Ich habe mal gehört, wie ein schlauer Mensch sagte: „Akzeptiere, dass du zu lernen hast, dein ganzes Leben lang. Wer meint, alles zu wissen, weiß überhaupt nichts. Das Lernen hört tatsächlich in dem Moment auf, in dem du die Augen für immer schließt“. Das stimmt und ich versuche, dies zu beherzigen. Ich möchte immer noch jeden Tag dazu lernen. Früher habe ich in der Schule gelernt, davor von meinen Eltern. Heute lerne ich von meiner Tochter, lerne aus dem täglichen Leben und ich lerne, mit Situationen besser umzugehen. Möglicherweise liegt es auch am Alter, aber ich bin sicher, dass ich heute mit Geschehnissen, die mich früher wesentlich schneller aus der Bahn geworfen hätten, deutlich entspannter umgehen kann. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Blöder Spruch, stimmt aber. Aber eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus, denn ich habe darüber nachgedacht, was ich in den letzten 8 Jahren Blogzeit gelernt habe. Über mich, aber eben auch über andere. 

Ich habe gelernt, dass diesem Verein nicht mehr zu helfen ist. Ich beschäftige mich nun seit mehr als 40 Jahren mehr oder weniger intensiv mit dem KSV und ich weiß, dass man inzwischen wirklich alle Variationen durch hat. Man hat wirklich alles probiert, aber erfolgreich ist man in den letzten 35 Jahren nicht mehr gewesen. Dabei bietet allein die Stadt Hamburg tausendmal mehr Möglichkeiten als z.B. die Städte Freiburg, Mainz oder auch Dortmund. Ab Bremen Richtung Norden hatte man in all den (Bundesliga)-Jahren eine Monopol-Stellung, man war quasi allein auf dem Markt. Man sitzt in der wahrscheinlich wohlhabensten Stadt Deutschlands, die Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt. Was hat man daraus gemacht? Nichts. 

Ich habe gelernt, dass in all den Jahren, in denen ich mich mit diesem Verein beschäftigte, deutlich mehr Amateure am Ruder standen als Profis. Ich weiß nicht, ob beispielsweise ein Dr. Peter Krohn oder ein Dr. Wolfgang Klein mit so etwas wie Idealismus ausgestattet war, aber ich weiß, dass zumindest in den Zeiten, in denen ich diesen Blog betreibe, kaum eine Person irgendein Amt in diesem Verein angestrebt bzw. ausgeübt hat, um den Verein nach vorn zu bringen. Die Motivation war in 99,9% der Fälle egoistisch, der Verein war (und ist) nichts anderes , als die Möglichkeit, seine eigene Agenda nach vorn zu bringen und sein privates Profil zu schärfen. 

Ich habe gelernt, dass der Großteil der sogenannten Fans dumm wie Brot ist. Das mag im ersten Moment fies klingen, ist aber leider die Realität. Ein Großteil der Fans lässt sich nun seit so vielen Jahren von den Selbstoptimierern in Vorstand, Aufsichtsrat etc. verarschen und sie freuen sich immer noch ein zweites Loch in den Hintern, wenn statt Kinsombi plötzlich Onana auf der 6er-Position spielt. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass die Meisten dieser Fans sich mit den wichtigen Hintergründen nicht beschäftigen möchten, in meiner Welt jedoch kann man nur dann Fan sein, wenn man den Verein, für den man schwärmt, auch vollumfänglich verstehen will. Ansonsten ist man dämlicher Kunde bzw. hohles Stimmvieh. 

Ich habe gelernt, dass man nur bis zum einem gewissen Punkt gelangt, wenn man den Leuten die Wahrheit so sagt, wie sie ist. Ein Teil, ich will noch nicht einmal sagen, dass es ein großer oder der größere Teil ist, will das alles gar nicht wissen und wenn sie es hören oder lesen, wollen sie es nicht glauben. Sie wollen es noch nicht einmal dann glauben, wenn man es ihnen rechtzeitig erklärt hat und es dann tatsächlich eintritt. Dann hat man wahlweise Glück gehabt oder man lügt, immer so, wie es passt. Aber ich habe auch gelernt, dass es wenig Sinn macht, sich über diese Menschen zuviele Gedanken zu machen. 

