Eigentlich sollte dieser Blog erst morgen erscheinen, aber aus aktuellem Anlass haben wir entschieden, ihn einfach einen Tag vorzuziehen. Steigen wir da ein, wo wir gestern aufgehört haben. Beim Podcast Kicker meets DAZN, wo zwei Blockflöten vom Kicker mit ihren knallharten Investigativfragen Vorstands-Zauberlehrling Boldt in die journalistische Zange nehmen. Fragen wie: „Kann der HSV gar nicht lange in der zweiten Liga überleben, ist er verdammt aufzusteigen?“

Wir sind gespannt auf Deine Antwort, Jonas:

„Natürlich wird es von Jahr zu Jahr schwieriger. Man hat alles auf eine Karte gesetzt, man muss aufsteigen und wenn das jetzt nicht funktioniert, dann geht das den Bach runter. Das hat natürlich mit der Wirtschaftlichkeit zu tun, wenn man da über den Verhältnissen lebt. In erster Linie ist es aber häufig so gewesen, dass die Verantwortlichen gesagt haben, wenn ich nicht aufsteige, dann werde ich ja entlassen. Das ist jetzt vielleicht anders.“

Was ist denn das für eine Wischiwaschi-Ausweiche? Wieso versteckst Du Dich hinter Deinen Vorgängern? Die sind Geschichte. Du bist seit 2019 „The Man“, der Macher, der Entscheider. Als solcher solltest Du doch eine simple Frage beantworten können. Ist der HSV verdammt dazu, aufzusteigen? Aber klare Antworten sind nicht so Dein Ding, oder? Und wieso ist das mit dem entlassen werden jetzt vielleicht anders? (Spoiler Alert: Das fände ich in diesem Fall doch sehr bedauerlich.) 

Auch auf die Frage: „Warum war die Zusammenarbeit mit Daniel Thioune am Ende nicht erfolgreich genug?“ kommt als Erwiderung von Dir nur:

„Was heißt erfolgreich?“

Tja, was heißt das wohl? Was hast Du Dir eigentlich dabei gedacht, den armen Tropf nach Hamburg zu holen? Die Antwort bleibt er uns schuldig. Allerdings liefert Boldt zum Thema Thioune folgendes:

„Mir hat mal einer die Frage gestellt, wenn Du doch überzeugt bist, warum machst Du die neue Saison nicht mit ihm weiter? Also, rein inhaltlich habe ich die Überzeugung mit Daniel Thioune. Ich glaube aber, dass auf Strecke einfach zu viele Dinge dann auch kaputt gegangen sind. Dafür hättest Du die komplette Mannschaft dann vielleicht teilweise austauschen müssen.“

Die komplette Mannschaft vielleicht teilweise austauschen? Hä, wie geht das denn? Und wieso waren alle gegen Thioune? Der wollte jeden mitnehmen, hat sich immer vor die Mannschaft gestellt, selbst wenn sie versagte, und war, wie auch Du selbst zugibst, ein netter Kerl. Was, zur Hölle, ist da passiert und wieso konntest Du nichts dagegen unternehmen? Ein Sportvorstand hat doch wohl die Mittel und Möglichkeiten, einen Trainer zu schützen, zu unterstützen und die Störenfriede in einer Mannschaft zu isolieren und zu disziplinieren. Aber lassen wir das. Es bringt bekanntermassen nichts, über vergossene Milch zu weinen. Schauen wir lieber in die Zukunft. Stellen wir uns die Frage nach Deinem Konzept und der Spielidee dahinter. Oder, wie es die Kollegen vom kicker formulieren: „Was für einen Fußball soll der HSV jetzt spielen?“. Jonas?

„Der HSV wird in der zweiten Liga immer eine Mannschaft sein, die den Ball hat, weil die Gegner ihn Dir einfach überlassen. Das heißt, Du musst einen Fußball spielen, der natürlich ballorientiert ist, der nach vorn geht, der Chancen kreiert. Und das wundert mich dann immer, wenn die Leute sagen, da ist ja keine Philosophie dahinter.“

Das wundert Dich? Ok, dann hast Du ja jetzt die Gelegenheit, uns Deine Philosophie vorzustellen. Schieß los!

