Na bitte, stehen „wir“ also wieder exakt da, wo wir seit gefühlten 15 Jahren immer gestanden haben. Wieder einmal hat der HSV seinen Trainer gefeuert, wieder einmal hinkt man mit der Kaderplanung (trotz 300 festangestellten Mitarbeitern) der Konkurrenz hinterher, wieder einmal hat man einen Trainer verpflichtet, ohne im Vorfeld mit ihm abzustimmen, wie denn eigentlich „seine Idee“ aussehen würde und ohne zu prüfen, ob diese „Idee“ a. überhaupt finanzierbar ist,  b. mit dem vorhandenen Kader überhaupt realisierbar ist und c. ob man sich mit dem Übungsleiter überhaupt auf eine einvernehmliche und für den Verein vernünftigen Kaderplanung einigen kann. Alles muss immer husch-husch gehen, ein Plan steckt so gut wie nie dahinter. Schon jetzt kann jeder, der unfallfrei bis 4 zählen kann, erahnen, wie dieses Horneburger Schießen erneut ausgehen wird – der Verlierer wird wie immer der Verein sein. Und, bei aller Liebe, wie man den für den Kader verantwortlichen Herren (Boldt und Mutzel) immer noch ein Zeugnis austellen kann, was besser als 5 lautet, ist mir ein Rätsel. Zuerst will man den aktuellen Zweitliga-Toschützenkönig Dursun und kriegt ihn überraschenderweise nicht. Dann will man einen eindimensionalen Hofmann (28) ohne Wiederverkaufswert, den will jetzt Neu-Coach Malle-Timmy Walter nicht. 

Hintergrund: Obwohl der HSV den 28-Jährigen gerne verpflichten würde, bevorzugt Walter für seinen Spielstil andere Stürmertypen. Der 1,95 Meter große Hofmann, in der Fußballsprache ein klassischer Wandspieler, hat seine Stärken mit dem Rücken zum Tor. Walter steht dagegen eher auf schnelle und umtriebige Stürmer, die ein hohes Tempo gehen. (Quelle: Abendblatt.de)

Na, so eine Überraschung. Wie verzweifelt man inzwischen im Volkspark ist, kann man an folgender Nachricht ablesen. : „Xavier Amaechi. Der 20-Jährige, der für ein halbes Jahr an den KSC verliehen war, soll beim neuen Trainer Tim Walter eine neue Chance erhalten. Mit seinen individuellen Stärken könnte der schnelle Engländer gut in dessen Spielphilosophie passen.“ Heilige Mutter Gottes. Der Junge hat es in Hamburg nicht geschafft und er hat es in Karlsruhe nicht geschafft, weil er als 20-Jähriger immer noch B-Jugendfußball spielt. Und der soll nun die Hoffnung für die nächste Saison sein? Der und Aaron Schonlau? Na, herzlichen Glückwunsch. Wisst ihr, Fehler kann man machen, Fehler macht jeder. Aber irgendwann sollte man doch einmal aus seinen Fehlern gelernt haben, oder? Nicht so beim HSV, denn hier hat man monatelang Zeit, einen Transferplan A, einen Transferplan B und einen Transferplan C zu erstellen und nichts davon hat man offensichtlich getan. Millionen Vögel arbeiten in der Abteilung Boldt, man beschäftigt Analysten, Chef-Scouts und Torwarttrainer-Koordinatoren, aber wenn dann Dursun absagt und Walter einen Hofmann nicht will, steht ein Verein, der mehr für Berater-Honorare ausgibt als so mancher Bundesliga-Klub, mit runtergelassener Hose da und setzte seine Hoffnungen auf ein dröges Ex-Juwel? 

Wann endlich reagiert der Aufsichtsrat auf diese Art der Arbeitsweise? Wie blind, krank oder korrupt muss man sein, wenn man diesen Scheißdreck ein drittes Jahr in Folge durchgehen lässt? Zum „Glück“ hat man keinen Gregortitsch, keinen Demirbay, keinen Calhanoglu, keinen Son und keinen Tah mehr und man auch keinen Filip Kostic mehr, die man für lächerliche Beträge verscherbeln kann, um von seinen eigenen Unzulänglichkeiten, seiner Faulheit und seiner Planlosigkeit ablenken zu können. Heute bezahlt man einfach ein paar befreundete Berater, lässt sich für angeblich ablösefreie Transfers feiern, während man den ärgsten Altschrott nicht verkauft, sondern verschenkt. 