Ich habe gelernt, dass man sich am Ende des Tages auf so gut wie niemanden und schon gar nicht auf ein Wort oder eine Zusage verlassen kann. Ich habe gelernt, wem ich vertrauen kann und wem nicht. Hinter wessen Aussagen nichts als heiße Luft steckt und wer sich tatsächlich an das hält, was er sagt. Ihr würdet euch wundern, wer u.a. zur letzten Gruppe gehört, das ist z.B. Jürgen Hunke. Obwohl wir garantiert nicht immer einer Meinung waren und er von mir auch reichlich einstecken musste, hat er nie etwas versprochen oder gesagt, was er nicht gehalten hat. Damit ist er einer das ganz Wenigen. Ich habe auch gelernt, dass die deutschen Journalisten im Allgemeinen und die hamburger Sportjournalisten im Speziellen zu 99% charakterlose Schleimscheißer und bedingungslose Arschkriecher ohne jeglichen Anstand sind. 

Ich habe lernen müssen, dass es Menschen gibt, die wirkliche Probleme haben. Eigentlich dachte ich, ich male da mal so einen Blog, in dem ich meine Meinung zu einem Fußballverein kundtue. Wer es lesen möchte, kann es machen. Wer nicht, lässt es sein. Dass dies aber dazu führt, dass man mich, meine Tochter, meine Eltern und Freunde jeden Tag aufs Übelste beleidigen würde, mir mit Gewalt und sogar mit Mord drohen würde, damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Noch immer will mir nicht in den Kopf, dass sich diese Individuen scheinbar nicht darüber im Klaren sind, dass wir hier über FUSSBALL reden. FUSSBALL!!! Ein Sport, den einige wenige komplett überbezahlte und unterdurchschnittlich intelligente Jungs ausüben, die ansonsten nicht viel auf die Kette kriegen. Und wenn man darüber etwas schreibt, was zwar wahr ist, was aber jemand anderem nichts ins Weltbild passt, soll man sterben? Ich kann nicht ansatzweise zum Ausdruck bringen, wie sehr ich dieses Gesocks verachte.

Ich habe auch gelernt, dass man mit der Wahrheit kein Geld verdienen kann. Um es von Anfang an klarzustellen: Dieser Blog und auch mein Buch waren nie darauf ausgerichtet, damit reich zu werden, dazu hätte ich das alles anders anfangen müssen. Täglich die Windrichtung ändern, immer die Meinung am jeweiligen Mainstream anpassen, den „wichtigen Leuten“ in den Arsch kriechen, bloß nicht anecken. Nur – dann wäre dieser Blog einer wie alle anderen gewesen. Wie all die Blogs und Podcasts, die inzwischen eingestellt wurden. Aber diesen Blog gibt es lustigerweise immer noch. Ich habe ebenfalls gelernt, dass man ohne PR nicht verkaufen kann. Die Absichtserklärungen direkt nach der Erscheinung waren überwältigend und der Erste, der das Buch als Presse-Exemplar bestellte, war Alexander Laux, Sportchef vom Hamburger Abendblatt. Von SKY erhielten wir insgesamt ca. 5 mal die Zusage für eine Einladungen, eingeladen wurde nie. Doch wenn die potenziellen Leser nicht wissen, dass es ein Buch überhaupt gibt, können sie es nicht kaufen, dabei bietet dieses Buch selbst ein Jahr nach Erscheinen immer noch genügend Stoff, um damit die Situation des KSV 2021 beschreiben zu können. Aber da die Presse selbst in dem Werk nicht besonders gut wegkommt, wurde und wird es ignoriert und nicht, weil der Inhalt nicht relevant ist. 

Ich habe gelernt, dass Menschen gibt, die viel reden und wenig tun. Im Laufe der Jahre habe ich Zuspruch von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten rum um den Verein erhalten. Ehemaligen Vorstände und Aufsichtsräte, Sportchefs und Trainer, sogar Spielerberater erklärten mir unter vier Augen, dass das, was ich da mache und schreibe, absolut der Realität entspräche und dass man die Wichtigkeit dieses Blogs, im Gegensatz zu dem Dünnsinn, den z.B. Münchhausen seit Jahren absondert, gar nicht hoch genug bewerten kann. Nun aber kommt das Aber: Sie sagten es mir, aber ansonsten schwiegen sie. Nach dem Motto „Man kann das Schmuddelkind gern loben, aber man sollte nicht mit ihm gesehen werden“ wurde öffentlich grundsätzlich der Schwanz eingeklemmt und so getan, als würde man mich nicht kennen. Früher einmal hat mich das gekränkt, heute lache ich über diese Typen. 

Nun, damit dieser Blog nicht zu einseitig klingt, habe ich noch eine kleine Überraschung für euch. Sollte ihr euch einmal schlecht fühlen oder solltet ihr euch einmal wie ein Kernphysiker fühlen wollen, guckt euch das nachfolgende Video an. Dies muss ungefähr das intellektuelle Level derer sein, die mir jeden Tag ungefragt auf den Spamfilterkotzen 😀 

Übrigens: Ich kann immer noch nicht aufhören zu lachen 😀 😀 😀 😀