er in der 3 Liga oder bei Heidenheim oder Regensburg. Dieser Verein bezahlt einem 30-jährigen Maltafuß aus Albanien 50% mehr als das, was er in der Bundesliga bei Paderborn abgreifen durfte. Glaubt jemand, dass ein anderer Zweitligist in der Lage gewesen wäre, einen Simon Terodde aus Köln zu holen? Sicher nicht, auch mit dieser Maßnahme hat man versucht, sich Erfolg nicht zu erarbeiten, sondern zu erkaufen. Es ist immer und immer wieder das Gleiche: Anstatt einmal eine Strategie und eine Philosophie zu entwickeln und zu leben, holt man die Brechstange raus. Diese wurde früher von Kühne finanziert und wird heute vom Hamburger Senat gepowert, erarbeitet hat man sich keinen Cent. Im Gegenteil, die Transferbilanzen der letzten 10 Jahre lesen sich wie ein Gemälde von Jason Pollock. (Der Mann heißt tatsächlich Jackson Pollock. Danke für den freundlichen Hinweis, du Arschpisser).  Keiner der Herren, die dort in der Vorstandsetage oder eine Stufe darunter „arbeiten“, musste je etwas leisten, denn selbst bei beständigem Mißerfolg ist der Schutzschild der Hamburger Hofberichterstatter gewiss. 

Völlig verrückt: Am meisten würde bei einem HSV-Aufstieg der Nord-Konkurrent Holstein Kiel kassieren: eine halbe Million für Ex-Manager Ralf Becker (50), der 2018 zum HSV kam, 2019 entlassen wurde und mittlerweile bei Drittligist Dynamo Dresden arbeitet. Warum wäre diese Zahlung trotzdem fällig? Weil Becker 2018 für drei Jahre unterschrieb und die Erfolgs-Nachzahlung bis Sommer Bestand hat! (Quelle: Sportbild.de)

In der Tat ist es so, dass ich durchaus bereit wäre, so etwas wie Respekt zu entwickeln. Würden es die Herren dort schaffen, mit einem Etat wie dem der Kieler oder der Fürther um den Aufstieg mitzuspielen, würde ich den Hut ziehen, aber das wird nicht passieren. In Hamburg denkt man immer noch groß, obwohl man in der Zwischenzeit nichts anderes mehr ist als ein öder Zweitligist. Wie bereits erwähnt – mit dem Geld (nicht dem Kader), welches der KSV Jahr für Jahr in den Hand nimmt, für Spieler und Funktionäre, muss man zwingend erfolgreich sein, alles andere ist unentschuldbar. Was schätzt ihr, was die sportlich Verantwortlichen in Bochum, Karlsruhe oder Aue bekommen? Für das Gehalt würden die Herren Boldt und Mutzel morgens nicht die Zähne putzen. Was denkt ihr, wie viele Scouts man in Karlsruhe oder Darmstadt beschäftigt? Wie groß die Medienabteilung in Osnabrück ist? Wenn man schon ein Vielfaches der Konkurrenz ausgibt, muss man diese Konkurrenz auch beherrschen. Schafft man das nicht, macht man einen schlechten Job und ist gescheitert.

Ach ja, und bitte nicht irgendwas von „du bist ja nur neidisch“. So etwas wie Neid ist mir fremd, von mir aus könnten Körperklaus Gisela € 1,4 Mio. und Jonas Witzbold € 3 Mio. pro Jahr einstreichen, wenn sie denn irgendwann einmal mit Leistung zurückzahlen würden. Tun sie aber nicht, denn in Hamburg kann man mit minimalem Einsatz maximal abgreifen, sei es in kurzen Hosen oder mit Krawatte. Und so lange sich das nicht ändern, schlage ich drauf. Denn am Ende ist es doch ganz einfach, oder? Hatten Bochum, Freiburg, Mainz, Union Berlin oder auch Gladbach oder Dortmund ähnliche „Unterstützung“ wie sie der KSV durch den Ex-Gönner Kühne erfuhr? Haben diese Vereine eine € 24 Mio.-Schenkung von ihrer Stadt erhalten, haben diese Vereine bereits die zweite € 17,5 Mio.-Anleihe aufgesetzt? Jeder andere Verein, sei es nun Leipzig, Leverkusen oder Wolfsburg hat etwas aus externem Investment gemacht, der KSV hat das Geld verbrannt. Vorsätzlich verbrannt. Man kann sich ja mal den Spaß machen und rechnen, wo dieser Verein ohne die Mittel aus privater (Kühne) und öffentlicher (Stadt Hamburg) Hand wäre, mit den gleichen Führungskräfte. Der Verein wäre seit vielen Jahren schon insolvent, irgendwo in der 5. Liga und komplett am Arsch. Aber für den KSV gelten andere Regeln als für alle anderen und das ist nicht länger hinzunehmen. 

 

ENDE