#StopBoldt

Noch einmal kurz zu einem anderen Thema. 

Wie kann das sein? Wie kann ich eine Summe, die zweckgebunden für die Sanierung des Stadions gedacht war, so offensiv als Teil der Sicherung für ständige Ausgaben deklarieren? Nach meinem Verständnis dürften die € 23,5 Mio., die die Stadt für das Vereinsgelände hingeblättert hat, in keiner externen Betrachtung eine Rolle spiele, schon gar nicht als Sicherheit für andere Zahlungen (beispielsweise Gehälter, Abfindungen, Transfers etc.), die nicht unmittelbar mit dem Stadion zu tun haben. Ich habe die Frage gestern via Twitter an den Finanzsenator der Stadt Hamburg, Herrn Andreas Dressel gerichtet und bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte. Immerhin handelt es sich hier um Steuergelder der Hamburger Bürger und zumindest ich möchte nicht, dass von meinen Steuern die Abfindung für Herrn Thioune bezahlt wird. Zum Glück ist das neue Vereinswappen des HSV rechtzeitig vor Beginn der neuen Spielzeit fertiggeworden…

https://www.transfermarkt.de/tim-walter/profil/trainer/30352

https://www.transfermarkt.de/ricardo-moniz/profil/trainer/5041

Man beachte die lebhafte Vereins-Karriere bei „Technik-Guru“ Moniz, immerhin 14 verschiedene Jobs in 11 Jahren bei insgesamt 13 verschiedenen Vereinen. Das nenne ich mal Kontinuität 😀 😀 

Damit aber nicht genug….

Die Klub-Bosse wollen den Kader umbauen. Gideon Jung (26) und Khaled Narey (26) sollen in jedem Fall weg. Auch Jan Gyamerah (25), Jeremy Dudziak (25, alle Vertrag bis 2022) sowie David Kinsombi (25, Kontrakt bis 2023) können sich was Neues suchen.

Beim Trainingsstart am 16. Juni dürften Jung und Narey nicht mehr dabei sein. Entweder haben die beiden bis dahin einen neuen Verein. Wenn nicht, müssen sie wohl mit der Regionalliga-U21 von Trainer Pit Reimers (37) trainieren.

Die Spieler und ihre Berater sind informiert. Die Gespräche laufen. Klar ist: Ohne Abfindung wird es wahrscheinlich nicht gehen. In Corona-Zeiten wird kein Abschiebe-Kandidat bei einem neuen Verein so viel verdienen können wie aktuell in Hamburg.

Interessant auch, wie es mit Gyamerah weiter geht. Der Verteidiger hat bereits seinen Spind im Volkspark ausgeräumt. Nicht ausgeschlossen, dass er ihn in knapp zwei Wochen erst mal wieder einräumen muss. Konkrete Offerten gibt es bislang offenbar noch keine.

In der Spur ist auch der Agent von Dudziak. Der Mittelfeldspieler war im Saison-Finale suspendiert worden. Weil er zwei Mal zu Mannschaftsterminen zu spät war, hatten Drei-Spiele-Trainer Horst Hrubesch (70) und Sport-Vorstand Jonas Boldt (39) ihn gefeuert. Klare Angebote liegen aber wohl noch nicht vor. (Quelle: Bild.de)

Eines muss man Judas Boldt lassen – er kann wirlich absolut überhaupt nichts. Naja, außer sich selbst vermarkten vielleicht. Die Spieler, die man loswerden will, werden rechtzeitig so enteiert, dass man sie ohne Abfindung nicht mal verschenkt bekommt. Natürlich auch deshalb, weil man sie zuvor mit Mondgehälter zugeschissen und nicht vermittelbar gemacht hat. Man muss noch nicht einmal böswillig sein, wenn man auf den Gedanken kommt, dass all das mit Vorsatz passiert.