Da diese Zeit bekanntlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, habe ich mir einmal Gedanken über ein ganz bestimmtes Thema gemacht und ich hoffe, ihr habt Lust, mich auf dem Weg zu diesem Thema zu begleiten. Konkret gesagt handelt es sich um das Thema Transfers, Transfermarkt etc. und ich habe mich gefragt, welches eigentlich der Sinn und Zweck des Transfermarktes ist. Worum es geht, ist mir schon klar, aber ich habe mich nach dem eigentlichen Grund für alles gefragt, zumindest nach einen Grund, der über das normale Geldverschieben hinausgeht. Also einfach kurz die Frage formuliert: Was versucht ein Verein bzw. jeder Verein in der Zeit zwischen dem 15. Juli bis 5. Oktober 2021 bzw. dem 2. Januar bis 1. Februar 2022 zu erreichen? Sicher, es gibt viele Vereine, die wollen sich von teuren „Altlasten“ befreien, Absteiger wollen teure Erstliga-Profis loswerden, die sie im Unterhaus nicht mehr bezahlten könnten. Andere Verein wollen durch Transfers ihrer Topstars so viel Geld wie möglich in die Kassen spülen, um für schlechte Zeiten gewappnet zu sein, alles bekannt. Aber was ist der eigentliche Grund für einen Großteil der Vereine, auf dem Transfermarkt tätig zu werden? Meine Antwort lautet: Diese Vereine wollen durch clevere Transfers ihr Team verbessern. Vielleicht geht ihr ja bis dahin mit. 

Nehmen wir mal einen Verein wie Bayern München. Sogar die Bayern, die auch in der nächsten Saison wieder deutscher Meister werden, wollen ihren Kader verbessern. Eventuell möchte man mittelfristig einen Ersatzmann für den bald 33-jährigen Lewandowski aufbauen, vielleicht sucht man nach einer Alternative für den verletzungsanfällig Coman. Insgesamt aber kann man davon ausgehen, dass die Münchner nicht auf dem Transfermarkt aktiv werden, um ihr Team zu schwächen. Das Gleiche gilt auch für einen Verein wie Borussia Dortmund, selbst wenn Topspieler wie Sancho oder Haaland den Klub für sehr viel Geld verlassen sollten. Die Dortmunder würden unter Garantie Spieler holen, die den Verlust aus ihrer Sicht zumindest ausgleichen könnten, im optimalen Fall sollte das Team am Ende des Transferfensters qualitativ besser aussehen als vorher. 

Beim HSV ist das anders, denn im Volkspark, so mein Gefühl, hat man den Versuch, das Team zu verbessern, seit Jahren aufgegeben. Natürlich liegt das Transferverhalten auch und besonders am immer kleiner werdenden Etat und an den immer geringer werdenden Möglichkeiten, aber erstaunlicherweise schaffen es andere Vereine seit Jahren, mit wesentlich geringeren finanziellen Spielräumen, Akteure zu verpflichten, die noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind, die noch Lust auf Entwicklung haben etc. Für den HSV ist der Transfermarkt kein Spielfeld zur Evolution, sondern ein Flohmarkt der Verwaltung mit dem lobenswerten Nebeneffekt, dass für den einen oder anderen an der Seite ein Taler abfällt. Ich könnte es auch anders ausdrücken: Wenn beim HSV ein Spieler den Verein verlässt, was meistens zu einem lächerlichen Preis oder gar umsonst bzw. mit Abfindung passiert, wird er durch einen Kicker ersetzt, der die Qualität nicht anheben wird, im Gegenteil. Wenn man dieses Prinzip einige Jahre und entsprechend einige Transferfenster durchzieht, „entwickelt“ man irgendwann eine Mannschaft, die eben nicht mehr um den Aufstieg, sondern gegen den Abstieg spielen wird. Aktuelles Beispiel: Man holt nun diesen Herren Schonlau aus Paderborn und möchte im Gegenzug Rick van Drongelen abgeben. Sportliche eine Verbesserung? Garantiert nicht, aber Schonlau ist halt billiger. 

Anderes Thema, aber es passt halt wie Arsch auf Eimer. 

