OFFENER BRIEF AN DIE MITGLIEDER DES HAMBURGER SV


Liebe HSV-Mitglieder, -Fans und -Sportler*innen,


wie ihr vielleicht schon erfahren habt, hat der Beirat des Hamburger SV e.V. uns – Marinus Bester, Edina Müller und Philipp Wenzel – als Team nicht zur Präsidiumswahl auf deranstehenden Mitgliederversammlung am 7. August 2021 zugelassen. Mitgeteilt wurde uns diese Entscheidung in einer E-Mail am vorgestrigen Freitag, nachdem wir dem Gremium unser Konzept in der vergangenen Woche in einer zweistündigen Präsentation vorgestellt hatten.

Als Grund für die Nicht-Zulassung wird einzig das Alter und die daraus angeblich resultierende fehlende Eignung von Philipp als Schatzmeister angeführt, von der wir aufgrund seines Abschlusses als Volkswirt, seiner strategischen Tätigkeit bei Fridays for Future und seinen Erfahrungen in der Medienlandschaft aber bedingungslos überzeugt sind.
Der Schritt des Beirats lässt uns daher völlig fassungslos zurück, auch das unhanseatischeVorgehen des Gremiums können wir nicht nachvollziehen. Wir nehmen die Entscheidung als beispiellosen Akt der Altersdiskriminierung wahr und erkennen offensichtliche Angst vor Veränderung. So handelt man schlichtweg dem Wohle unseres HSV zuwider.

Mit der Entscheidung, unser Team nicht zuzulassen, wurde nicht nur unsere Kandidatur verhindert, sondern die Mitgliedschaft auch um die Chance einer Wahl und einer inhaltlichen Debatteüber die Zukunft unseres Vereins gebracht. Denn darum ging und geht es uns: Nicht um Personen oder Wahlkampf, sondern Themen und Inhalte. Die Unterstellung, wir hätten unsere Kandidatur an Bedingungen geknüpft, ist außerdem falsch und bewusst irreführend.
Wir wollten lediglich gemeinsam als Team antreten, was laut Satzung möglich ist.

Unser Plan wäre es eigentlich gewesen, dem HSV in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren ein neues Gesicht zu geben. Ihm Diversität sowie eine klare Haltung zu verleihen und dies aus dem Präsidium heraus vorzuleben. Wir wollten den Verein ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich nachhaltig aufstellen, damit unser HSV der Vorreiter wird, der er eigentlich sein müsste. Wir hatten vor, Heterogenität, Vielfalt und Frauen zu fördern, was nachweislich zu besseren Ergebnissen führt und den HSV zu einem gesellschaftlichen Treiber zu machen, auf den man als Mitglied, Fan oder Sportler*in stolz sein kann.

Die Mitgliedschaft des HSV hätte deshalb auf der Mitgliederversammlung die Wahl haben können. Zwischen dem Status Quo und einem progressiven und mutigen Aufbruch. Wir hätten euch gerne in den nächsten Wochen unser Konzept vorgestellt, euch auf der Mitgliederversammlung ein innovatives und inhaltlich fundiertes Wahlangebot gemacht und dieses mit Euch diskutiert. Stattdessen halten einige Personen im Verein von innen die Tür
zu und riegeln den HSV hermetisch ab. Wir sind fest davon überzeugt: Unser Verein braucht ganz dringend inhaltliche Debatten, Veränderungen und vor allem auch Menschen, die die Kompetenz haben, das Ganze
anzugehen.


NUR DER HSV


Marinus Bester, Kandidat für das Amt des Präsidenten
Edina Müller, Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin
Philipp Wenzel, Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten und Schatzmeisters

 

Kommentar: Ich weiß nicht, ob Marinus Bester ein besserer Präsident  als Marcell Jansen gewesen wäre. Ich weiß auch nicht, ob Philipp Wenzel als Schatzmeister besser gewesen wäre als Herr Schulz. Was ich aber weiß -ich hätte (wenn ich denn noch Mitgliedw wäre) das verdammte Recht auf eine Wahl gehabt. Ich hätte gern das Recht gehabt, mir das Konzept anzuhören, um mir ein eigenes Bild machen zu können. Es kann doch nicht sein, dass ein noch nicht einmal gewähltes Gremium von 5 Schießbudenfiguren für mich als zahlendes Mitglied die Entscheidung trifft, wen ich wählen darf und wen nicht. Diese Vorgehen ist absolut einmal in der langen Geschichte des Vereins und muss um jeden Preis sanktioniert werden. Nur, wer soll das tun? Die hier?