Volker Struth, laut eigenem Bekunden „Im Auto gezeugt, bei der Oma aufgewachsen“, hat etwas aus sich gemacht. Und diese Erfolgsgeschichte teilt der Selfmade-Mann nun mit der ganzen Welt. In seinem Buch mit dem Titel „Meine Spielzüge – Aus der Kohlensiedlung zum erfolgreichsten Spielerberater Deutschlands“ erzählt er von seinem Leben, seinen Erfolgen und davon, wie absurd es im deutschen Profi-Fußball so zugeht.
Man beachte auch den runden, gelben Aufkleber (in der Branche nennt man so etwas einen „Störer“) auf dem viele Kaufan-Reizworte gedruckt sind: Toni Kroos, Dayot Upamecano, Benedict Höwedes, Marco Reus, Mario Götze, Rainer Calmund, Niklas Süle, David Alaba, Julian Nagelsmann,… da merkt man gleich, das muss einer sein, der viele kennt, die ich auch kenne. Potzblitz, was ein Teufelskerl, her mit dem Buch.
In der Tat, der Mann ist bemerkenswert, aber vielleicht anders, als er denkt. Auf jeden Fall ist er nicht uneitel.
Volker Struth – Das V steht für Victory.
Struth brachte Toni Kroos zu Real Madrid und machte ihn zum bestbezahlten deutschen Spieler. Er war Berater von Marco Reus und Mario Götze und hat seine Agentur 360Sports, vormals SportsTotal, zu einer der größten Spielervermittlungsfirmen in der Fußball-Welt entwickelt. Hier ein Interview mit ihm Anfang des Jahres im Sport1 DoPa anläßlich Corona und Fußball, aber auch der Umfirmierung seiner Agentur:
Eine der zentralen Weisheiten in seinem Buch lautet:
„Du musst als Agentur groß sein. Denn Größe bedeutet Macht auf dem Markt, an die Großen trauen sich die anderen nicht so schnell heran. Das ist im Löwenrudel so und in der Beraterbranche nicht anders.“
Schöner Vergleich mit dem Löwenrudel. Ich hätte eher auf Hyänen oder Piranhas getippt, aber gut. Groß ist Struth jedenfalls. Wer möchte, kann unter
https://www.transfermarkt.de/sports360-gmbh/beraterfirma/berater/199
einen Blick auf die von Sports360 betreuten Spieler werfen. Neben solchen Namen wie Upamecano, Süle und Nagelsmann hat Struth auch die HSV-Spieler Glatzel, Meffert und Gyamerah unter Vertrag. Desweiteren sind auf seiner Liste folgende HSV-Alt-Stars zu finden: Simon Terodde (Schalke 04), Adrian Fein (SpVgg Greuther Fürth), Dennis Diekmeier (SV Sandhausen), Mladen Petric (vereinslos) und Stürmerstar Bobby Wood, der bei seinem Verein Real Salt Lake City neulich gegen einen 13jährigen ausgewechselt wurde.
Insgesamt repräsentiert Sports360 mehr als 80 Spieler mit einem Marktwert von über 360 Mio. Euro. Damit sind Volker Struth und 360sports ein elementarer Machtfaktor im deutschen Fußball. Wie diese Menschenhändler vorgehen zeigt folgende Aussage:
„Ich akquirierte unterdessen mit Niklas Süle einen weiteren Nationalspieler. Einige Monate zuvor hatte sich Niklas das Kreuzband gerissen. Ein verletzter Fußballer fühlt sich schnell von aller Welt vergessen, wusste ich, und schrieb ihm genau deshalb eine Nachricht. Aus einer Nachricht wurden Treffen, aus Treffen eine Zusammenarbeit.“
Interessant! Genau so akquirieren auch Unfallanwälte in den USA, wenn sie wie die Geier in Krankenhäusern und ER-Stationen Unfallopfer oder deren Hinterbliebene als Klienten angraben. Auch scheint Herrn Struth eine sadistische Ader oder zumindest ein gewaltiger Machtkomplex nicht abzugehen:
„Am Tag nach der Akquise eines wichtigen Spielers bei seinem Verein anzurufen ist für mich immer noch ein Moment wie beim Kindergeburtstag, wenn alle Kerzen auf dem Kuchen brennen. „Herr Rummenigge, ich wollte Ihnen nur kurz mitteilen, dass wir ab sofort Niklas Süle beraten.““
Das wird besonders der gute 360Sports-Kunde, Herr Karlheinz Rummenigge sehr gern lesen. Fun fact: Dessen Sohn Roman hat übrigens eine eigene Spielerberater-Agentur, allerdings (noch) nicht solche Spielernamen auf der Liste.
