Von Moritz Heyer war in diesen Tagen zu hören, dass das Trainingslager in Grassau unter Drill-Sergeant und Spieler-Demütiger Walter „das anstrengenste Trainingslager seiner Karriere“ war. Auf der Homepage des HSV bekannte der Defensiv-Allrounder: „Ich habe schon ein paar mal überlegt, ob ich schon jemals so eine harte Sommervorbereitung absolviert habe. Mir ist aber nichts Vergleichbares eingefallen. (lacht) Die hat es schon in sich und die Ermüdung ist spürbar, das ist aber ganz normal.“. Ja Wahnsinn, sollte dann doch mal der Groschen gefallen sein und man in Hamburg bemerkt haben, dass der Grundstein für eine erfolgreiche Saison in der systematischen Vorbereitung liegt? Man könnte fast den Eindruck gewinnen, wenn man Standard-Sprüche dieser Art nicht jedes Jahr zu dieser Zeit gelesen hätte und eben auch nicht von allen Vereinen. 

So hört man beispielsweise aus Gelsenkirchen: 

Grammozis musste die Hebel in der Vorbereitung an klaren Stellen ansetzen. Eine dieser war der Konditionsbereich. Schalke war in der vergangenen Saison die laufschwächste Mannschaft. Damit sich dies nicht mehr wiederholt, hat Grammozis das Team richtig ackern lassen. An zwei Tagen im Trainingslager in Mittersill wurde deshalb jeweils fünf(!) Stunden trainiert. Dementsprechend haben auch zahlreiche Spieler erklärt, dass es das anstrengendste Trainingslager war, das sie je mitgemacht haben. (Quelle: Sky.de)

Atom-Gähn. Manchmal fragt mich sich, ob dieses ganze Fußball-Business (und etwas anderes ist es nicht mehr) nur noch aus Show, Sprüchen, PR-Scheiße und Worthülsen besteht. Spieler, Trainer und Manager sondern in Satzbaustein-Manier das ab, von dem sie denken, dass die Anhänger es lesen wollen, Hofberichterstatter schreiben genau das auf, von dem sie glauben, dass es bei ihren Lesern und Abonnenten am besten ankommt. Stimmen tut von all den weniger als nichts. Weder ist das Trainingslager besonders hart und anspruchsvoll gewesen, noch steckt hinter der aktuellsten Verpflichtung ein langjähriger Plan,  ein intensives Scouting oder eine ausgeklügelte Strategie. Zumeist ist ein Trainingslager wie das andere und das neueste Juwel wurde nach Hamburg kutschiert, weil sich Berater und Sportchef auf einen hübschen Deal geeinigt haben. Die Hohlhüpfer wittern ein Konzept, welches es nie gegeben hat und nie geben wird. 

Mich langweilt das alles nur noch.

Zum Schluss…

…das Letzte.

Apropos langweilen. Spricht eigentlich noch irgendjemand von diesem unglaublichen Stunt des Beirats, der nur und ausschließlich Präsident Pinselreiniger zur Wahl des e.V. Präsidenten zulässt? Keine Sau! Was hatte ich geschrieben? Zwei Tage Shitstorm und dann ist der Skandal ausgesessen. 

In diesem Sinne…