Das hat ja nun nicht wirklich lange gedauert. Genau einen halben Tag brauchte das Hamburger Auftragsblatt, um den eigenen Kandidaten (Präsident Pinselreiniger) als die ultimative Lösung für alle zukünftigen e.V. und AG-Probleme zu kennzeichnen. Warum das zum tiefsten Boulevard verkommene Schmierblättchen dies macht? Naja, ganz einfach. Weil man sich von einer erneuten Präsidentschaft Jansen beste Informations-Weitergabe erhofft. Was schon wunderbar funktinioniert hat, als der Dauer-Patient noch so tat, als wäre er Profi und was noch besser funktionierte, als der KIötenlackierer später als Präsi von Kühnes Gnaden fungierte, soll nun finalisiert werden. Denn was könnte den Hamburger Schmierfinken schlimmeres passieren als ein e.V. Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender, der ihnen die Infos verweigert. Deshalb muss man rechtzeitig anfangen, das hohle Wahlvolk zu motivieren. 

Überraschend war die Nachricht, wen Jansen für sein Team gewinnen konnte: Bernd Wehmeyer. Der langjährige Clubmanager, der 1983 mit dem HSV den Europapokal der Landesmeister gewann, könnte neben Michael Papenfuß einer der zwei neuen Vizepräsidenten werden. Ein kluger Schachzug von Jansen, der es Gegenkandidaten (die Frist endete am Freitag um 23.59 Uhr) schwer machen dürfte, sein Team in dieser Konstellation zu schlagen. (Quelle: Auftragblatt.de)

Also zuerst einmal war die Personalie Wehmeyer nicht überraschend, sogar ich wusste schon seit 3 Tagen davon. Aber warum genau ist Team-Manager Fummel jetzt eigentlich eine gute Wahl? Was genau macht so ein Vize-Präsident eigentlich, außer vielleicht, dem Präsi die fehlenden Wahl-Stimmen zu besorgen? Im Grunde greift hier wieder das gleiche Prinzip wie bei Boldt/Hrubesch. Ein chronischer Versager schmückt sich mit einem prominenten Namen, um seine Ziele zu verwirklichen. Dabei macht der Umstand, dass sich die Herren Hrubesch und nun Wehmeyer für derart billige Winkelzüge hergeben, mehr betroffen als traurig. Dabei muss man sich diese kranke Logik einmal vollumfänglich reintun. Da kommt dieser rockende Le Coque, der schon in seiner ersten Amtszeit permanent bewiesen hat, dass er mit dieser Aufgabe rettungslos und intellektuell überfordert war, um die Ecke und den Herren vom Auftragsblatt läuft vor Freude das Wasser aus der Hose. Keine präsentierten Ideen, keine Konzepte, nichts ist notwendig, um Jansen schon weit vor der Wahl zum Vize-König auszurufen. 

Mal angenommen, da kommt nun ein Bewerber-Team mit dem deutlich besseren und praktikableren Konzept, aber die haben dann nicht den Wunderheiler Wehmeyer als Sozius dabei. Für die Hofberichterstatter ist man im selben Moment nicht wählbar, das nenne ich objektive Berichterstattung. Fakt bleibt: Wenn man in Hamburg gewählt bzw. ernannt werden möchte, muss man nichts können. Man muss nur rechtzeitig und nachhaltig den medialen Fluß bedienen und die faulen Schmierlappen informieren. Ob dies dann zum Nachteil des Verein, wie in all den letzten 20 Jahren geschieht, spielt keine Rolle.