„Ich stellte mich darauf ein, dass ich wegen unserer Arbeit für Julian Nagelsmann in nächster Zeit mit Dreck beworfen würde. Wie bereits beschrieben, sind Diffamierungen im Fußballgeschäft gang und gäbe. Dass wir fortan beim FC Bayern den Trainer und zwei Spieler betreuten, würde zu Unterstellungen führen. So werden nun irgendwelche Berater Bayern-Spieler und Reporter mit der Behauptung füttern, Dayot Upamecano spiele immer, weil er bei derselben Agentur wie der Trainer sei. Glauben diese Diffamierer tatsächlich, ein Weltklassetrainer lasse sich in die Mannschaftsaufstellung reinreden?“
Für Geld machen Menschen alles. Wer wüsste das besser, als Herr Struth, der Mario Götze von Dortmund zu den Bayern holte (was für Götze gar keine gute Entscheidung war) oder Julian Nagelsmann für 25 Mio von RB Leipzig ebenfalls nach München.
Auch den HSV-Fans ist „Luschenlieferando“ Struth ein wohlbekannter Name. In kongenialer Zusammenarbeit mit dem lustigen Leverkusener Zeppelin Rainer Callmund „unterstützte“ er den HSV mit Spielern wie Luca Waldschmidt, Andre Hahn und Bobby Wood. Also „unterstützte“ im Sinne von „ausbluten lassen“. Über diese für den HSV sehr unrühmliche Zeit hat der Pate von Köln auch in seinem neuen Buch geschrieben. Wer hätte gedacht, dass da alles ganz anders klingt? Ich zitiere hier mal die BILD vom 28.10.21:
„„Klaus-Michael Kühne ergriff das Wort. Er habe dem HSV bereits mehrere millionenschwere Darlehen gewährt, erst vergangenen Sommer habe er die Verpflichtung des schwedischen Mittelfeldspielers Ekdal für vier Millionen Euro finanziert, und was sei mit der Lusche, permanent verletzt sei die! (…)
,Weil Sie den Ekdal erwähnen. Wie viel hat der gekostet, sagten Sie? Vier Millionen. Herr Kühne, das ist viel Geld, damit können Sie einen Flügel der Elbphilharmonie bauen, aber im Fußball kriegen Sie da heute keine gestandenen Klasse-Spieler mehr, sondern eben einen talentierten Spieler, der einen ruhigen, strukturierten Verein braucht, um sein Potenzial eventuell abzurufen. Hängen Sie an die vier Millionen mal eine Null dran, dann können Sie den HSV mit Geld nach oben bringen.
,Sie meinen, ich sollte 40 Millionen investieren?‘
,Besser wären 50, und zwar jede Saison, über mindestens drei Jahre.‘
,Das werde ich niemals tun!‘
,Müssen Sie ja auch nicht. Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt, und ich habe Ihnen meine Antwort gegeben.‘
,Ich werde hier niemals 150 Millionen reinstecken!‘
Einen Tag später lädt Kühne Struth auf sein Boot vor Mallorca ein.“
Wow, was ist der Struth doch für ein feiner Kerl und ganzer Mann, Stichwort: Rücken gerade und so. Ob Kühne sich genauso gut porträtiert fühlt? Aber weiter im Text:
„Theoretisch war das, was ich vor mir sah, ein Boot. Es hatte eine Reling, ein Deck. Ansonsten erinnerte Kühnes Jacht eher an eine schwimmende Villa. Der Konferenz-Tisch an Bord schien für ein komplettes mittelständisches Unternehmen konzipiert.“
Auch wenn es Struth ist, der das schreibt, keiner kann Home-Story wie unsere Freunde von der Rudi-Dutschke-Straße bzw. vom Axel-Springer-Platz.