„Wir wollen Fußball spielen in der zweiten Liga, weil das hier anders nicht angenommen wird und auch nicht funktioniert.“

Hä? Die Idee ist, Fußball zu spielen? Geht das auch genauer?

„Wenn man die letzte Saison als Maßstab nimmt, laufen wir viel mehr, bestreiten mehr Zweikämpfe, pressen viel höher. Es ist ein aktives Spiel, so würde ich es nennen, und da ist schon eine klare Idee dahinter, ist ja logisch.“

Herrgott nochmal, welche denn? Laufen, pressen, Fußball spielen kann doch nicht alles sein.

„Das jeder Trainer das ein bisschen anders interpretiert ist auch klar. Aber der Trainer wird ja ausgewählt anhand dessen, was wir hier spielen lassen wollen. Wenn es dann heißt, der HSV hat keinen Plan und er lässt sich vom Trainer etwas aufdiktieren, dann ist das sehr populistisch und weit hergeholt.“

Weit hergeholt ist hier nur eines: Dein Gequatsche. Und statt populistisch hättest Du mal besser realistisch sagen sollen. Wie siehst Du überhaupt die Rolle eines Trainers?

„Der Trainer ist der wichtigste leitende Angestellte.“

Ach, und was bist dann Du?

„Die Herausforderung hier ist, nicht nur einfach die Idee zu haben, sondern den Widerständen immer wieder zu trotzen und die Widerstände hier sind einfach aufgrund des Standorts und der Vergangenheit um ein Vielfaches höher.“

Widerstände? Welche Widerstände? Du bist dreimal nicht aufgestiegen, hast Kohle ohne Ende verbrannt, Spieler wie Amaechi, Özcan, Harnik, Ulreich, Gjasula und Leistner geholt und einen Spieler wie Terodde gehen lasssen, sinnlose Leihen wie die von Fein, Schaub, Beyer, Kaufmann gemacht, jede Saison einen Trainer verschlissen und sitzt immer noch fest im Sessel. Ich kann da beim besten Willen nicht besonders viel an Widerständen erkennen. Wo sollen die sein?

Oder meinst Du etwa die Presse? Diese Hofschranzen, die Du nun schon seit über einer Woche auf allen Kanälen mit Deinem Bullshit bespielst und die, das zeigt auch dieser Podcast, nicht eine einzige harte Nachfrage stellen oder Dich mit Deinen Fehlentscheidungen konfrontieren. Da hatte ja der Zwischenrufer auf der MV, den Du so einzigartig arrogant abgekanzelt hast, mehr Eier in der Hose, als die ganze Bande von Bild, Mopo, Auftragsblatt, NDR, usw. zusammen. Die tummeln sich halt gerne auf den Pressekonferenzen und das war es dann auch. Von den beiden Kicker-Backfischen hier garnicht zu reden.

Lassen wir das, es bringt einfach nichts. Da kommt nur heiße Luft und Bahlsenkekse, würde Grave sagen. Judas kann immer alles schön erklären, mit vielen Worten und wohlklingenden Phrasen. Aber leider komplett ohne konkrete Inhalte. Und die Frage nach seiner Verantwortung bleibt er stets schuldig. Selbstkritik ist ein Fremdwort für diesen Vorstandsdarsteller und seine Arroganz ist legendär. Leider habe nicht die Hoffnung, dass sich der Verein unter dieser Führung vorwärts oder besser aufwärts entwickelt und die Einzigen, die das ändern könnten, sind seit Monaten im Tiefschlaf versunken, der AR.

Was mein Fazit aus diesem Podcast ist?

Dass ich mir so schnell keinen mehr antun werde.

Vergeudete Lebenszeit.

 

Meanwhile…

Ok, ich gebe es zu, das ist von Colbert geklaut, aber diese Meldung ist für so eine Rubrik wie gemalt: Der uns allen nur zu gut bekannte Bobby Wood wurde im letzten Spiel seines Vereins Salt Lake City in der 61. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Alex Kei.

Das allein wäre noch keine Meldung, aber das: Bobby Wood wurde gegen einen 13jähringen ausgewechselt.

Das soll nämlich das offizielle Alter des 1,85m großen Stürmers von der Elfenbeinküste sein. Silas Wamangituka läßt grüßen. Und so sieht er aus, der pubertäre Strolch: