Schauen wir úns im Teil 2 der Saison-Analyse die restlichen verantwortlichen Teile dieses Vereins an, vom dem Auftragsblatt-Sportchef Alexander Laux am Tag nach Osnabrück erklärt, dass sich dieser Klub seiner Meinung nach gerade abschafft. Eine Erkenntnis, die Herr Laux im Halbjahres-Rhythmus äußert, nämlich immer dann, wenn es in den Zeitgeist passt  und wenn man bei den Medien der Auffassung ist, man könnte mit der Verbreitung dieser Meinung Punkte bei der aufgebrachten Leserschaft sammeln. Dieses vorhersehbare Verhalten ist mindestens genauso ermüdend wie der ständig wiederkehrende Hang zur Überheblichkeit und zum Versagen pünktlich zur crunch time innerhalb eines zerrissenen Vereins. Aber, wo ich schon dabei bin, kann ich diesen Teil der Saison-Analyse auch gleich vollenden, es handelt sich um die Verantwortung der Medien und ihren Anteil am Niedergang dieses Vereins. Ich kann es kurz machen, weil ich es bereits zigmal thematisiert habe: Es hat sich nichts geändert. Die Hofberichterstatter werden auch zur Saison 2021/22 ihrem gewohnten Ritual folgen. Sie werden jetzt bis zum Saisonende draufschlagen, dann werden einige vereinsinterne Entscheidungen folgen, die traditionell abgefeiert werden. Der neue Trainer wird (wieder einmal) eine Offenbarung sein, die neuen Spieler wurden eigentlich eher mit ManU und Real in Verbindung gebracht. Sollte es Boldt wider Erwarten doch erwischen, wird ihm am Tag nach seinem Abgang tonnenweise Müll hinterhergeworfen, während sein Nachfolger mit dem größten, besten und schönsten Netzwerk Europas punkten kann. Und dann halt das Übliche. Atom-Gähn. So sicher wie der morgige Sonnenaufgang werden die Hohlhüpfer den Scheißdreck wieder fressen wie die Trüffelschwein und die Dinge nehmen ihren Lauf….

Der Trainer

Ich glaube wirklich, das Daniel Thioune kein schlechter Typ ist. Ich glaube aber, dass er für den HSV zu jedem Zeitpunkt der falsche Trainer in dieser Phase der Vereinsgeschichte war und ich glaube auch, dass sein Typus bei seiner Verpflichtung eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt hat. Ein Verein mit so vielen Fehlleistungen und Baustellen meint zwangsläufig, sich ein besonderes Image geben zu müssen und beim HSV gehören die Herren Thioune und Daffeh zu diesem „Plan“. Das kann man durchaus anders sehen, ich allerdings stehe zu meiner Meinung, wobei ich Wert auf die Feststellung lege, dass Thiounes Qualifikation absolut nichts mit seiner Hautfarbe zu tun hatte, aber es passte als Ergänzung wunderbar dazu. Ich denke, dass Thioune, wie so viele Trainer vor ihm, die Negativität dieses Vereins unterschätzt hat, er hat gedacht, er könnte diesen Verein mit ein wenig Rhetorik und ein paar Sprüchen („Das macht was mit mir“), die man hier noch nicht kannte, bezwingen. Aber dazu braucht es mehr als ein paar Siege und eine zeitweilige Tabellenführung, denn das Versager-Virus ist in der DNA dieses Vereins ebenso verankert wie die Überheblichkeit der Protagonisten, der Hang zur Selbstoptimierung und die Versuchung, mit so wenig Aufwand wie möglich den leichtesten Weg zum Ziel zu finden. Aber Thioune  hat auch Fehler gemacht, viele Fehler. Sein Hang zur Selbstverwirklichung (ständige System-Umstellung) und sein Versuch, etwas Besonderes machen zu wollen, konnte eine mental-limitierte Truppe nicht umsetzen. Sein Inklusions-Versuch mit Bobby Wood ist krachend gescheitert, seine Auswechslungen kamen fast immer zu spät und zeigten keine Wirkung. Dennoch denke ich, dass sogar Thioune mit dieser Mannschaft aufgestiegen wäre, hätten ihn die Söldner nicht aus purem Eigeninteresse hängenlassen. 