„,Also‘, sagte Kühne. Er wäre bereit, in den angedachten Dimensionen in den HSV zu investieren, wenn er mich an seiner Seite wüsste. Wie würde das dann ablaufen? Er verlangte von Didi Beiersdorfer die Garantie, dass ich über jeden Wunschspieler des Vereins informiert würde, und er verlangte von mir, dass ich mich über jeden Vorschlag eingehend informierte. ,Bringen Sie auf jeden Fall auch eigene Ideen ein!‘ (…) Abrupt wandte er sich Didi zu. ,So, Herr Beiersdorfer, und jetzt lassen Sie mich mal bitte eine Viertelstunde mit meinem Berater alleine.‘ (…)
Wer noch einen letzten Beleg dafür benötigte, was der Verbrennungs-Schlumpf für ein eierloser Versager war, bitteschön, da nich‘ für. Noch’n Fun fact: Kühne gab damals auf hsv.de folgenden Satz zum Besten: „Ich war über die Spekulationen von bis zu 50 Millionen Euro sehr überrascht. Der Betrag ist völlig aus der Luft gegriffen.“ Sieh‘ an, genau dasselbe sagen heute alle Betreffenden auch von dem Kaufpreis Wüstefelds für Kühnes Aktien: 1 Euro pro Aktie ist völlig aus der Luft gegriffen. Aber das gehört nicht in diesen Blog.
„Im Sommer 2016 verpflichtete der HSV den heutigen Nationalspieler Luca Waldschmidt.
,Wie ist das denn, Herr Kühne, wenn der richtig durchstartet und dem HSV irgendwann 15 Millionen Ablöse einbringt, haben Sie sich da eine Gewinn-Beteiligung zusichern lassen?‘
,Wenn der Waldschmidt so gut wird, dann darf der gar nicht mehr weggehen.‘ Denn er, Kühne, wolle doch irgendwann den HSV wieder gegen Real Madrid sehen.“
Für Waldschmidt kassierte Gutmensch Struth natürlich die damals üblichen 10 bis 15 Prozent Provision. Genauso wie für die Vertragsverlängerung von Wood, Diekmeier und anderen. Peanuts. Richtig lustig wird’s dann auch in dem Buch:
„Ich hatte einen Tipp bekommen, ein richtig starker französischer Nationalspieler von Newcastle United sei zu haben, Moussa Sissoko. Das war ein Gigant! An dessen Schultern prallten Gegner ab. Aber Labbadia wollte ihn nicht. Labbadia, so kam es mir vor, wollte aus Prinzip keinen Spieler mehr, den ich vorschlug. Er machte ständig Gegenvorschläge. Wieder gab es eine Telefonkonferenz.
Kühne brüllte Didi Beiersdorfer an: ,Jetzt holen sie doch endlich diesen Yohoko.‘“
OK, Kühne als senilen Trottel mit rassistischen Untertönen darzustellen, ist hart. Offenbar ist Struth sich 1000prozentig sicher, das Kühne nie wieder als Geldgeber für den HSV in Erscheinung treten wird, sonst würde er sowas nicht veröffentlichen. Interessante Info auch für alle HSV-Fans, die denken, KlauMi gäbe nochmal Geld für den Verein.
„So wurde gestritten, gefeilscht, gehakelt – in einem Führungsteam, das eigentlich blind zusammenarbeiten sollte. 33 Millionen Euro allein für Ablösezahlungen investierte der HSV mit Kühnes Hilfe schließlich im Sommer 2016 in neue Kräfte. Investitionen in dieser Größenordnung hatte ich ihm empfohlen. Doch trotz faszinierender einzelner Zukäufe fehlte das Wichtigste: eine stringente Linie. Kriegte der Trainer seinen einen Wunschspieler, durfte der Sportvorstand dafür seinen kaufen. Ich hatte einen wunderbaren Crashkurs erhalten zum Thema: Warum es mit dem HSV nie etwas wird.“
Wieso darf dieser Vogel eigentlich noch Geschäfte mit dem HSV machen? Und, ja sicher, alle 360-Transferflops sind natürlich nicht die Schuld von Edelberater und Ehrenmann Struth. Klar, das waren zwar alles seine Spieler und Empfehlungen, aber in Wahrheit ist natürlich der HSV mit den Trainern Labbadia und Gisdol, dem AR-Vorsitzendem Gernand, den Vorständen Wettstein und Beiersdorfer und natürlich Mäzen Kühne für die grausamen Fehlentscheidungen komplett allein verantwortlich. Was muss der arme Mensch gelitten haben.