„Der Apparat innerhalb der Vereine ist viel zu groß, es geht immer nur um gut bezahlte Posten und viel zu wenig um Fußball. Der HSV, Schalke und Werder haben noch immer einen Mitarbeiterstab, den sie aus Europapokalzeiten gewohnt sind. Das geht aber nicht.“ 

„Dann musst du dich aber auch den Gegebenheiten anpassen und in gewissen Bereichen drastisch reduzieren“, sagt Rost. „Gerade wenn du finanziell angeschlagen bist. Nur so kannst du aus meiner Sicht die Wende schaffen. Der Fußball ist entscheidend, die Mannschaft muss gestärkt werden, dafür brauchst du Geld! Andere Bereiche musst du verschlanken, auch wenn das unpopuläre Entscheidungen sind.“

„Es war beim HSV das Gleiche wie immer. Vor der Saison wird alles in den Himmel gelobt, der neue Trainer oder der Vorstand. Da wird dann erzählt, wie toll alles ist, obwohl in der Saison noch nichts geleistet wurde. Und dann ist das Geschrei groß, wenn es wieder schief geht. Warum lernt man daraus nicht?“ (Quelle: mopo.de)

Zack, der hat gesessen, Frank Rost. Denn der Mann, den ich selbst nicht besonders sympathisch fand, hat mit jedem Buchstaben recht. Kaum, dass er dies gesagt hatte, kommen natürlich die üblichen Klugscheißer aus ihren Löchern gekrochen und lamentieren um die Wette. Als bestens Beispiel möchte ich an dieser Stelle den Heini von der Modelleisenbahn nennen, der sich neuerdings täglich auf Daniel Jovanovs Facebookseite auskotzt und seinen unmaßgeblichen Dünnpfiff verbreitet. 

Frederik Braun

Ja ja, wenn es nicht läuft meldet sich wieder jeder zu Wort. Langsam wird es echt surreal… Jetzt forderst du anscheinend schon, dass man vor der Saison demütig in die Saison geht, dass man hoffentlich ein paar Spiele gewinnt? Ich finde es völlig okay sich vor einer Saison hoch zu pushen. Ich finde es aber nicht okay, wie mit einer Mannschaft, Trainer und Mitarbeitern umgegangen wird, wenn es nicht läuft. Es gibt so viele schöne Beispiele in der Bundesliga, wo Scheitern erlaubt ist und man über Konstanz langfristig Erfolge erzielt hat. Aber solange unsere Medienlandschaft in Hamburg so aufgestellt ist, wird das nichts werden…
 
Wenn es nicht läuft? Warst du Vogel eigentlich die letzten 10 Jahre tiefgefroren? Was für ein Opfer. Dabei geht es überhaupt nicht darum, bereits vor der Saison alles in Schutt und Asche zu legen, sondern einfach mal richtig und in der echten Relation einzuordnen. Genau das meint Frank Rost auch, aber das wollen Hohlhüpfer wie Minitrix-Freddie nicht begreifen. Moment, ich erinnere mich….
 
Die 5. HSV-Gebote
 
1. Keine Pfiffe, bevor das Spiel zu Ende ist
2. Keiner verlässt wohlmöglich das Stadion vor Spielende
3. Steht auf für den HSV und bleibt nicht sitzen
4. Jeder feuert den HSV nach einem Gegentor weiter an
5. Wir geben alles für unseren HSV, in jedem Spiel, als wenn es unserer letztes wäre…
 
Die HSV-Fans wollen ihren schlaffen Profis Beine machen, zeigen ihnen in der schweren Krise, dass sie zur Stelle sind. Im Internet werden „Die fünf Gebote im Abstiegskampf“ zum Hit. 28.000 Anhänger stehen virtuell hinter dem Team. Die MOPO sprach mit Initiator Frederik Braun (46), dem Gründer des Miniatur Wunderlands.
 
Diese Scheiße datiert vom 07.02.2014!!! Vier Jahre später stieg sein Scheiß-Verein ab, spielt demnächst die 4. Saison in der zweiten Liga. Hat echt was gebracht, der Schwachsinn. Wenn ich vor 7 Jahren für eine solche Aktion verantwortlich war und sehe, was dabei rausgekommen ist, würde ich im Jahr 2021 lieber ganz kleine Brötchen backen und den Kopf zu machen! Aber halt…
 
„Ich stand mit Gänsehaut im Büro. Das war unglaublich. Die letzten Tage habe ich kaum noch für das Wunderland gearbeitet, sondern hauptsächlich Interviews beantwortet und Mails geschrieben“, schildert der Initiator, der selbst im Block B1 sitzt und Mittwoch auch am Fanmarsch mit rund 400 Anhängern zum Training der Profis teilgenommen hat. „Die Aktion hat die Spieler inspiriert und motiviert“, sagt Trainer Bert van Marwijk
 
Man könnte sich nass machen, wenn es nicht so traurig wäre!