Die Spieler

Sven Ulreich (32): Komplett überflüssiger PR-Transfer, der den Verein viel Geld gekostet hat und noch kosten wird. Auf der Linie gut, ansonsten maximal Durchschnitt. Mit dem Fuß Bezirksliga-reif. Der HSV hätte keinen Punkt weniger, hätte man auf Heuer Fernandes gesetzt oder Pollersbeck behalten

Daniel Heuer Fernandes (28): Ärmstes Schwein im Verein. Als Nr. 1 geholt, wurde er mehrfach enteiert und konnte nun eine ganze Saison zugucken, wie Ulreich maltafußt. Sollte bloß machen, dass er zu einem normalen Verein wechseln kann. 

Tom Mickel (32): Gute-Laune-Kasper in einem Schlechte-Laune-Verein. Als Spieler überflüssig. 

Rick van Drongelen (22): Rick ist ein guter, ehrlicher Typ. Könnte bei einem guten Klub wie Kiel oder Bochum eine gute Rolle spielen. Der HSV ist der falsche Verein für diesen Typ Mensch. Such dir bloß was anderes, Rick. 

Moritz Heyer (26): Vielfach verwendbar und überall nur Durchschnitt. Die Inkarnation eines Zweitliga-Fußballers.

Stephan Ambrosius (22): Mangels Alternativen in Hamburg überproportional gehypt, könnte einmal ein guter Zweitliga- oder ein unterdurchschnittlicher Bundesligaspieler werden. Mehr nicht. Seine nicht vorhandene Pressing-Resistenz ist beängstigend. 

Toni Leistner (30): Hält sich für einen ganz tollen Fußballer, ist aber alles andere als das. Langsam, mit schlechtem Stellungsspiel und ohne Aufbau-Qualitäten. Sollte froh sein, dass er zweite Liga spielen darf, in der Bundesliga hätten ihn die Stürmer lächerlich gemacht. 

Gideon Jung (26): Hat immer die Haare schön und hoffentlich bald einen neuen Verein, bei dem er glücklich wird. 

Jonas David (21): Will weg. 

Tim Leibold (27):  Der Film „Sie tanzten nur einen Sommer“ passt auf seine Karriere wie Arsch auf Eimer. War in der ersten Zweitliga-Saison beim HSV bester Spieler des Vereins, danach ging nichts mehr. Wird im Verlauf der Zeit nicht besser, sondern immer schlechter und hat eigentlich nie Luft für mehr als 60 Minuten. Schade, dass ihn der Verein nach seiner guten Saison nicht verkaufte, jetzt kriegt man nichts mehr für ihn.

Josha Vagnoman (20): Gnadenlos überschätzt. Ist groß, ist schnell, das war’s. Kann nicht flanken, ist defensiv zweikampfschwach. Der HSV möchte mit seinem Verkauf das große Geld machen und damit die nächste Saison finanzieren, doch wo der Junge spielen soll,weiß keiner. Die kolportierten € 8 – 10 Mio. sind ein schlechter Treppenwitz.

Jan Gyamerah (25): Nicht Fisch, nicht Fleisch. Entwickelt sich nicht weiter und wenn, dann in die falsche Richtung. Wird beim HSV nicht mehr glücklich. 

Amadou Onana (19): Das einzige wirkliche Talent des Vereins, welches leider im falschen Verein spielt. In Freiburg, Stuttgart oder bei Union könnte der Junge richtig durchstarten, in Hamburg wird er versauern. 

Klaus Gjasula (31): Was sich Judas Boldt bei der Verpflichtung von Magneto Körperklaus Gisela gedacht hat, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben. Der Valon Behrami der zweiten Liga war in allen Bereichen flüssiger als flüssig. 