„Mein Ruf litt. Einige Hamburger Aufsichtsräte und Journalisten witterten hinter jedem meiner Vorschläge persönliche Interessen. Empfiehlt er Spieler, an deren Transfers er mitverdient? Lehnt er Spieler von rivalisierenden Beratern ab?“
Wie kommt man nur auf sowas?
„Mein Engagement als Mäzen-Berater in Hamburg war grundsätzlich ein großer Fehler. Die Frage war nur, wie ich da wieder rauskam. Mitte November rief ich Calli an. ,Pass auf, Calli, du hast mir das eingebrockt. Du hilfst mir, da wieder rauszukommen. Du rufst jetzt den Kühne an und sagst ihm, ich müsste den Berater-Job leider aufgeben, die Arbeit sei in der Branche nicht mehr vermittelbar.‘ Am Montagmorgen hatte ich eine E-Mail von Herrn Kühne im elektronischen Postfach. Herr Kühne beschimpfte mich. Er habe mir vertraut, und jetzt ließe ich ihn nach einem halben Jahr im Stich, mit den ganzen Luschen, zu denen ich ihm geraten hätte (…)
Ich verzichtete auf das verabredete Honorar, ich wollte auch keinen Anteil der 500 000 Euro haben. Ich wollte meinen Seelenfrieden zurück.“
Happy End und Seelenfrieden für einen Wohltäter und Gutmenschen. Ob Luschenlieferando Struth wohl auch seine Spielerprovisionen in Millionenhöhe zurückgegeben hat?
Aber es ist schon interessant, wie der freche Volki in seinem Buch in jede Richtung nachtritt (Verein, Führungspersonal, Kühne) und vertraulichste Internas rausposaunt. Hat die Plaudertasche keine Angst, dass ihm das beim nächsten Deal auf die Füße fällt? Oder ist er schon so mächtig, dass er vor niemandem mehr Angst haben muss? Dann muss der Fußball Angst vor ihm und seinesgleichen haben.
Ich beschließe diesen Blog mit einem letzten Buchzitat:
„Willkommen in der schönen Welt der Spielerberatung.“
PS: Volker Struth ist der einzige Promi den ich kenne, der keinen Wikipedia-Eintrag hat. Bemerkenswert.
Kleiner Lachs-Hinweis: In einer Mail-Kommunikation mit Herrn Kühne aus dem 2015 hatte ich den alten Herren vor genau diesen Dingen gewarnt und ihm erklärt, dass Struth all dies nicht aus purer Liebe zum HSV, sondern für Geld und nichts anderes machen würde. Er wollte nicht hören und leitete die Mail direkt an die Herren Gernandt und Beiersdorfer (und wahrscheinlich Struth) weiter. Und das Beste – ich habe die Mail noch und kann es beweisen. Aber wie immer lag der Lachs sowas von daneben 😀 😀 😀
Volker Struth ist sicherlich ein sehr erfolgreicher Spielerberater, die Frage ist nur, ob man darauf stolz sein kann. Ich werde diese selbstbeweihräuchernde Aufsteigergeschichte nicht lesen. Die Zusammenfassung von Demosthenes zeigt schon, dass es verschwendete Lebenszeit wäre. Es gibt ja zum Glück auch gute Bücher (manche sogar über Sport).
