Eigentlich ist es ja wie jedes Jahr, es heißt nur immer anders. Mal will man mehr auf den Nachwuch setzen, dann plant man eine Verjüngung des Teams und dann möchte man den Alterschnitt senken. Heißt immer anders, ist immer das Gleiche und mißlingt jedes Jahr erneut. Dann verplichtet man in dem einen Jahr „erfahrene Kräfte“, in der Saison darauf nennt man sie „Säulenspieler“ und nun sind es halt die Mentalitätsprofis. Auch diese Begriffe umschreiben den gleichen Spielertypus und wie immer werden die Herren in den einen Topf mit Scheiße fassen. Egal, ob sie nun Kreuzer,Todt, Knäbel, Becker, Moldt oder Butzel heißen. Denn eines hat dieser Verein noch immer geschafft: Er hat grundsätzlich immer die falschen Spieler geholt, während an anderen Orten und bei anderen Vereinen die (Scouting)-Hausaufgaben offenbar besser gemacht wurden.  Und irgendwie kann ich jetzt schon sehen, wie Kollege Glatze die ersten 100%igen verknallt, Herr Meffert Vorstellungen abliefert, die man ihm in Kiel nicht zugetraut hätte und Herr Schonlau Laufduelle gegen 21-Jährige verliert, deren Namen man in Hamburg noch nie gehört hat. Denn nicht nur das Leistungsvermögen der jeweils Verpflichteten ist in Hamburg tradionell bemerkenswert unterdurchschnittlich, die Einstellung zum Beruf und besonders zum Arbeitgeber HSV ist es ebenfalls. 

„Der Grundgedanke war, wieder mehr zu spielen. Leider ist nicht alles reibungslos gelaufen“, zog Ulreich Bilanz und auch Konsequenzen. „Ich habe von vornherein gesagt, dass ich kein Interesse an einem zweiten Jahr in der 2. Liga habe und daher meinen Vertrag aufgelöst. (Sven Ulreich)

„Ich war lange beim HSV, ich habe viel miterlebt“, sagt van Drongelen, der von „sehr schlechten Momenten, mental schwierigen Momenten, aber auch positiven Erlebnissen“ in seiner Zeit in Hamburg spricht und erklärt: „Jetzt war es für mich gut, in eine neue Umgebung zu kommen, um auch den Kopf freizumachen. Wenn ich in mein fünftes Jahr in Hamburg gegangen wäre, da trägst du einen schweren Rucksack mit dir rum.“

Diese kurzen Stellungnahmen sagen in der Tat mehr aus als der PR-Gelaber von „geilen Team“ und dem „härtesten Trainingslager in der Geschichte des deutschen Fußballs“. Denn diese Spieler stehen in Hamburg nicht mehr unter Vertrag, sie sind demnach in der Lage, die Wahrheit sagen zu können. Die Wahrheit ist indes eine einzige Bankrotterklärung für die Welt-Einkäufer Moldt und Butzel, aber was die können weiß man spätestens seit Amaechi, Ewerton, Harnik, Letschert,  Gjasula und gefühlten 40 anderen. Dabei muss man sich das Ganze wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ulreich wird mit riesigem Tamtam aus München eingeflogen, während man zeitgleich einen U21-Europameister für € 250.000 nach Frankreich verschenkt. Dann sagt Maltafuß Svenni, dass er es maximal eine Saison in der zweiten Liga aushalten würde und als Belohnung bekommt er einen Vertrag über drei Jahre. Den beiden Herren muss doch wohl jemand mit Anlauf ins Hirn gekackt haben, wer macht denn bitte solche Verträge. Ex-Kapitän Ricki van Dingeldong, dem man nun wahrlich fehlendes Engagement nicht unterstellen kann, machte drei Kreuze, als er endlich nach Berlin abdüsen konnte,  ein weiteres Jahr im hochtoxischen Volkspark hätte ihn wohl die Karriere, zumindest aber den Verstand gekostet. 

Was sagte der Weltklasse-Spieleröffner Schonlau noch bei seiner Vorstellung? „Ich wollte immer schon mal in Hamburg leben“. Geil. Und Robby Glatze erklärte natürlich, dass der HSV eigentlich in eine ganz andere Liga gehören würde, er meinte wohl nicht die 3. Ach ja,  nach dieser Saison laufen die Verträge der Herren Feuer Hernandes, Oppermann, Leistner, Bates, Gyamerah, Gjasula, Dudziak, Wintzheimer und Meißner sowie die Leihen der Spieler Kaufmann und Muheim aus. 11 von 27. Das wird ein Spaß…

5 gute Gründe für die nächste Scheiß-Saison

1. Die Versager Moldt und Butzel sind immer noch an Bord.
2. Tim Walter war als Trainer bestenfalls Plan D
3. Die katastrophale Situation des Gesamt-Vereins (e.V., Beirat, Jansen) konterkariert einen Aufbruch
4. Nach dieser Saison laufen weitere 11 Verträge aus, mit den meisten Spielern würde man weder in der 1. noch in der 2. Liga verlängern
5. Man hat einfach nur noch eine absolut durchschnittliche Mannschaft mit Baustellen ohne Ende
6. Mir würden noch 20 weitere Gründe einfallen

In diesem Sinne, fertigmachen zum Jubeln 😀