…muss man halt eine Geschichte erfinden und sei sie noch noch albern und haarsträubend. Im Grunde macht der HSV bekanntlich seit Jahren nichts anderes und so ist es nun auch im Vorfeld der 4. Zweitliga-Saison in Serie. Ich hatte im Verlauf des Blogs mehrfach den Niedergang des Vereins skizziert, hatte den Weg von van Nistelrooy und Ze Roberto zu Gjasula und Mickel aufgezeigt, hatte bewiesen, dass es die Würdenträger dieses Vereins  in den letzten 8 Jahren geschafft haben, ca. € 150 Mio. zu verbrennen, um gleichzeitig den Marktwert der Manschaft um € 100 Mio. zu reduzieren. Was also muss man nun machen bzw. was macht man nun, um die eigenen Fehlleistungen zu kaschieren und trotz einer Truppe der Maltafüße und Namenlosen so etwas wie Begehrlichkeit beim dünn-angerührten Teil der Anhängerschaft auszulösen? Man erfindet Geschichten, darin ist dieser Verein ganz groß. 

Das Teilnehmerfeld für die kommende Zweitliga-Saison 2021/22 steht fest und zählt im Hinblick auf die TRADITIONSWUCHT wohl zum Besten, was die zweithöchste deutsche Spielklasse je zu bieten hatte. Allein mit dem FC Schalke 04, Werder Bremen, Hansa Rostock und Dynamo Dresden stoßen vier große Traditionsclubs neu dazu. 

„The Super League“ – unter diesem Namen kündigten am 18. April dieses Jahres zwölf europäische Top-Clubs eine neue Elite-Liga an, in der sich fortan in einem weitest­gehend geschlos­senen System nur noch die vermeintlich besten, vor allem aber die umsatz- und einnahme­stärksten Fußball­clubs des Kontinents duellieren sollten

Dass ein solch drastischer Schritt auch gar nicht notwendig ist, damit eine höchst­attraktive Liga entstehen kann, zeigt ein Blick auf die kommende Spiel­zeit in der 2. Bundes­liga. (Quelle: https://hsvlive.hsv.de/2021/06/18/strahlkraeftiges-line-up/)

Ja genau,  Traditionswucht 😀 😀 Was kommt als Nächstes? Schreiben die Wortschöpfungs-Götter des Vereins vor der nächsten und, wenn man Glück hat, 5. Saison in der zweiten Liga, dass man stolz darauf ist, dass der ruhmreiche HSV der einzige Verein ist, der noch nie aus dem Unterhaus des deutschen Fußballs abgestiegen ist? Der Vergleich mit der vorerst gescheiterten Super League ist derart grotesk,  dass einen das große Schütteln überkommt. Das alles ist inzwischen derart dümmlich, dass wirklich nur die Hohlsten und Bedürftigsten darauf reinfallen (wollen). Tatsache ist – die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller und sie ist nicht mehr aufzuhalten. Heute, im Jahr 2021, kommen die Pfeifen plötzlich auf die grandiose Idee, es mit jungen Spielern zu versuchen, eine Maßnahme, die man bereits spätestens 2014 hätte einleiten müssen,  aber damals war man (Beiersdorfer) bekanntlich der Meinung, man wäre nicht in Freiburg und sowas könnte man dem anspruchsvollen Hamburger Publikum nicht verkaufen. Dieser Verein ist grundsätzlich bei allem zu spät, was er tut. Er rennt jeder erkennbaren Entwicklung um Jahre hinterher. 

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Zum Schluss…

…das Letzte. 

Heute: Ziemlich interessante Aussagen von Bogenschütze und Kronleuchter Maladen Petric im großen Karriere-Interview.

Der HSV wurde zuvor Vierter und Sie sagten, der Verein habe „höhere Ambitionen“ und Sie sähen die Chance, „in der Champions League zu spielen“. Sie wurden unumstrittener Leistungsträger und kamen 2009 sowie 2010 jeweils ins Halbfinale von UEFA-Cup und Europa League. Gab es damals schon Anzeichen für den Absturz, der anschließend folgte?

Petric: Sehr, sehr viele sogar. Ich kann mich an eine Situation nach meiner zweiten Saison erinnern, da saßen wir noch drei Stunden nach dem Training ungeduscht und nicht umgezogen auf dem Boden des Fitnessraums und starrten die Wand an, weil wir merkten, dass vieles schiefläuft und man dringend etwas dagegen unternehmen muss. Wir haben dann versucht, die Probleme anzusprechen, doch das fand kein Gehör. Wir Spieler waren deshalb mental ziemlich am Ende und viele von uns unzufrieden, denn wir haben gespürt, dass es mit dem Verein bergab geht.

Sie kamen in Ihren vier Jahren bei den Rothosen am Ende auf ganze neun Trainer.

Petric: Dieses Kommen und Gehen, auch von Spielern, war unglaublich. Es war ein Phänomen, dass Spieler zum HSV wechselten und dann nicht annähernd die guten Leistungen brachten, die man von ihnen kannte. Ich erinnere mich an Thiago Neves, der in Brasilien das große Talent war, in Hamburg aber keinen Fuß vor den anderen brachte. Das gab es so oft – alles Anzeichen dafür, dass man sich im Verein nicht so wirklich wohlfühlt.

Hamburg ist eine Medienstadt, in der gerade rund um den HSV nie Ruhe herrscht. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Petric: Die Journalisten standen vor dem Eingang zur Kabine und belagerten uns, das war unglaublich und erschreckend zugleich. Auch dort hätte der Verein eingreifen müssen, doch er hatte mit den Medien ein zu enges Verhältnis. Das war alles zu offen, man ließ zu viel zu. Die Journalisten hatten zu viele Möglichkeiten und waren zu nah an der Mannschaft, im Trainingslager wurden sie im Teamhotel untergebracht.

(Quelle: https://www.spox.com/de/sport/fussball/2107/Artikel/mladen-petric-im-grossen-karriere-interview-das-war-der-moment-am-dem-ich-ans-aufhoeren-dachte-itw,seite=2.html)