Was mich an den bisher veröffentlichen Passagen aus dem Struth Buch so aufregt : Wo bleibt mal die Selbstreflexion von Herrn Struth ? Er hat wie so viele andere ein weiteres Mosaikstein in das Puzzle des HSV Niederganges gelegt . Aber er jammert nur von verlorenen Seelenfrieden und fehlender Wertschätzung . Er hat doch den absurdesten Vertrag der HSV Geschichte mit den 3,5‘Millionem für Bobby Wood verbrochen . Er hat Luca Waldschmidt mit einer Ausstiegsklausel von 5 Millionen ausgestattet , obwohl der von ihm beratende Kühne von einem langen Verbleib geträumt hat . Er hat doch letztlich sowohl Kühne als auch den HSV nur benutzt und verarscht damals . Das entschuldigt natürlich nicht die handelnden Personen auf HSV Seite .
Ich musste mal wieder eine kleine Spende überweisen für euren Qualitätsjournalismus der letzten Tage und Wochen. Top!!!
Gute Idee, Matze.
Das Herr Struth sich so darstellt, wie er es tut ist ja keine Überraschung. Das er so austeilt schon.
Für mich am meisten interessant, wie die Transfers und unter welchen Bedingungen Sie getätigt wurden. Ist alles schon hier zu lesen gewesen. Aber trotzdem interessant es noch einmal so brutal vor Augen geführt zu bekommen. Das Kühne so sehr von sich überzeugt ist, dabei absolut keine Schuld bei sich selber zu suchen ist aber schon erschreckend.
Nice one.
1.) Welche Sau kauft so ein Buch? Nichts ist uninteressanter als das, was so ein Typ zu erzählen hat.
2.) Man kann Struth höchstens opportunistisches und egoistisches Gehabe vorwerfen. Aber das ist bei fast jedem „erfolgreichen“ Unternehmer so, nur so kommt man (leider) weiter. Ansonsten hat er das für sich Maximale rausgeholt und sich an das jeweilige Gegenüber angepasst.
3.) Er konnte nur so erfolgreich sein, weil die anderen Parteien so dumm dumm dumm sind, das ganze Spiel mit diesen Typen/Agenturen mitzumachen. Warum zahle ich als Spieler Provision für eine Vertragsverlängerung? Die ich bekomme, weil ICH erfolgreich spiele. Der Anteil des Beraters ist 0%! Den Vertrag kann auch ein Anwalt für 300 €/Stunde checken und mein Gehalt kann ich mit Mitspielern vergleichen. Warum zahlen die Vereine Provision an die Agentur? Das ist Sache des Spielers. Aber die Vereine lassen sich halt seit jeher am Nasenring durch die Arena ziehen.
Köln wird ’ne harte Nuss für den HSV. Baumgart gegen Walter. Spannend. Wahrscheinlich mit dem besseren Ende für den FC.
Der HSV ist bereits ausgeschieden. Genauso wie Pauli (erstes Spiel von Haaland nach der langen Pause).
@ Demosthenes: erst einmal müsste Baumgart, ziemlich sicher, auf Walter, wer weiß was im Januar sein wird, treffen. Beide Teams taumelten gemeinsam in Liga 2, mit dem besseren Ende für den FC, herum. Nun trennen die Vereine nicht nur die Ligen, sondern, wie ich meine, Galaxien.
@ Lachs der Herzen: hat sich der „Yohoko Fan“ aus Schindeleggi seinerzeit zu Deinen Bedenken geäußert oder hat er es an seinen Fachmann weitergeleitet, da es ihm zuwider war mit Dir zu kommunizieren? Wäre ich der Verfasser gewesen, so hätte ich ihm heute einen lächelnden „Reminder“ zukommen lassen.
Es war ihm ganz und gar nicht zuwider, mit mir zu kommunizieren, er hat auch immer relativ prompt geantwortet. Allerdings hatten wir Vertraulichkeit vereinbart und ich habe relativ schnell mitbekommen, dass er meine Mails immer unmittelbar an besagte Personen weitergeleitet hat. Daraufhin habe ich ihm geschrieben, dass ich den Kontakt unter diesen Umstände beende.