David Kinsombi (25): Ghost (ohne Nachricht von Sam). Hat sich vor gefühlten 400 Jahren mal die Knochen gebrochen und hat aus dem Krankenhaus seinen wenig talentierten Zwillingsbruder nach Hamburg geschickt. Keine Ahnung, was er vorhat, aber professioneller Fußball kann es nicht sein.

Jeremy Dudziak (25): Der Prototyp des Schönwetter-Fußballers. Wichtig ist, dass die Frisur sitzt und dass es nicht regnet, stürmt oder schneit. Wenn’s läuft, funktioniert der Mann, wenn’s nicht läuft, mutiert er zu Ghost 2.0. Bei St. Pauli wäre er mit der Tour auch nicht alt geworden, beim HSV reicht es. 

Aaron Hunt (34): Gott sei Dank, der Vertrag ist ausgelaufen. Danke für nichts, Ahorn

Sonny „Jonny“ Kittel (28): Der Prototyp des Prototyp des Schönwetter-Fußballers. Ein blasser, dämlich grinsender, volltapezierter Dudziak, bei dem Tore nur zu zählen scheinen, wenn die Pille genau im Knick landet. Früher auf der Wiese haben solche Typen Spaß gemacht, einen Krieg gewinnt man mit ihnen nicht. 

Bakery Jatta/Daffeh (22/25): Kann schnell und viel laufen. Ende der Geschichte. 

Ogechika Heil (20): Ein Glück, dass Super-Boldt mit diesem Mega-Talent verlängern konnte. Hat in dieser Saison 44 Zweitliga-Minuten auf der Haben-Seite, in der 3. Liga könnten es mehr werden. 

Khaled Narey (26): Durchschnittlicher Durchschnitt. Seine Flanken erinnern an Musik von den Goldenen Zitronen. Will man dahin, wohin man jetzt gehen wird, ist er der Richtige. 

Simon Terodde (33): Eine Halbserie Lewandowski, eine Halbserie Lasogga. Als absehbar war, dass er nach Gelsenkirchen gehen würde, war es aus mit der Herrlichkeit. Ohne ihn wäre der HSV  allerdings zu keinem Zeitpunkt der Saison auch nur in die Nähe der Aufstiegsränge gelangt. Ihn bzw. seine Quote zu ersetzen wird ein Ding der Unmöglichkeit werden.

Manuel Wintzheimer (22): War auf einem richtig guten Weg, bevor ihm Thioune die Form wegwechselte. Man vergiß immer, dass er erst 22 Jahre als ist. Hoffnungsträger für die nächste Saison, wenn er dann noch da ist. 

Robin Meißner (21): Die Zukunft. Aber dieser Verein wird auch ihn schaffen.

Neuzugang

Sebastian Schonlau (26): Wird im August 27 und hat einen Vertrag bis 2024, also endlich eine Investition in die Zukunft (Ironie aus). Als klares Anzeichen dafür, wie tief dieser Verein inzwischen gefallen ist: Bis vor ca. 2 Jahren hieß es aus der PR-Abteilung, die diesen Mumpitz an die Mopo durchsteckt: Man hat Leeds, San Sebastian und Ajax Amsterdam ausgestochen, heute sind es Schalke, Köln und Düsseldorf. Und – klar, wollte er schon vor einem Jahr zum HSV und natürlich, er hat schon damals in HSV-Bettwäsche geschlafen. Diese Scheiße endet wohl nie. Schonlau ist das, was man als das personifizierte Mittelmaß bezeichnen könnte und vor der Bekanntgabe kannten über 90% derer, die nun diesen Transfer abfeiern, seinen Namen nicht (ich eingeschlossen). In einem Jahr wollen 100% seinen Namen nicht mehr kennen. Wie man es dreht und wendet, auf jeden Fall ein „Toptrabsfer“ 

Morgen dann das Fazit, vielen Dank für die Aufmerksamkeit.