Richtig so! Kühne ist trotz seines Vermögens eine dieser unloyalen Nieten in Nadelstreifen, die das Vermögen geerbt haben und durch die Globalisierung ab den 1990er hochgespült wurden.
wie kam es damals dazu, dass Du sein Vertrauen/seine Mail hattest?
https://www.abendblatt.de/podcast/hsv-podcast/article233727819/hsv-podcast-uns-uwe-seeler-klaus-zaczyk-und-dieter-matz-gratulieren-zum-85-geburtstag.html
Opa erzählt vom Krieg.
Wenn man diese sogenannten Experten über Fußball reden hört, möchte man vor Verzweiflung in die Tischkante beißen. Und die nehmen für sich in Anspruch, im Besitz der Weisheit zu sein. 😀 😀 😀
Struth, Calmund, Beiersdorfer, Labbadia, Kühne – Das Ergebnis ist bekannt und sollte in keiner Weise verwundern.
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Dem gegenüber stelle ich einen bodenständigen Experten wie Volker Finke, mit dem der HSV in den letzten zehn Jahren deutlich besser gefahren wäre, wenn man es denn hinbekommen hätte stabil an seiner Ausrichtung festzuhalten. Klar wäre das beim HSV nicht möglich gewesen, da es allein schon aufgrund der wirtschaftlichen Interessenlage verschiedenster Akteure früher oder später immer dazu gekommen wäre einen Personalwechsel vorzunehmen und andere Personen an die Futtertröge zu spülen.
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Leuten wie Struth mache ich dabei übrigens keinen Vorwurf, da er genau das macht wofür er bekannt ist: Geld verdienen. Wer glaubt, dass er von Struth beraten wird hält Freddy Krueger für eine Vertretung des Weihnachtsmannes oder schwimmt mit Haien vor der südafrikanischen Küste in einem Käfig, um mit ihnen zu kuscheln.
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Der HSV ist ein instabiles Gebilde, welches von den dort angestellten Personen lediglich als Geldmaschine benutzt wird. Ein Vehikel zur Realisierung der persönlichen Träume.
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Mag sein, dass es vielleicht noch einmal so eine glückliche Konstellation wie Netzer, Happel, Dr.Klein beim HSV geben wird, allein mir fehlt der Glaube daran. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der HSV als eine Art untote Titanic in den tiefsten Tiefen des bezahlten Fußballs sein Dasein fristet und vielen Clubs als mahnendes Beispiel dafür dient wohin es führen kann, wenn bestimmte Regeln und Prinzipien nicht eingehalten werden.
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Sowohl den Vorständen der Bayern als auch denen der Dortmunder läuft es regelmäßig eiskalt den Rücken hinunter, wenn sie gemütlich mit ihren Lieben vor dem weihnachtlichen Kamin sitzen und die Gedanken zur Rauten-Titanic dem HSV abschweifen. Dann fängt sogar der Weihnachtsbaum an zu ächzen.
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Und dennoch könnte der HSV die Keimzelle einer großartigen Hamburger Entwicklung im Profisport darstellen, die möglicherweise mit dem FC St.Pauli und dem Basketballteam der Hamburg Towers erst ihren Anfang genommen hat. Denn je weiter die Desillusionierung bezüglich der Rauten-Titanic voranschreitet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit für die Realisierung eines neuen Hamburger Fußballprojekts, welches sich den nationalen und internationalen Spitzenfußball zum Ziel macht.
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Bodenständigkeit und HSV passen seit Mitte der 80er Jahre so zusammen wie Donald Trump und die Wahrheit. Analog dazu kann man feststellen, dass es beim HSV nur so weiter geht seit Jahren, weil sich keiner wirklich verantworten muss und es keine Sanktionierungen gibt. Genauso dass Trump noch auf freien Fuß ist, wenn man bedenkt, für was dieser geisteskranke Narzisst alles verantwortlich ist. Egal wie beschissen der HSV finanziell geführt wird, es wird immer weiter geholfen: Die „Fans“ mit der 2. Anleihe, die Bodenseebank, der Hamburger Senat. Ein Perpetuum Mobile des Geldflusses.
Und keinen VV, der Butzel die Luft rausläßt.
Night of the Living Dead. Kaum hat der HSV das Zusammentreffen mit Holstein Kiel knapp überlebt, muss er sich von Zombies aus der Vergangenheit durch die Straßen jagen lassen.
So wartet Ex-Troubadix Lotto King Karl angeblich schon seit Jahren auf den kompletten Neustart des Vereins:
„Dem HSV würde helfen, wenn man sich einmal komplett resettet und sich überlegt: Wofür steht das ‚H‘ in ‚HSV‘? Hamburg steht für eine gewisse Zurückhaltung, für Loyalität, für kaufmännisches Geschick und für einen professionellen Umgang miteinander. Vielleicht muss man mal überlegen, was eigentlich die Wurzeln sind. Man hat es nicht geschafft, so einen radikalen Reset hinzukriegen wie zum Beispiel Schalke. Ich habe das Gefühl, dass Schalke schon im Juni mehr in der 2. Liga angekommen ist als der HSV jetzt – dabei hatte der HSV drei Jahre Zeit. Und das ist sehr, sehr schade.“
Lotto und Zurückhaltung? Ich sag‘ nur: „Wenn du aus der Hauptstadt kommst, scheißen wir auf dich und dein Lied.“
Auch 80er Legende Jimmy Hartwig bereitet der HSV große Sorge. Nach dem Kiel-Spiel rohrspechtete er:
„Ich spreche eigentlich gerne über die Leistung, aber heute kann ich nicht über die Leistung sprechen, weil sie keine Leistung bringen. Die denken alle, sie wären noch in der Bundesliga, spielen aber nicht so. Das tut mir wirklich weh. Wenn du in die Bundesliga aufsteigen willst, dann muss ein Gegner wie Holstein Kiel – bei allem Respekt – mit fünf Stück nach Hause fahren. Da geht es um eine Einstellung.“
Ach, der gute Jimmy, einmal Dschungelcamp reicht wohl nicht, jetzt muss es auch noch Kampf der Reality-Stars sein.
Fehlt eigentlich nur noch ein enttäuschter Sergej Barbarez. Und da ist er auch schon mit verbal eingesprungener Blutgrätsche:
„Es wird in Hamburg seit Wochen darüber diskutiert, ob St. Pauli den HSV wirklich überholen kann. Ich sage: St. Pauli ist sportlich schon jetzt vorbeigezogen. Aufgrund seiner Geschichte wird der HSV wohl immer der größere Klub der Stadt sein, aber nicht zwangsläufig die sportliche Nummer eins. Und das liegt nicht nur daran, dass er damit leben muss, dass aufgrund der allgemeinen Erwartungshaltung ein 1:1 gegen Kiel eben nicht als Teilerfolg, sondern als Enttäuschung bewertet wird. Es liegt vor allem daran, dass keine Entwicklung sichtbar wird. Seit Jahren nicht. Man hat das Gefühl, dass in jedem Jahr das Gegenteil davon getan wird, mit dem der Verein im Vorjahr gescheitert ist. Auch in diesem Jahr hat der neue Trainer eine neue Philosophie eingebracht. Grundsätzlich ist der Stil von Tim Walter durchaus attraktiv, dass sich aber komplett seiner Idee verschrieben wird, zeigt einmal mehr, dass der HSV eigentlich keinen eigenen Plan hat.“
Respekt, was ein abgefeimter Tritt in die Gemächte von Boldt und Mutzel, ohne überhaupt ihre Namen zu nennen. Der gute Barba ist wirklich mit allen Abwassern gewaschen.
Bin gespannt, wer als nächstes aus dem Grabe aufersteht.
Das Hunke-Prinzip, gell? Alle drei haben irgendwie recht mit dem, was sie sagen. Aber SIE dürfen das nicht sagen?
Solche Gestalten kommen immer nur aus der Versenkung, wenn es opportun ist und von der Mehrheit gelitten wird.
Unabhängige Geister beziehen von Anfang an Stellung und stehen auch bei Gegenwind ihren Mann.
Stimmt 😉
Weltklasse-Aufstellung der „Äußerungen“ des größten Fähnchens-im-Wind im gesamten HSV-Universum aka Münchhausen Insolvenz: